"Deutsche Mobile Computing Konferenz" zeigt aktuelle Trends auf

15.07.1999

SPITZINGSEE: In romantischer Bergidylle am Spitzingsee traf sich das Who-is-Who der Mobile-Computing-Hersteller und erklärte IT-Entscheidern die Welt der mobilen Kommunikation.Die Kernaussage der Referenten bei der "Deutschen Mobile Computing Konferenz" war natürlich vorgegeben: Notebooks, Handys und Handhelds sind der Markt der Zukunft. Allerdings: "Der Erfolg in diesem Segment hängt davon ab, neue Anwender zu finden - sowohl im professionellen als auch im privaten Bereich", betonte Howard Seabrook, Vice President and Service Director des Marktfoschungsunternehmens Gartner Group.

Seabrook prophezeite ein dramatisches Wachstum bei den sogenannten "Companion Notebooks", die zwischen Handheld und den "großen" Tragbaren angesiedelt sind. Allerdings gelte das nur für den Fall, daß diese unter die 500-Dollar-Grenze fielen und ihre E-Mail/Internet-Funktionalität größer werde.

Zum Handheld-Bereich machte der Marktforscher folgende Tendenzen aus: Palm OS befinde sich in einer defensiven Marktposition, weil immer mehr Hersteller in den Markt drängten. Das Betriebssystem Epoc werde nur im Handy-Markt erfolgreich sein - und der Erfolg von Windows CE hänge vollständig davon ab, welche strategische Bedeutung Microsoft dem Betriebssystem beimesse.

Die Trends der Zukunft

"Nachdem 1998/99 der Trend zu schmalen und leichten Notebooks ging, heißen die großen Schlagworte ab dem Jahr 2000: Connectivity, Brauchbarkeit, niedrige Kosten, Vielseitigkeit und Design", erklärte Leo Suarez, Director and Worldwide Product-Manager IBM Mobile Computing. Die Geräte müßten wirklich Netzwerk-kompatibel werden, also von jedem Ort aus internetfähig sein und die problemlose Datenübertragung gewährleisten.

Suarez sieht außerdem voraus, daß die Marktgiganten, die einen gesicherten Zugriff auf Komponenten haben, ihre Position weiter ausbauen werden. Des weiteren glaubt er, daß das Handheld-Wachstum das Notebook-Volumen ab dem Jahr 2002 schnell überholen wird. Die Preise würden um zwölf Prozent pro Jahr sinken - trotz zeitweiligen Anstiegs bei den LC-Displays. Was den Absatz betrifft, erwartet der IBM-Mann im zweiten Halbjahr 1999 einen Rückgang aufgrund des Jahr-2000-Problems. Das werde sich aber im ersten Halbjahr nächsten Jahres wieder einpendeln.

Neue Standards, neues Glück

Interessante Zahlen gab es auch darüber, wer die Notebook-Käufer sind: "Den größten Anteil haben mit 31 Prozent die kleinen Unternehmen, dicht gefolgt von Privatanwendern mit 27 Prozent", weiß Suarez zu berichten. Große Unternehmen machten 15 Prozent und mittlere 14 Prozent des Marktes aus. Die restlichen 13 Prozent gehen an staatliche Organisationen und Verbände.

Spannend soll es demnächst vor allem im Handymarkt werden, glaubt man Thomas Girod, System-Marketing-Manager bei Nokia: "Bei den neuen Standards GPRS und UTMS ist alles offen, auch Hersteller wie Toshiba oder IBM wollen an dieser Welt teilhaben." Für Girods Brötchengeber konnten bislang nur Motorola und Ericsson als echte Konkurrenz gelten.

"Deutschland hat auch in diesem Bereich ein großes Wachstums-potential, weil sich die Handys noch lange nicht so durchgesetzt haben wie anderswo", heißt es vom Nokia-Mann. So betrage die Penetrationsrate hierzulande gerade mal 19 Prozent - in Finnland seien es 62 Prozent. "Der wichtigste Erfolgsfaktor in diesem Markt wird die Verbindung von Mobilität mit Multimedia sein", machte Girod abschließend deutlich. (via)

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