ACP-Manager Thomas Reichenberger

"Desktop-Virtualisierung ist noch zu teuer"

22.11.2012
Worauf kommt es bei der Umsetzung von Projekten an? Wie ist aktuelle Lage am Virtualisierungsmarkt und was sind die künftigen Trends? Thomas Reichenberger, IT-Consultant bei der ACP und Experte für Virtualisierung und Cloud, erläutert im Interview mit ChannelPartner seine Erfahrungen aus der Praxis.
Thomas Reichenberger, Manager Business Unit Cloud Services bei der ACP IT Solutions AG in München
Thomas Reichenberger, Manager Business Unit Cloud Services bei der ACP IT Solutions AG in München
Foto: ACP

Worauf kommt es bei der Umsetzung von Projekten an? Wie ist aktuelle Lage am Virtualisierungsmarkt und was sind die künftigen Trends?
Thomas Reichenberger ist bei der ACP Solutions AG für den Betrieb der ACP Cloud Services verantwortlich und leitet dort zudem das Competence Center Virtualisierung. Als erster Nicht-VMware-Mitarbeiter in Europa erhielt er die Zertifizierung zum VMware Certified Design Expert (VCDX) und berät neben vielen deutschen und österreichischen Unternehmen auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zu Sicherheitsfragen in der Virtualisierung und sicheren Cloud Architekturen.
Im Interview mit ChannelPartner erläutert er, worauf es für Systemhäuser bei der Umsetzung von Projekten ankommt, bewertet die aktuelle Lage am Virtualisierungsmarkt und gibt einen Ausblick auf die künftigen Trends.

CP: In welchen Bereichen setzen Unternehmen hierzulande Ihrer Erfahrung nach tatsächlich Virtualisierungslösungen ein?

Thomas Reichenberger: Virtualisierungslösungen haben genau wegen gesunkenem Administrationsaufwand und Betriebskosten den Weg in fast alle Unternehmen gefunden. Erst die Virtualisierung hat effiziente Cloud Services ermöglicht, die die Erwartungen der Kunden sowohl in Funktion und Wirtschaftlichkeit erfüllen. Beim Einsatz von mobilen Endgeräten dagegen spielt die Virtualisierung noch kaum eine Rolle. Besonders Servervirtualisierung hat sich zum defakto-Standard für den Betrieb von Servern entwickelt. Storagevirtualisierung bietet durch teilweise einzigartige Funktionen eine beliebte Alternative zu herkömmlichen Speichersystemen. Desktopvirtualisierung dagegen hat derzeit noch keine entscheidenden Marktanteile.

CP: Woran hakt es bei Virtualisierungs-Projekten - sowohl auf Seiten der Endkunden wie auf Seiten der Vertriebspartner?

Reichenberger: Ein Knackpunkt ist oft, dass virtuelle Infrastrukturen oftmals von ohne die Erfahrung oder das Know-how von Spezialisten geplant, aufgesetzt, aktualisiert und betrieben wird. Speziell in der Planungsphase und teilweise auch bei der Umsetzung ist aber genau dieses Know-how notwendig um am Ende auch einen erfolgreichen Projektabschluss einen nachhaltig erfolgreichen Betrieb zu gewährleisten.

CP: Was empfehlen Sie den Vertriebspartnern?

Reichenberger: Vertriebspartner sollten darauf achten, nicht die Kosten für die notwendigen Schulungen und Zertifizierungen zu scheuen. Diese Schulungen sind zwar sehr teuer und aufwendig. Doch wie in vielen Bereichen ist auch hier der Mensch die Basis für nachhaltigen Erfolg.

CP: Was raten Sie den Anwendern?

Reichenberger: Unternehmen sollten darauf achten, in den entscheidenden Projektabschnitten Spezialisten einen vertrauenswürdigen Partner einzuschalten. Wir könnte Partnerstatus des Partners beim Hersteller der Virtualisierungslösung, die Zertifizierungen der Spezialisten und natürlich Referenzen hilfreich sein um den richtigen Partner auszuwählen. Für den Betrieb der virtuellen Infrastruktur sollten Unternehmen auch dafür Sorge tragen, dass das Administrationsteam ausreichend geschult ist. Viele Vertriebspartner haben immer noch nicht das notwendige Know-how um diese Projekt erfolgreich durchzuführen.

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