Der Sturm nach der Ruhe: Neue Bewegung im PC- und Komponentenmarkt

09.05.1997
MÜNCHEN: Nachdem die Preisentwicklung während der vergangenen Monate ziemlich ruhig war, sind im Lauf der letzten vier Wochen die Preise für PC-Systeme und einige Komponenten deutlich ins Rutschen gekommen - interessanterweise im gleichen Monat wie im Vorjahr. Die Zahlen für den ComputerPartner-Index wurden, wie immer, dem ComputerPartner Informationssystem entnommen.

MÜNCHEN: Nachdem die Preisentwicklung während der vergangenen Monate ziemlich ruhig war, sind im Lauf der letzten vier Wochen die Preise für PC-Systeme und einige Komponenten deutlich ins Rutschen gekommen - interessanterweise im gleichen Monat wie im Vorjahr. Die Zahlen für den ComputerPartner-Index wurden, wie immer, dem ComputerPartner Informationssystem entnommen.

Neue Kombigeräte fürs Kleinbüro

Der "Preisrutsch des Monats" ist sicherlich bei den Allroundgeräten zum Faxen, Scannen, Drucken und Kopieren zu verzeichnen. Um ganze 16,5 Prozent ist der mittlere Einkaufspreis für diese Geräte gegenüber dem Vormonat zurückgegangen. Dies ist jedoch nicht auf eine neue Preispolitik der Hersteller oder einen plötzlichen Preisverfall zurückzuführen, sondern auf neue Geräte, die dem Anwender zu einem deutlich günstigeren Preis alles bieten, was er sich von Peripherie-geräten wünscht. Die neuen Officejets von HP bieten eine preisliche Alternative.

Modems: 56-kbit/s bedrängt den Vorgänger

Mit zunehmenden Modemgeschwindigkeiten wird der technologische Vorsprung von ISDN immer kleiner. Selten hat eine neue Übertragungstechnik so schnell den Consumer-Markt erreicht, wie die 56-Kbit/s-Übertragung. So ist es auch kein Wunder, daß Modems mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 33,6 Kbit/s langsam, aber stetig im Preis fallen: seit dem Vormonat wieder um 2,4 Prozent auf einen durchschnittlichen EK von 240 Mark - die günstigsten Geräte sind schon für gut die Hälfte bei einigen Distributoren zu finden. Bündelt der Händler diese selbst mit ein paar Programmen aus der Free- und Shareware, so sind mit Sicherheit sehr gute Margen zu erzielen.

ISDN: Die Modemkonkurrenz schläft auch nicht

Unter dem Druck der fallenden Modempreise sind auch ISDN-Karten vom deutlichen Preisverfall gezeichnet. Um fast zehn Prozent ist der durchschnittliche Einkaufspreis gefallen. In Zeiten von Windows '95 sind denn auch viele Probleme aus der Welt geschafft, die früher die Installation von ISDN-Karten zu einem Abenteuer machten. Auf teure Zusatzsoftware kann meist verzichtet werden, gibt es doch eine weite Palette von Standardanwendungen, die mittlerweile auch ISDN unterstützen. Konkret zu zahlen sind für eine passive ISDN-Karte im Schnitt 175 Mark, die Spannweite reicht jedoch von 65 Mark bis hinauf zu 550 Mark, je nach Zubehör und Ausstattung.

Office-Pakete: Ende des Ausverkaufs

Deutlich im Preis gestiegen sind die Officepakete diesen Monat. Nach der Ankündigung der Version 8 der WordPerfect-Suite von Corel sind sicherlich jede Menge Altversionen zu sehr günstigen Preisen vertrieben worden, die langsam aus den Lagern verschwinden. Dazu kommt, daß nach anfänglich schleppenden Verkäufen der aktuellen Microsoft-Office-Version der Markt etwas anzieht - die Nachfrage treibt die Preise wieder auf das Soll, das sich Microsoft und die Händler vorstellen. Das "durchschnittliche Office-Paket" kostet den Händler derzeit 846 Mark, während im Vormonat noch 10 Prozent weniger zu zahlen war.

Jetzt Notebooks kaufen

Noch nicht fest entschlossenen Kunden kann der Händler derzeit guten Gewissens den Erwerb eines Notebooks empfehlen. Seit dem letzten Monat sind die Preise im Schnitt um 2,5 Prozent gefallen, im EK ist ein Gerät mit einem 133-MHz-Pentium und einem Aktiv-Display schon für 5.200 Mark zu haben, die billigsten Modelle schon für 2.815 Mark. Alleine schon der IBM Thinkpad 310 ist um rund 700 Mark nach unten gefallen, kurz nachdem das Gerät im Juli im Markt eingeführt wurde. Auch Toshiba hat den Markt in Bewegung gebracht: Nach der Einführung neuer Produkte im Juli sind die älteren Modelle deutlich im Preis gefallen.

Prozessorpreise kontra US-Dollar

Der Dollarkurs pendelt auf sehr hohem Niveau. Trotzdem senken alle Prozessorhersteller massiv den Preis. Intel ging beim Pentium 166 (ohne MMX-Technologie) um rund 50 Prozent runter, und auch AMD und Cyrix zogen nach: Cyrix um rund 30 Prozent, AMD sogar um 55 Prozent. Das schlägt sich natürlich auch auf den Preis für fertige Geräte durch. Die im CP-Index betrachtete Musterausstattung mit einer 2-GB-Festplatte und CDROM-Laufwerk ist im Schnitt um 2,7 Prozent billiger geworden, gegenüber dem Vorjahr ist das eine Preisreduzierung um fast die Hälfte. Geräte mit MMX-Prozessor sind übrigens preisstabil geblieben.

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