Deutsche Schrottgesetze sind Anwalts Liebling



Karl-Erich Weber, Jahrgang 1959, ist Kaufmann, Autor, freier Journalist und Redakteur. Hauptberuflich seit 1991 mit ITK und Unterhaltungselektronik befasst, schreibt er seit 1998 für unsere Redaktion. Seine ITK-Lieblingsthemen sind die News, Analysen und Projektionen aus Wirtschaft, Markt und Fachhandel sowie die Hersteller mit ihren Produkten. Zudem bloggt, kritisiert und kommentiert er leidenschaftlich Medien und Politik. 

Stellen Sie sich vor, die EU erlässt wieder Gesetze und keinen interessiert es - außer die Deutschen! Als wenn wir mit unserer Nationalmannschaft, dem Wettskandal und unseren Volksvertretern nicht genug gestraft wären, muss sich auch noch eine Stiftung bilden, die sich EAR nennt. "Elektro-Altgeräte-Register" ist eine mit hoheitlichen Befugnissen ausgestattete private Organisation der Groß- und Exportindustrie, deren Ziele naturgemäß mit den Interessen kleiner und mittlerer Unternehmen nicht kompatibel sind.

Während sich in anderen europäischen Ländern Gedanken um eine saubere Mülltrennung und Entsorgung gemacht wird, geht es hier um Business. Nicht nur wird am Müllexport kräftig verdient, auch die großen Hersteller und die Retailer haben Vorteile gegenüber den kleinen Unternehmen am Markt. Und die privilegierten Abmahnvereine, angeblich auch die EAR selbst, reiben sich schon wieder freudig die Hände. Leicht verdientes Geld auf Kosten des Mittelstandes, wie es in nicht wenigen Kommentaren bei IHK, einigen investigativen Fachzeitschriften und den einschlägigen Blogs zu lesen ist. Denn wieder einmal, wie bei der so genannten CE-Regelung und der angeblichen Garantieerweiterung, sind es die Händler, denen unverhältnismäßige Arbeiten und Auflagen zugemutet werden.

Sie machen sich angeblich strafbar, wenn sie elektronische Waren verkaufen, denen beispielsweise das Mülleimersymbol fehlt. Assemblieren wird noch gefährlicher, erneut wird Inverkehrbringen mit Herstellen verbunden und umgekehrt. Anscheinend hat die lobbyistische Machtallianz in Berlin die komplette Entsorgung des Mittelstands und der Kleinbetriebe im Visier. Zu hoffen bleibt, dass Gerichtsurteile diesen Unsinn stoppen, bevor es der Mob aus Händlern, Rentnern, Bauern und Ärzten tut.

Mein Fazit: Den Mülleimer sollten einige Damen und Herren auf der Stirn tragen - und das nicht nur zu Registrierungszwecken.

Bis demnächst, Euer Querschläger!

Der ComputerPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.

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