Deutsche IT-Manager planen schlecht

03.02.2006
Von Katharina Friedmann

Der Erhebung zufolge sind aber gut 16 Prozent der befragten IT-Organisationen nicht dazu in der Lage, ihr Budget einzuhalten: Sie teilten mit, ihren Etat in den vergangenen drei Jahren - zum Teil signifikant - überzogen zu haben. Dafür haben immerhin knapp 38 Prozent die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel nicht ausgeschöpft. Doch auch die Budgetunterschreitung erachten die Studieninitiatoren als Hinweis auf planerische Schwächen: Sie sei nicht etwa als löbliches Sparverhalten zu werten, sondern deute vielmehr auf prophylaktisch eingebaute, hernach aber ungenutzte Sicherheitspuffer hin. "Offensichtlich werden die IT-Verantwortlichen im Budgetierungsprozess nicht hinreichend gefordert", bemängelt Christiane Mauch, Leiterin und Autorin der Studie.

Ein Unterschreiten des IT-Etats muss jedoch nicht zwingend im Absicherungsbedürfnis der IT-Organisation begründet sein. Bei Fressnapf beispielsweise wird zwar in der Regel nicht zu wenig ausgegeben, aber Etatunterschreitungen kommen durchaus vor - und zwar, wenn unerwartet Kosten eingespart werden können. "Mit Hilfe intelligenter Techniken ist es uns gelungen, bei der Ausweitung unserer Aktivitäten in neue Länder die Übersetzungskosten zu senken. Darüber hinaus haben wir Ausgaben für das Entwickeln und Einführen neuer Software durch Eigenleistung reduziert", nennt IT-Chef Hilgenberg Beispiele. Häufig stellten sich diese Erkenntnisse jedoch erst im Laufe des Projekts ein - demnach sei eine Unterschreitung des IT-Etats eher ein glücklicher Zufall als das Ergebnis planerischen Handelns. Das Budget zu überziehen, könne sich sein Team hingegen nicht leisten. Für unvorhergesehene Projekte seien zusätzliche Mittel durchzusetzen - und auch der Business Case müsse stimmen, erklärt Hilgenberg. Um hier für Systematik und Transparenz zu sorgen, führt der Mittelständler derzeit ein unternehmensweit einheitliches Projekt-Management ein.

Kosten und Investitionen

Der Studie zufolge entfällt der größte Anteil der IT-Budgets auf die laufenden Kosten. Das Gros dieser Aufwendungen fließt in den Bereich Software, während die Hardware in Sachen Neuanschaffungen die Nase vorn hat. Die ausschlaggebenden Gründe für Investitionsentscheidungen sind hier inzwischen nicht mehr die jeweiligen Abschreibungszyklen, sondern "Produktivitätszuwachs", gefolgt von "höheren Anforderungen neuer Software" und der "Ablösung alter Techniken".

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