Deutsche Notes-User-Konferenz

17.06.1999

MÜNCHEN: Insgesamt zufriedene Gesichter waren auf der 10. Konferenz der Deutschen Notes User Group (DNUG) zu erleben. Die "leidige Diskussion" so ein Teilnehmer, um die "Lotus Solution Architecture" (LSA) sorgte jedoch erneut für Zündstoff.Rund 500 Teilnehmer zählte diesmal die DNUG an den zwei Konferenztagen (10./11. Juni) in München. Die Partner zeigten sich zufrieden. "Die GNUG ist ein Muß", freut sich Olaf Börner, Geschäftsführer des Lotus-Premium-Partners BCC Unternehmensberatung in Langen. "Hierher kommen die Anwender, und man erfährt in angenehmer Umgebung, was die anderen machen und was sie vorhaben." Zum Beispiel, daß sie keineswegs daran denken, mit Lotus auf die sogenannte "E-Business-Tour" zu gehen. "Eine Vier-Mann-Veranstaltung, wo ich mir höchstens die Füße in den Bauch stehe", witzelt sarkastisch ein langjähriger Lotus-Partner. "Auf der GNUG hingegen sind genau meine Kunden", berichtet er.

"Geben Sie LSA frei"

Den Partnern gefällt es: Das Geschäft mit Groupware boomt hierzulande, und über 50 Vorträge an zwei Tagen belegen, wieviele Bereiche des unternehmenskritischen Workflow von Notes-Anwendungen abgedeckt werden können.

Was allerdings wieder einmal für Ärger sorgte, ist die LSA-Position von Lotus, (siehe ComputerPartner 24/1998, Seite 1). So erklärte Hilarius Dreßen, Director Lotus Professional Services bei Lotus Deutschland: "LSA bleibt die Domäne des Herstellers Lotus." "Dann geben Sie LSA endlich frei und verlangen keine Royalities", konterte Jürgen Wege, Geschäftsführer der Karlsruher Group Wege & Partner GmbH. "Wir sind keine reinen Glücksbringer" erwidert Dreßen. "Wie sollen wir LSA verkaufen, wenn dessen Zukunft ungeklärt ist?", will ein weiterer Lotus-Partner wissen. "Bündeln Sie Notes mit LSA, und die Sache rollt", lautet sein Vorschlag: Das aber hat Lotus offensichtlich noch nicht vor. "Wir ziehen LSA durch", läßt der Lotus-Manager die Diskussionsrunde wissen.

"Dann ist LSA gegessen!", folgert ein zorniger Partner. "Solange Lotus Consulting sein Account-Modell nicht ändert und uns vorschreiben will, welche Kunden wir und welche die Consulting-Organisation haben dürfen, läuft bei den Partnern nichts", weiß er. Auf dem Stand von LSA-Adept und Lotus-Newcomer IT-Factory war dazu zu hören: "Lotus Consulting verkauft LSA nur noch bis Ende des Monats an Endkunden. Dann ist Schluß damit." (wl)

Lotus-Geschäftsführer Fleischmann wird den Ärger um LSA nicht los.

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