Deutscher Laserdrucker-Markt wuchs 1998 um 12,3 Prozent

14.05.1999

MÜNCHEN: Ein Wachstum von 12,3 Prozent konnte der deutsche Laserdrucker-Markt im vergangenen Jahr verbuchen. Insgesamt wurden 1998 über eine Million Geräte verkauft. Im Vorjahr waren es rund 900.000.Das Sechs-Seiten-Segment war 1998 mit 471.655 verkauften Geräten das größte. Allerdings werden diese Laserdrucker immer mehr von leistungsfähigen und vor allem preiswerteren Tintenstrahlern verdrängt. So war die Laser-Einsteigerklasse noch 1997 mit 56 Prozent am Gesamtmarkt beteiligt, im vergangenen Jahr waren es nur noch 46,6 Prozent.

Marktführer Hewlett-Packard zieht sich aus dem Einsteigersegment offenbar zurück: Sein Marktanteil fiel hier um 6,2 auf 48,8 Prozent. Zugunsten von Kyocera und Lexmark. Kyocera konnte seinen Anteil mit 15,7 Prozent mehr als verdoppeln, Lexmark legte 1998 von 6,3 auf 9,9 Prozent zu.

Bei den Sieben- bis Zehn-Seiten-Laserdruckern steigerte HP seine Präsenz von 63,6 auf 75,4 Prozent, in der 16- bis 20-Seiten-Klasse wuchs der Marktanteil sogar von 36,6 auf 68,8 Prozent. Bergab ging es hingegen bei den 11- bis 15-Seiten-Geräten: 1998 war Hewlett-Packard hier nur noch mit 17,1 Prozent vertreten, im Vorjahr waren es noch 63,3. Dafür kam Kyocera groß raus: Der Anteil stieg von 11,9 auf 37,6 Prozent. Lexmark konnte ebenfalls 23.890 Geräte verkaufen und beansprucht damit 20,4 (1997: 6,1) Prozent des Marktes für sich.

Den Marktführer umweht ein rauher Wind

Dem Marktführer Hewlett-Packard weht derzeit ein rauher Wind entgegen. Nicht nur Kyocera und Lexmark haben ihre Produktpaletten aufgestockt und drängen in den Markt, auch Canon und Minolta wollen 1999 weitere Anteile für sich gewinnen. So konnte sich Minolta im vergangenen Jahr zwar nur von 2,7 auf 3,5 Prozent verbessern, bietet aber inzwischen Geräte bis 25 Seiten an. Bis Ende 1999 soll außerdem eine 35-Seiten-Maschine folgen. Canon hielt sich bei aggressiven Vermarktungsstrategien bislang aus Rücksicht auf den großen OEM-Partner HP zurück. Der japanische Hersteller will aber künftig auf den Angriff der Konkurrenz im Bereich der 20- bis 40-Seiten-Laserdrucker stärker reagieren.

Oki sucht nach der Flaute der vergangenen Jahre - der Marktanteil fiel von 10,2 Prozent in 1996 auf 4,1 Prozent im vergangenen Jahr - ebenfalls wieder den Weg nach oben. Dafür wurde die Produktpalette komplett überarbeitet, das Unternehmen will in diesem Jahr vor allem seine 20- und 24-Seiten-Laserdrucker mit Netzwerkanbindung puschen. Von dem Ende 1998 vorgestellten "Okipage 10ex" erhofft man sich zudem einiges: Bereits im ersten Quartal 1999 konnten 9.000 Stück abgesetzt werden.

Insgesamt hält der Trend zu höheren Leistungsklassen auch in diesem Jahr an, die meisten Hersteller wollen den Preiskampf im unteren Segment offenbar nicht mehr mitmachen. Schließlich machen die schlechten Margen die Einsteigerklassen auch für Händler uninteressant. (mf)

Zur Startseite