Fürs Home-Office

Die 10 besten Macbook-Monitore

Diplom-Journalist, Baujahr 1979. Erste Gehversuche 1986 am Schneider CPC. 1997 ging es online. Seither als Schreiberling in Totholzwäldern und auf digitalen Highways zu Hause. Manchmal auch auf der Vespa GTS oder mit dem Wohnwagen unterwegs. Seit 2020 Vater einer Tochter, dementsprechend immer sehr froh über eine kleine Kaffeespende.
Stephan Wiesend schreibt für die Computerwoche als Experte zu den Themen Mac-OS, iOS, Software und Praxis. Nach Studium, Volontariat und Redakteursstelle bei dem Magazin Macwelt arbeitet er seit 2003 als freier Autor in München. Er schreibt regelmäßig für die Magazine Macwelt, iPhonewelt und iPadwelt.

LG 27MD5K 27 inch 5K Monitor

Pro

  • 5K-Auflösung

Kontra

  • Hoher Preis

Anders als andere Monitore ist der LG UltraFine 5K in erster Linie für den Einsatz am Macbook oder iMac Pro entwickelt: So besitzt er als einer der wenigen Bildschirme die Möglichkeit, die Helligkeit über die Mac-Tastatur zu regeln. Auch sonst bietet der mit 5.120 x 2.880 Pixeln auflösende Bolide interessante Features: Durch die Thunderbolt-3-Buchse mit 85 Watt Ladeleistung kann er zum Beispiel jedes aktuelle Macbook Pro aufladen, wodurch nur ein Kabel verbunden werden muss. Die größte Neuerung des Monitors gegenüber dem Vormodell ist, wie beim neuen 4K-Modell, die Unterstützung von USB-C. Das alte 5K-Modell unterstützt nur die Ansteuerung per Thunderbolt 3, Gerät mit USB-C blieben außen vor. Mit an Bord sind außerdem eine eingebaute Webcam sowie Lautsprecher mit immerhin 2 × 5 Watt. 1,07 Milliarden Farben und 99 Prozent DCI-P3-Farbraumabdeckung machen das nicht ganz preiswerte Display auch für professionelle Fotografen und Bildarbeiter interessant.

Es gibt noch ein Schwestermodell: Der für knapp 600 Euro verfügbar 4K-Monitor LG Ultrafine 4K gleicht seinem großen Schwestermodell Ultrafine 5K aufs Haar. Das Panel ist wie bei den Schwestermodellen ein IPS-Panel, laut Hersteller unterstützt es den P3-Farbraum, wie bereits die beiden Schwestermodelle. Insgesamt fünf Schnittstellen finden sich auf der Rückseite: Zwei ungewöhnliche Thunderbolt 3-Ports und drei weitere USB-C-Ports - letztere für Peripherie. Im Unterschied zum Vorgänger, bei dem drei USB-C-Schnittstellen nur mit USB-2-Tempo angebunden waren, liefern die USB-C-Schnittstellen aber jetzt mit 5 GBit volle USB-C-Geschwindigkeit. Größter Vorteil ist aber die Unterstützung von Thunderbolt 3. Sogar Daisy-Chaining wird unterstützt. Um ein Macbook Pro 15-Zoll gleichzeitig zu nutzen und aufzuladen, sind 85 W Leistung erforderlich, die der neue Monitor bietet. Die aktuellen iPad Pro mit USB-C werden unterstützt, ebenso Macbooks mit 12-Zoll-Display. Auf ein mattes Display muss man allerdings verzichten.

Eizo ColorEdge CS2731 27"

Pro

  • Hohe Farbtiefe und Genauigkeit

  • Hardware-Kalibrierung

Kontra

  • Hoher Preis

Der japanische Hersteller Eizo ist für seine besonders hochwertigen Bildschirme bekannt. Gerade im Grafik-Sektor sind die Geräte beliebt, weil viele Modelle eine eigene Hardware-Kalibrierung besitzen, die mit der Mac-Software Color Navigator angesteuert werden kann. Auch Eizos ColorEdge CS2731 besitzt eine solche Funktion. Mit 10 Bit Farbtiefe (1,07 Milliarden Farben) und hochauflösender 16-Bit-LUT werden Farben auf dem 27 Zoll messenden WQHD-Bildschirm besonders brillant aufgelöst, wodurch er sich vor allem für Grafiker und Fotografen eignet - für Office-Anwender ist der verlangte Aufpreis wohl zu hoch. Anschlussseitig ist der Eizo mit Displayport, DVI und HDMI ausgestattet, außerdem besitzt er einen integrierten USB-Hub mit drei USB-3.0-Buchsen. Wie alle Eizos besitzt auch der CS2731 einen ausgefeilten ergonomischen Standfuß.

USB-C und Thunderbolt 3 schränken die Auswahl ein – oder nicht?

Alle Modelle mit Standard-Auflösung können in der Regel direkt oder per Adapter an jedem Mac der letzten acht Jahre angeschlossen werden. Andersherum geht das leider nicht zwangsläufig: Besitzt ein Monitor nur Thunderbolt 3- oder USB-C-Eingänge, ist leider Mac-seitig ein aktuelles Gerät mit entsprechendem Anschluss nötig. Ansonsten können Sie aber frei entscheiden, welches Modell für Sie das Richtige ist.

Alle aktuellen Macbook-Modelle, von den neuen Pro-Modellen abgesehen, haben nur noch USB-C- beziehungsweise Thunderbolt-3-Ports. Glaubt man Apples Marketing, müssen deshalb auch (teure) Monitore mit entsprechender Anschlusstechnik her, etwa Topmodelle wie LGs UltraFine 5K. Das stimmt aber nicht: Die neue Schnittstelle ist hochflexibel – und ermöglicht mit den passenden Adaptern den Anschluss jedes Bildschirms, der halbwegs aktuell ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein Modell mit HDMI-Anschluss oder Displayport handelt, womit die meisten Computermonitore schon seit geraumer Zeit aufwarten. Treiber sind am Mac auch nicht nötig, es sei denn, der Bildschirm hat ausgefallene Spezial-Features wie eine Webcam: Unter macOS ist mit dem richtigen Adapter jeder Monitor – auch solche mit USB-Hub und Lautsprechern – sofort einsatzbereit. Prinzipiell ist USB-C natürlich komfortabler, weil man das Notebook parallel aufladen und Tastatur und Maus an den Monitor anstecken kann. Kein Wunder, dass die Hersteller Top-Monitore immer öfter mit USB-C-Schnittstelle ausstatten – und es den technisch sonst gleichen Monitor ohne USB-C oft als Schnäppchen gibt.

Externe Monitore für den Mac: Es muss nicht zwingend hochauflösend sein

Ein weiterer Faktor bei der Auswahl eines Monitors für macOS betrifft die Auflösung: Viele User glauben, dass ein 4K- oder 5K-Display Pflicht ist. Das stimmt so jedoch nicht, was mit dem Arbeitsabstand bei den meisten externen Bildschirmen zu tun hat: Während man bei Mobilgeräten wie dem Macbook, dem iPad oder dem iPhone sehr nah am Bildschirm ist und deshalb bei Nicht-Retina-Auflösungen Pixel sehen kann, ist das bei externen Bildschirmen nicht der Fall. Apple hat das Retina-Display auch genau deshalb so genannt: Es ist so hochauflösend, dass bei typischem Betrachtungsabstand auf keinen Fall Pixel erkennbar sind. Bei einem Arbeitsabstand von ca. 80 Zentimetern zu einem externen Bildschirm kann das menschliche Auge jedoch schon die Einzelpixel eines 27"-WQHD-Monitors mit 2560 x 1440 Pixeln kaum noch auflösen: Ein solcher Monitor hat rund 109 Pixel pro Zoll, also knapp 43 Pixel pro Zentimeter. Das wiederum bedeutet, dass sich 4,3 Pixel auf einem Millimeter tummeln, was knapp oberhalb der Grenze des Auflösungsvermögens des durchschnittlichen menschlichen Auges liegt. Kurzum: Wer mit rund 80 Zentimeter Abstand am WQHD-27-Zöller arbeitet, dürfte bei normaler Sehstärke keine einzelnen Pixel mehr erkennen. Bei einem 27-Zöller mit HD-Auflösung ist die grobe Auflösung bei Fotos und sogar Schrift dagegen oft deutlich erkennbar. Es gibt aber trotzdem viele Monitore mit dieser Auflösung, weil viele Büroanwender die resultierende Größe von Menüs und Schriften als gut lesbar empfinden.

4K/5K: Für Videoanwender relevanter als für Office und Gaming

Das ist jedoch nicht die ganze Wahrheit. Ein 5K-Monitor eines iMac oder 4K-Monitor wird meist mit skalierter Auflösung benutzt. Bei einem 5K-iMac werden dann vier Pixel für einen gesetzt und man hat die gleichen Bildschirminhalte wie bei einem WQHD-Display vor sich. Das Bild ist aber dadurch viel schärfer. Auch ein 4K-Monitor kann gut mit skalierten Auflösungen genutzt werden. Nicht zuletzt ist für viele Video-Profis ein 4K-Monitor notwendig, wenn sie die Qualität eines 4K-Videos beurteilen wollen.

Und 4K- und 5K-Displays haben, allen optischen Vorteilen zum Trotz, noch immer einen Nachteil: Grafikkarten älterer Macs müssen echt arbeiten, um die Pixelmassen darzustellen, was die thermische Belastung von älteren Macbooks deutlich erhöhen kann.

iPad als zweiten Monitor nutzen

Sollten Sie ein iPad besitzen, können Sie dieses ganz leicht in einen zweiten Bildschirm verwandeln. Möglich macht dies das Feature namens "SideCar" ab iOS 13. Wie Sie das iPad als "SideCar" einrichten, erklären wir Schritt für Schritt in unserem Ratgeber.

Weitere Features neben der Auflösung

Doch egal, ob hochauflösend oder nicht: Bildschirme haben oft noch weitere Features, die sie von der Konkurrenz abheben. Praktische Funktionen sind zum Beispiel ein eingebauter USB-C-Hub oder die Möglichkeit, weitere Monitore per Daisy-Chaining hintereinander zu hängen, um nur einen Port im Multi-Monitor-Setup zu belegen. Ebenfalls praktisch sind eingebaute Lautsprecher, wobei diese bei den meisten Bildschirmen durch die geringe Größe eher von durchwachsener Qualität sind. Und natürlich ist ein höhenverstellbarer Fuß samt der Möglichkeit, den Monitor im Rahmen der sogenannten Pivot-Funktion um 90° zu kippen und auf diese Weise im Porträt-Modus zu betreiben, sinnvoll, aber nicht zwingend. Ebenfalls praktisch ist ein im Monitor-Gehäuse eingebautes Netzteil, da dadurch unnötiger Kabelsalat vermieden wird. Und zu guter Letzt sollte ein aktueller Monitor, zumindest, wenn er für Grafik oder Fotos benutzt wird, für den Mac auch den sRGB-Farbraum unterstützen.

(PC-Welt)

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