Design-PCs: Schluss mit der mausgrauen Kiste

20.01.2000
Apple war mit dem "I-Mac" der Vorreiter bei den Design-PCs. Nachdem sich einige No-Name-Anbieter eher schlecht als recht mit Klonen versucht haben, kommen nun auch immer mehr namhafte PC-Hersteller auf den Trichter, den Kunden schick gestylte Rechner anzubieten.

Ihre Ansprüche werden wachsen. So lautet die Werbebotschaft eines namhaften Pkw-Herstellers. Was den Autofabrikanten recht ist, kann den PC-Erzeugern nur billig sein. Denn was beim Autokauf schon lange ein ausschlaggebender Faktor ist, kommt nun auch beim Heim-Computer immer mehr zum Tragen: das Design. Viele Kunden kaufen sich bereits ihren dritten oder vierten PC und legen neben dem technischen Innenleben auch Wert auf ein ansprechendes Äußeres.

Der I-Mac von Apple ist hier schon fast als Klassiker zu betrachten, hat er doch durch seine eigenwillige Farb- und Formgebung bewiesen, dass solche Rechner massentauglich sind. Inzwischen ermöglichen neue Technologien wie Flachbildschirme und hoch integrierte Bauteile ganz neue Formen der Gestaltung für die bisher im Einheitsgrau daherkommenden Produkte.

Außen hui - innen pfui?

Das schön anzusehende Äußere geht bei vielen Anbietern Hand in Hand mit einem einfachen Bedienungskonzept und dementsprechend abgespeckter Leistung - aber auch günstigeren Preisen - der Produkte. So stellte Compaq neben dem Internet-Rechner für Firmenanwender "Ipaq" (siehe ComputerPartner 41/99, Seite 20) auf der CES mit dem "Presario EZ-2000" gerade eine neue Design-Linie für zu Hause vor. Nach Angaben der deutschen Niederlassung kommt das Gerät im Toaster-Look, wenn überhaupt, frühestens Mitte des Jahres hier zu Lande auf den Markt.

Auch Direktanbieter Dell bringt mit dem "Web-PC" einen einfachen Internet-Rechner für unter 1.000 Dollar auf den Markt. Hewlett-Packard will sich dem neuen Trend ebenfalls nicht verschließen und kündigte vor kurzem den "E-PC" an. Unter dem Oberbegriff "Corporate PC Appliances" lässt sich der HP-Neuling am besten als PC beschreiben, der keine Erweiterungen aufnehmen kann, deshalb kleiner und - nach Ansicht des Herstellers - einfacher zu verwalten ist. Peripherie-Geräte finden zum Anschluss lediglich einen USB-Port vor. Lieferstart soll noch im ersten Quartal sein.

Dass ein Rechner im hübschen Gewand nicht zwangsläufig eine Abmagerungskur in puncto Leistung hinter sich haben muss, beweist Toshiba mit dem bereits lieferfähigen "Equium 2000". Der Notebook-Spezialist stattet den Komplett-PC mit einem 15-Zoll-TFT-Bildschirm, 466-MHz-Celeron-Prozessor, einer 6-GB-Festplatte sowie austauschbarem CD-ROM- und Diskettenlaufwerk aus. Zudem bietet der Equium zum Preis von 5.000 Mark inklusive Mehrwertsteuer diverse Erweiterungs-Optionen über die integrierten USB-, Infrarot- und PC-Card-Schnittstellen.

In Japan stehen möglichst platzsparende Geräte schon lange hoch in der Gunst des Kunden, dieser Trend setzt sich nun auch in den USA und in Europa fort. Nach Ansicht von Marktforschern und Experten ändert sich die Einstellung der Anwender zu ihrem PC. In Zukunft stehen demnach nicht mehr nur Taktraten und Speicherkapazität, sondern auch funktionale und ästhetische Aspekte im Vordergrund. (akl)

www.compaq.de

www.hewlett-packard.de

www.toshiba.de

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