Hardware besonders betroffen

Deutscher IT-Markt deutlich im Minus

24.06.2009
Laut IDC werden sich 2009 die IT-Ausgaben in Deutschland um weitere 2,4 Prozent verringern.
Segmente des IT-Marktes 2009. Quelle: IDC-Studie: Der IT-Markt in Deutschland, 2008-2013
Segmente des IT-Marktes 2009. Quelle: IDC-Studie: Der IT-Markt in Deutschland, 2008-2013
Foto: Ronald Wiltscheck

Was schon Fujitsus Channel-Chef Jörg Brünig auf dem Compass-Kongress verkündete, wird nun von IDC bestätigt: Die deutsche Wirtschaft befindet sich in der schärfsten Rezession seit Gründung der Bundesrepublik. Bereits seit dem Sommerhalbjahr 2008 geht es rapide abwärts. Zum Jahresende hat sich die Situation noch einmal zusehends verschlechtert, da die Auslandsnachfrage regelrecht wegbrach - mit spürbaren Konsequenzen für die IT-Ausgaben, die sich laut IDC in diesem Jahr um weitere 2,4 Prozent verringern werden.

Zum Jahresauftakt 2009 verschärfte sich die wirtschaftliche Lage erneut; die Rezession hat damit ein für die Bundesrepublik historisch einmaliges Ausmaß erreicht. Deutschland gehört inzwischen zu den am stärksten von der Krise betroffenen Ländern. Ausschlaggebend hierfür ist vor allem der weltweite Nachfragerückgang nach Investitionsgütern und langlebigen Gebrauchsgütern, einem der wesentlichen Standbeine der deutschen Wirtschaft.

Hardwaremarkt angeschlagen

Diese Entwicklung wirkt sich leider immer stärker auch auf den IT-Markt aus, der mittlerweile arg in Mitleidenschaft gezogen ist. "In diesem Jahr wird die Rezession voll auf den IT-Markt durchschlagen", sagt Joachim Benner, Research Analyst bei IDC in Frankfurt. Insbesondere die Ausgaben für Hardware - die rund 30 Prozent des IT-Marktes ausmachen (Abbildung) - werden 2009 um über neun Prozent zurückgehen, so ein Ergebnis aus der aktuellen IDC-Studie: "Der IT-Markt in Deutschland, 2008-2013".

Outsourcing trotzt der Krise

Stützend für den IT-Markt wirken die steigenden Investitionen der öffentlichen Hand und des Gesundheitswesens. Des Weiteren profitieren einzelne IT-Segmente von der Krise. Der Trend zur Reduzierung der IT-Fertigungstiefe gewinnt aufgrund der Wirtschaftskrise an Bedeutung, wovon das IT-Outsourcing profitiert. IDC prognostiziert, dass der Outsourcing-Bereich in 2009 um etwa 4,5 Prozent wachsen wird. Innovative Beschaffungsmodelle wie Cloud Computing könnten ebenfalls die Gewinner der Krise sein. Cloud Computing ermöglicht es Unternehmen, flexibel und kostengünstig IT über das Internet zu beziehen, was gerade in Krisenzeiten Vorteile bietet. Allerdings kann dies nicht verhindern, dass sich der IT-Markt in diesem und im nächsten Jahr äußerst schwach entwickeln wird. Ab dem Jahr 2011 ist dann nach und nach mit einer spürbaren Erholung des IT-Markts zu rechnen.

Insgesamt rechnet IDC in diesem Jahr mit einem Rückgang der IT-Ausgaben in Deutschland von 2,4 Prozent, nach einem Wachstum von 2,1 Prozent im Jahr 2008. Der IT-Markt in Deutschland insgesamt wird somit in diesem Jahr bei gut 62 Milliarden Euro liegen. (rw)

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