Deutsches Franchise-Institut

27.05.1999

MÜNCHEN: Das Deutsche Franchise-Institut hat die Entwicklung der deutschen Franchiser stets gut im Auge. Bei einer Umfrage unter hundert Managern und Inhabern der Branche stellte sich heraus, daß die meisten trotz angespannter Marktverhältnisse guten Mutes sind und optimistisch in die Zukunft blicken.Über 86 Prozent der befragten Franchisegeber glauben, daß sich ihr eigenes System auch im nächsten Jahr planmäßig, wenig problematisch oder zumindest zufriedenstellend entwickeln wird. Fast ebenso viele geben auch der gesamten Franchisebranche gute bis zufriedenstellende Chancen. Allerdings: So ganz ohne Probleme kommen auch diese Optimisten nicht durchs Leben. Die Franchisegeber schlagen sich mit einer ganzen Reihe von Problemen herum, von denen die Finanzierung die höchste Hemmschwelle darstellt. Weniger die Finanzierung der eigenen Engpässe bereiten ihnen Kopfzerbrechen. Mit diesem Problem sehen sich nur 18 Prozent der Befragten konfrontiert. Vielmehr sind es die Darlehensprobleme Ihrer Franchisenehmer, die viele Existenzgründungen schwierig machen.

An zweiter Stelle auf der Unmutsliste steht das Arbeits- und Sozialrecht. Nach Meinung der Geber verhindern die geltenden Bestimmungen eine Vielzahl von Franchisekonzepten. Eines der am heißesten diskutierten Themen derzeit ist zum Beispiel die Scheinselbständigkeit. Auf dem dritten Platz schließlich findet sich ein Problem, mit dem sich die IT-Branche schon lange herumschlägt: Es gibt nicht genügend qualifizierte Franchisenehmer. Gut ein Drittel scheitert an diesem "Personalmangel", denn nicht jeder ist für diese Art von Selbständigkeit geeignet. Neben den üblichen Unternehmereigenschaften müssen Franchisenehmer zusätzlich die Fähigkeit besitzen, die Arbeit in einer straff organisierten Struktur zu verkraften und die eigene Unabhängigkeit ein Stück weit zurückzustellen. Das Franchising gibt es schon seit 1955, als ein Vertreter in Amerika das Konzept eines Restauranttyps erwarb. Mc Donalds war geboren. Weltweit existierten schon im Jahr 1996 rund 12.000 Franchisesysteme. In Deutschland waren es damals gut 500. Heute gibt es - nach optimistischen Angaben des Deutschen Franchise-Verbandes - über 1.100 Franchisegeber und rund 35.800 Franchisenehmer. Zusammen mit 330.000 Mitarbeitern erwirtschafteten diese im Jahr 1998 einen Umsatz von 44 Milliarden Mark. Damit hat die Franchisebranche einen größeren Anteil an der deutschen Wirtschaft als bisher geschätzt. Ohnehin hat die Branche immer noch mit dem Vorurteil der "Möchtegernselbständigkeit" zu kämpfen.

Innerhalb des Franchising liegt der Dienstleistungssektor an der Spitze - rund 41 Prozent. Danach folgen Handel (28), Handwerk (11), Gastronomie (9) und Touristik (4 Prozent), Lebensmittel und Fitness. (gn)

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