Dicom denkt global

26.08.1999

IRVINE/KALIFORNIEN: Die Schweizer Dicom Group versteht sich längst nicht mehr nur als Spezialdistributor für Dokumentenmanagement. Das beweist sie jetzt mit der geplanten Übernahme des amerikanischen Herstellers Kofax, dessen Kernkompetenz die Dokumentenerfassung ist.Die Dicom Group schickt sich an, einen Fuß über den großen Teich zu setzen. Denn zusammen mit der Dresdner Kleinwort Benson Private Equity Partners, einer New Yorker Tochter der Dresdner Bank, will sie sich für 70,5 Millionen Dollar den amerikanischen Dokumentenmanagment-Spezialisten Kofax einverleiben.

Zudem hält Dicom die Option, nach der angestrebten Kapitalerhöhung und dem für Ende 1999 geplanten Börsengang an den Neuen Markt in Frankfurt alle Anteile an Kofax zu übernehmen. Somit entstünde im Bereich Dokumentenmanagement und Datenerfassung ein globales Unternehmen mit rund 500 Mitarbeitern und 260 Millionen Mark Umsatz. Das Kofax-Management, das zur Zeit 19,5 Prozent der ausstehenden Aktien hält, hat bereits signalisiert, daß es der geplanten Übernahme zustimmen wird.

Für die Kofax-Kunden der anderen beiden Distributoren Ingram Macrotron und Headway wird sich durch die geplante Übernahme laut offizieller Aussage nichts ändern. Hartmut Fiedler, Leiter der Business Unit Document Imaging bei Macrotron, gibt sich ob der geplanten transatlantischen Fusion denn auch gelassen: "Kofax ist Spezialist für einen engen, aber wichtigen Abschnitt des Document Imaging Business. Der Aufwand in diesem Bereich an Schulung, Consulting und Customizing ist sehr hoch. Mit der Übernahme von Kofax verstärkt Dicom daher eindeutig die Ausrichtung hin zum hochspezialisierten Dienstleister." (kh)

Dicom-Chef Schmid sieht der geplanten Übernahme von Kofax euphorisch entgegen.

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