Rundum-Lösung für Smart Home

Devolo Home Control im Test

Wolfgang Emmer ist Co-Founder des Netzwerks E2 Online Marketing. Zu seinen Schwerpunkten zählen Webstrategie, Performance Marketing und Social Media. Als IT-Publizist mit soziologischem Hintergrund widmet er sich nicht nur Themen wie Arbeit 4.0 sondern gibt auch Einblicke in die smarte Welt des Internet of Things.

Konfiguration via Drag-and-drop

Genauso einfach wie die Installation der Komponenten klappt deren Konfiguration. Auf dem Home Control Dashboard im Browser kann sich der User in bester Smart-Home-Manier austoben. Neben einer klassischen Zeitsteuerung für Heizkörperthermostat und Co. sind vor allem Regeln ein interessanter Menüpunkt.

Via Drag-and-drop lassen sich im Nu neue Regeln erstellen.
Via Drag-and-drop lassen sich im Nu neue Regeln erstellen.

In unserem Test haben wir so kurzerhand mit den Komponenten Türkontaktsensor, Bewegungssensor und Alarmanlage die Eingangstür abgesichert. Via Drag-and-drop lässt sich im Browser nach dem Wenn-Dann-Prinzip beispielsweise Folgendes festlegen: Wird die Haustür geöffnet und passiert jemand - ohne zuvor via Fernbedienung oder Smartphone die Alarmanlage zu deaktivieren - den Bewegungsmelder, dröhnt aus der Alarmanlage das Geräusch „Polizeisirene“. Optional könnte man dieser Regel noch hinzufügen, dass das System den Hausbesitzer per SMS oder E-Mail über den Vorfall benachrichtigt. Das Anlegen dieser Regel klappte im Test problemlos und dauerte - samt „Probeeinbruch“ weniger als fünf Minuten.

Die devolo-Home-Control-Fernbedienung hat vier frei belegbare Tasten. So lässt sich beispielsweise mit einem Knopfdruck die Alarmanlage deaktivieren.
Die devolo-Home-Control-Fernbedienung hat vier frei belegbare Tasten. So lässt sich beispielsweise mit einem Knopfdruck die Alarmanlage deaktivieren.

Heizkörperthermostat

Das runde Display am Devolo-Heizkörperthermostat (den übrigens Heizungsspezialist Danfoss fertigt) ist nur sehr klein und ausschließlich von der Vorderseite ablesbar: schlecht. Steht man im 90 Grad-Winkel zu dem Devolo-Heizkörperthermostat (also vor dem Heizkörper), so kann man die angezeigte Temperatur überhaupt nicht ablesen (sofern das Thermostat nicht nach vorne angebracht wurde). Hier bieten die konkurrierenden Heizthermostate AVM Fritz Dect 301, Tado oder Elgato Eve Thermoeine deutlich bessere Ablesbarkeit und mehr Flexibilität. Tado und Eve Thermo sind zudem optisch ansprechender und damit eher wohnzimmertauglich.

Insgesamt ist Devolo die Browseroberfläche sehr gelungen - auch wenn sie das ein oder andermal im Test leicht hakte und die Seite neu geladen werden musste.

Steuerung per Smartphone und Tablet

Kein Smart Home ohne Smartphone. Im App Store und auf Google Play finden sich zwei Apps von Devolo wieder: die allgemeine my-devolo-Applikation und die neue smart-home-spezifische devolo-Home-Control-App. Zwar lässt sich Home Control mit beiden Anwendungen steuern, doch User sollten unbedingt zur Letzteren greifen - schon allein aufgrund der veraltet wirkenden Oberfläche und trägen Bedienung der my-devolo-App.

Die my devolo App nutzt den Platz auf Smartphone-Bildschirmen nicht wirklich aus.
Die my devolo App nutzt den Platz auf Smartphone-Bildschirmen nicht wirklich aus.

Der Aufbau von Devolo Home Control hingegen ist logisch und übersichtlich. Neue Geräte lassen sich genauso einfach wie im Browser hinzufügen und konfigurieren. Auch das Erstellen neuer Szenen und Regeln klappt reibungslos - auch wenn für das eine oder andere Bedienelement Treffsicherheit gefragt ist.

Die Home-Control-App eignet sich besser zur Bedienung.
Die Home-Control-App eignet sich besser zur Bedienung.
Foto: Devolo

Praktisch ist der Menüpunkt Gruppen: So lassen sich beispielsweise Wand- und Heizkörperthermostat im Wohnzimmer zusammenfügen und besser steuern.

Szenen machen das Leben leichter. So lässt sich beispielsweise aus den Komponenten Steckdose und Heizkörperthermostet eine Szene für den Feierabend erstellen. Mit einem Knopfdruck - beispielsweise per App - arbeitet die Heizung der Wunschtemperatur entgegen und die ausgewählten Lichter gehen an.

Dank übersichtlicher Statistiken zu Temperatur und Co. und Push-Benachrichtigungen ist der Nutzer mit der App auch unterwegs immer up to date. Ein Haus-Tagebuch protokolliert zudem, was alles in den eigenen vier Wänden geschieht.

Tipp: Devolo bietet außer Push-Nachrichten auch einen E-Mail- und Kurznachrichten-Service. Ein neues SMS-Kontingent kann zwar nachbestellt werden, schlägt aber mit 15 Cent pro SMS zu Buche.

Alexa und Co.

Wirklich smart wird eine Lösung für die Automatisierung des eigenen Zuhauses allerdings erst, wenn sie - in bester IoT-Manier - mit anderen Geräten kommuniziert. Devolo bessert hier ständig nach: Amazon Alexa, der Automatisierungsdienst If-This-Then-That (IFTTT) oder Philips Hue sind einige prominente kompatible Vertreter.

Tipp:Zur eigenen Alarmanlage lassen sich beispielsweise Philips Hue-Lampenals visueller Alarm hinzufügen.

In die Röhre hingegen schauen Apple Homekit-Nutzer. Aber auch Qivicon-Besitzer bleiben aufgrund inkompatibler Protokolle außen vor, auch wenn die Telekom betont, ihre Lösung zur herstellerübergreifenden Plattform ausbauen zu wollen.

Fazit

Devolo bietet ein Smart-Home ohne Kabelverhau, mit gezielt anleitenden Videos und übersichtlichen Bedienungsanleitungen in den Boxen der Komponenten und einem intuitiven Einrichtungsassistenten - der auch mobil zur Verfügung steht und wertvolle Tipps gibt, wenn es einmal hakt. Auch für das Smartphone steht eine ordentliche App zur Verfügung. So kennt man das auch von Konkurrenzlösungen. Wobei Devolo aber auch noch Kompatibilität zu Powerline bietet.

Die teuren SMS-Benachrichtigungen dürften allerdings dem einen oder anderen Interessenten sauer aufstoßen. Auch in Sachen Kompatibilität gibt es noch Luft nach oben. Das ist aber kein Devolo-spezifisches Problem. Siri und Quivicon lassen grüßen.

Wer über diese Punkte hinwegsehen kann, erhält eine optisch ansprechende und einfach zu installierende Smart-Home-Lösung im mittleren Preissegment, die Powerline unterstützt und ständig wächst. Devolo hat bereits angekündigt, an neuen Unterputzmodulen zu arbeiten. Diese sind aber noch nicht erhältlich. (PC-Welt)

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