Devils neues RMA-Konzept

13.05.2004
Die Devil Computer Vertriebs GmbH leidet unter Platzmangel. Weil ein neues Konzept bei der RMA-Abwicklung größere Kapazitäten fordert, baut der Braunschweiger Distributor sein Lager aus. Von ComputerPartner-Redakteurin Beate Wöhe

Zur Feier des zehnjährigen Firmenjubiläums (siehe ComputerPartner 19/04, Seite 10) gab der Distributor den geplanten Ausbau seiner Logistikkapazitäten bekannt. Bei der Firmengründung startete die Devil Computer Vertriebs GmbH mit 100 Quadratmetern Lagerfläche. Zwischenzeitlich ist die Fläche auf 3.650 Quadratmeter angewachsen, und bis September 2004 sollen sich die rund 4.800 vorrätigen Artikel auf 6.000 Quadratmeter verteilen können.

Doch der neu geschaffene Platz soll nicht nur für Neuware reserviert werden. Zusätzlich will der Distributor mit Fertigstellung des neuen Lagers auch ein neues Servicekonzept starten. Ein B-Waren-Austauschlager soll realisiert werden. "Unser neues Konzept heißt dann nicht mehr fünf Tage, sondern Sofortaustausch", sagt Carsten Hartmann, Geschäftsführer bei Devil, mutig.

Die RMA-Quote des Distributors liege derzeit bei 1,5 Prozent. Für die Vorfinanzierung der neuen Idee habe man bereits in der Bilanz 2003 Rücklagen gebildet. "Wir gehen im Moment von Kosten in Höhe von 500.000 bis 700.000 Euro aus, die letztendlich durch die Hersteller rückfinanziert werden", erklärt Hartmann. Alles in allem sieht sich Devil mit dem Lagerausbau laut Hartmann "für über 500 Millionen gerüstet". So rechnet Hartmann das bisherige Umsatzwachstum hoch und kommt bereits in drei Jahren bei 500 Millionen an. Der Distributor verbuchte im ersten Quartal des laufenden Jahres ein Umsatzwachstum von knapp 50 Prozent. Gegenüber den 57,5 Millionen Euro im Vorjahresquartal klingelten in diesem Jahr 85,7 Millionen Euro in der Kasse.

Auch das zweite Quartal laufe mit einem bisherigen Umsatzanstieg von 43 Prozent gut an. Für das Gesamtjahr ist ein Umsatz von 300 Millionen Euro geplant. Zu diesem Erfolg tragen aktuell 6.000 kaufende Kunden und eine breitere Aufstellung der Produktpalette bei. So kann man derzeit rund 100 Distributionsverträge und weitere 50 Hersteller ohne Verträge im Portfolio vorweisen.

Doch Devil beobachtet nicht nur die eigenen Zahlen. Hartmann ist der Ansicht, dass auch weiterhin eine Marktbereinigung stattfindet. Aber der Devil-Chef ist selbstbewusst: "Wir werden daraus als einer der Gewinner hervorgehen." Die finanziellen Mittel habe der Distributor im Griff. So seien laut Hartmann zum Beispiel bisherige Investitionen aus eigenen Mitteln und ohne große Inanspruchnahme einer Bank finanziert worden. Zudem wiesen 85 Prozent aller Konten über das Jahr hinweg ein Guthaben aus.

Meinung der Redakteurin

Sollte das geplante Servicekonzept mit RMA-Sofortaustausch in die Tat umgesetzt werden, dürfte das der Devil Computer Vertriebs GmbH einige Pluspunkte beim Fachhandel einbringen.

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