Intel-Security-Umfrage zu Smart Home und Internet der Dinge

Deutsche User wollen Daten nur gegen Cash rausrücken

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Wider Erwarten stehen die Deutschen dem Thema Smart Home sehr offen gegenüber. So glauben 84 Prozent, dass intelligente, vernetzte Häuser 2025 so verbreitet sind wie Smartphones.
Die vernetzten Geräte im Smart Home möchten die User mit einem Sicherheitspaket schützen.
Die vernetzten Geräte im Smart Home möchten die User mit einem Sicherheitspaket schützen.
Foto: Andrey Popov - shutterstock.com

Überraschende Ergebnisse bringt ein Studie von Intel Security zu Tage: Die Deutschen sind gar nicht so Technik-feindlich wie angenommen - zumindest wenn es um das Thema Smart Home und Internet of Things geht. 84 Prozent glauben, dass Smart Homes in knapp zehn Jahren so verbreitet sind wie Smartphones. Damit sehen die Deutschen das Thema Smart Home optimistischer als viele andere Teilnehmer der Studie. Die Umfrage "Internet der Dinge und Smart Home" wurde im Juli 2015 von Vanson Bourne, einem Marktforschungsinstitut für den Technologie-Sektor, durchgeführt. Insgesamt wurden 9.000 Verbraucher weltweit befragt, davon 2.500 aus den USA, jeweils 1.000 aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Brasilien und Indien sowie jeweils 500 aus Kanada, Mexiko und Australien.

Die Befragten sehen die Aussichten für Smart Homes eher positiv.
Die Befragten sehen die Aussichten für Smart Homes eher positiv.
Foto: Intel Security

Zwar haben die Deutschen, oft in Sachen Cloud und Internet als "German Ängstler" verspottet, Angst, dass ihre persönlichen Daten von Dritten missbraucht werden könnten, oder in die Hände von Hackern gelangen - aber mit dieser Furcht sind sie nicht alleine. Insgesamt fürchten 88 Prozent der Befragten einen Missbrauch ihrer Daten und 92 Prozent beunruhigt der Gedanke, dass ihr vernetztes Haus von Cyber-Kriminellen gehackt werden könnte. Generell machen sich die Befragten über mögliche Sicherheitsbedrohungen von Smart Homes Gedanken: Fast genauso viele Teilnehmer (87 Prozent) gaben an, dass sie sämtliche vernetzte Geräte am liebsten mit einem einzigen integrierten Sicherheitspaket schützen würden.

Über bestehende Sicherheitsmethoden wie Passwörter waren die Befragten wenig begeistert: 69 Prozent der befragten Deutschen empfinden Passwörter im Smart Home als frustrierend und wissen nicht, wie sie bei der Anzahl der verschiedenen Passwörter den Überblick behalten sollen. Als Alternative schnitten biometrische Authentifizierungsmethoden in der Umfrage gut ab. Auf die Frage, welche Formen der biometrischen Sicherheit sie bevorzugen würden, gaben 53 Prozent den Fingerabdruck, 39 Prozent die Stimmerkennung und 34 Prozent Augen-Scans an.

Waschmaschinen finden beim Thema Smart Home starke Beachtung.
Waschmaschinen finden beim Thema Smart Home starke Beachtung.
Foto: Chesky / shutterstock.com

Auf der anderen Seite sind die Deutschen wiederum geschäftstüchtig. Die Mehrheit der Deutschen (57 Prozent) ist sich einig: Gegen Geld würden sie die von den vernetzten Geräten gesammelten personenbezogenen Daten mit Unternehmen teilen. Ganze 64 Prozent sind der Meinung, dass Unternehmen Coupons und Rabatte als Gegenleistung für die Daten bereitstellen sollten.

Weitere Umfrageergebnisse

Millenials, also die 18- bis 33-jährigen weltweit, würden am liebsten Geld, Rabatte und Coupons im Austausch für ihre Verhaltensdaten von Smart Home-Geräten erhalten (63 Prozent Geld, 44 Prozent Rabatte und 29 Prozent Coupons). Der deutsche Durchschnitt liegt im Vergleich bei 43 Prozent für Geld, 45 Prozent für Rabatte und 25 Prozent für Coupons.

Fast drei Viertel (74 Prozent) der deutschen Verbraucher erwarten vom Leben in einem Smart Home persönliche Vorteile, wie beispielsweise mehr Zeit für die Familie. In den USA sind dies nur 57 Prozent.

Die am häufigsten beachteten Smart Home-Geräte in Deutschland sind intelligente Beleuchtung (69 Prozent), vernetzte Thermometer oder Kesselanlagen (62 Prozent) sowie smarte Küchen- und Haushaltsgeräte wie zum Beispiel Kühlschränke und Waschmaschinen (58 Prozent).

Die Hälfte der Befragten erwartet, dass die Rechnungen für Heizung und Kühlung im Haus (51 Prozent) sowie Gas und Strom (50 Prozent) in einem Smart Home reduziert werden.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in einem Bericht des Atlantic Council: Smart Homes and the Internet of Things.

Zur Startseite