Deutschlands Top-Apple-Händler: Keine Panik auf der Titanic!

02.02.1996
HAMBURG/BERLIN: Die jüngsten Meldungen über eine angeblich bevorstehende Übernahme sowie den Quartalsverlust von 68 Millionen Dollar haben bei vielen Apple-Kunden und -Händlern die Alarmglocken schrillen lassen. Doch die beiden größten deutschen Apple-Vertriebspartner, Systematics in Hamburg und Gravis in Berlin, bleiben cool.Fritz Borgstedt versteht die ganze Aufregung nicht: "Warum soll ich mir Sorgen machen? Würden Sie keinen Mercedes mehr kaufen, nur weil Daimler-Benz Verlust macht?" sprudelt es aus dem Systematics-Chef heraus. Auch Gravis-Geschäftsführer Archibald Horlitz ist so schnell nicht aus der Ruhe zu bringen: "Apple ist ein amerikanisches Unternehmen, das seit Jahren kontinuierlich wächst und bislang Jahr für Jahr Gewinn ausgewiesen hat. Welcher PC-Hersteller kann das schon von sich behaupten?" rückt er die Verhältnisse zurecht.

HAMBURG/BERLIN: Die jüngsten Meldungen über eine angeblich bevorstehende Übernahme sowie den Quartalsverlust von 68 Millionen Dollar haben bei vielen Apple-Kunden und -Händlern die Alarmglocken schrillen lassen. Doch die beiden größten deutschen Apple-Vertriebspartner, Systematics in Hamburg und Gravis in Berlin, bleiben cool.Fritz Borgstedt versteht die ganze Aufregung nicht: "Warum soll ich mir Sorgen machen? Würden Sie keinen Mercedes mehr kaufen, nur weil Daimler-Benz Verlust macht?" sprudelt es aus dem Systematics-Chef heraus. Auch Gravis-Geschäftsführer Archibald Horlitz ist so schnell nicht aus der Ruhe zu bringen: "Apple ist ein amerikanisches Unternehmen, das seit Jahren kontinuierlich wächst und bislang Jahr für Jahr Gewinn ausgewiesen hat. Welcher PC-Hersteller kann das schon von sich behaupten?" rückt er die Verhältnisse zurecht.

Auch eine mögliche Übernahme von Apple durch Sun, IBM oder wer sonst noch als heißer Anwärter gehandelt wird, hat für die beiden Macintosh-Spezialisten überhaupt keinen Schrecken. "Wenn Sun Apple übernimmt - na prima. Wenn nicht - auch gut. Denn aufgrund der Reorganisation hat Apple jetzt eine Struktur, die auch ein selbständiges Leben sehr gut ermöglicht. Ich finde, die Situation sieht fast rosig aus", erklärt Borgstedt. Gravis-Chef Horlitz macht aus seiner "Wunschkonstellation" Apple/IBM gar keinen Hehl. "Für Apple wäre das ein Riesenaufwind. Ein solcher Schulterschluß wäre ein mächtiger Gegenpol zum Wintel-Kartell", erklärt er.

Eine Änderung der Geschäftsstrategie etwa durch die Erweiterung der Produktpalette mit Intel-basierenden PCs, wie es zum Beispiel die Kleinofen GmbH in Düsseldorf vorexerziert hat, ist weder für Borgstedt noch für Horlitz ein Thema. "Natürlich werde ich die Apple-Fahne weiterhin aus dem Fenster hängen. Meine Mitarbeiter hätten ein absolutes Problem, wenn sie etwas anderes als Apple verkaufen müßten", erklärt der Systematics-Chef.

Nicht die "große Politik", sondern die lästigen Probleme des Tagesgeschäfts machen den Apple-Händlern zu schaffen. Durch die Personalveränderungen und Reorganisationen bei Apple in Ismaning ist die Zusammenarbeit zwischen den Handelspartnern in den letzten sechs bis acht Wochen stark strapaziert worden. "Ich hoffe, daß wir bald wieder zum Normalgeschäft mit Apple übergehen können", wünscht sich Horlitz. (Siehe auch Artikel Seite 13)

AU Sicking, Damian

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