Der Telefonwettbewerb freut die Verbraucher

12.02.1999

FRANKFURT/MAIN: Mehr Wettbewerb auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt sorgt für sinkende Gebühren, aber auch für mehr Absatz. Vor allem der Boom auf dem Mobilfunkmarkt hält weiter an. Kamen letztes Jahr auf 100 Bundesbürger, Kinder eingeschlossen, noch 17 Handybesitzer, sind es jetzt bereits über 25.

1.700 Unternehmen tummeln sich mittlerweile auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt. Und viele der Neuankömmlinge heizen den Großen, allen voran der Deutschen Telekom, mächtig ein. Der wachsende Wettbewerb kann die Verbraucher nur freuen. Denn wie der Präsident der Regulierungsbehörde, Klaus-Dieter Scheuerle, unlängst betonte, sind zwischen Juli 1998 und Juli 1999 die Festnetzgebühren um durchschnittlich 12,5 Prozent gesunken. Durch Call-by-Call können die Verbraucher bei Ferngesprächen bis zu 85 Prozent sparen. Und das Angebot wird viel genutzt, denn schon jetzt laufen rund ein Drittel aller Gespräche an dem einstigen Monopolisten vorbei.

Die Mobilfunkgebühren in Deutschland sind zwischen Dezember 1997 und Mai 1999 im Schnitt um 25 Prozent gesunken. Damit sind sie laut Scheuerle im internationalen Vergleich zwar immer noch relativ hoch. Dennoch zeichne sich aber schon jetzt ab, daß das Handy immer mehr zum Ersatz für das Festnetz werde.

Der Abwärtstrend bei den Festnetz- wie bei den Mobilfunkgebühren wird Scheuerle zufolge auch im nächsten Jahr anhalten. Trotz der sinkenden Preise sind die Umsätze für Telekommunikation in diesem Jahr um sechs Prozent gewachsen.

Bei den Internet-Gebühren von derzeit etwa fünf bis sechs Pfennig pro Minute sei allerdings wenig Luft für weitere Preissenkungen. Als einen der Gründe nennt Scheuerle: "Einen echten Wettbewerb im Ortsnetz gibt es noch nicht." Denn bisher könne man nur in 20 Großstädten Ortsgespräche über Wettbewerber der Deutschen Telekom führen. (kh)

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