Nachfrageboom bei Galaxus.de

Deutsche kaufen 2021 drei Mal mehr E-Auto-Ladestationen



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Wer ein E-Auto kauft, braucht auch eine E-Auto-Ladestation – und kann diese auch im Elektronik-Onlinehandel bestellen. Beim deutschen Shop des Schweizer Online-Marktführers Galaxus hat sich die Nachfrage nach E-Auto-Ladestationen sogar verdreifacht.
Bei Galaxus.de werden immer mehr E-Ladestation verkauft
Bei Galaxus.de werden immer mehr E-Ladestation verkauft
Foto: Galaxus

Immer mehr Autokäufer verzichten auf den Geruch von Benzin und treten das erste Mal auf ein Elektro-Gaspedal: Die Verkaufszahlen von Elektroautos steigen, entsprechend erhöht ist dieses Jahr auch das Interesse an Elektroauto-Ladestationen und Ladekabeln. Beim Onlinewarenhaus Galaxus in Deutschland und in der Schweiz sind 2021 rund drei Mal mehr Ladestationen verkauft worden als im Vorjahr. Galaxus.de hat sogar vier Mal mehr Ladekabel verkauft als zuvor.

Die meisten E-Auto-Ladestationen in Deutschland wurden nach Auskunft des Onlinehändlers in Flächenländer verkauft. An der Spitze steht Bayern mit den meisten Verkäufen, gefolgt von Brandenburg auf Rang zwei. Dahinter folgen Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Die fünf auf Galaxus.de am häufigsten verkauften Ladestationen 2021 sind Juice Technology Juice Booster 2 German Traveller Set, ABB Terra AC, EVBox Ladestation Elvi 11kW, WLAN für Smart Charging, Juice Technology Juice Booster 2, Easee Home Ladestation (1.4 - 22kW) anthrazit. Auch in der Schweiz konnte Galaxus ein deutliches Verkaufsplus sehen: Der Absatz mit Elektroauto-Ladestationen ist in diesem Jahr dort um 190 Prozent gestiegen, der mit Ladekabeln sogar um 230 Prozent.

Auf Fördergelder setzen kann sich lohnen

Einen wichtigen Anreiz bei der Anschaffung von Elektroautos und Ladestationen stellen Fördergelder dar. Im Juli hatte das deutsche Bundesverkehrsministerium verkündet, dass Ladestationen mit jeweils 900 Euro bezuschusst werden. Der Topf von insgesamt 800 Millionen Euro ist aber bereits leer. Jetzt muss die nächste Regierung entscheiden, ob und wann sie ihn wieder füllt. Tipp: Einzelne Bundesländer und Kommunen wie Schleswig-Holstein oder die Stadt München bieten zusätzlich weiterhin Förderungen an.

"Entscheidend beim Laden von Elektroautos ist die Geschwindigkeit", gibt Lennart Krüger zu Bedenken. Lennart ist Leader Category Management bei Galaxus Deutschland. "Die Ladegeschwindigkeit eines Elektroautos wird in Kilowatt (kW) angegeben. Schnell sind im Moment Geschwindigkeiten über 100 kW, selbst wenn kW per se wissenschaftlich gesehen keine Geschwindigkeitsangabe ist." Langsam sei dagegen alles unter 50 kW. "Doch bei einem Home-Charger kommt das weniger zum Tragen: Denn wenn man über Nacht lädt, hat man ja Zeit." Ein Beispiel: Ein Mercedes EQC, der mit 110 kW aufladbar ist, kann auch mit 7 kW geladen werden. Das dauert statt 40 Minuten bei 110 kW aber 13 Stunden und 30 Minuten.

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