Für Systemhäuser

Die 10 Megatrends 2011

01.09.2010

Saas ist Commodity

Die zweite Überraschung dieser Teilumfrage stellt die Tatsache dar, das der allererste Cloud Service, nämlich die aus der Wolke angebotene Software (SaaS, Software-as-a-Service), erst an sechster Stelle genannt wird, wenn Systemhäuser nach Managed Services gefragt werden. Dabei liegen doch die Anfänge für "Software aus der Steckdose" bereits mehr als zehn Jahre zurück: Man erinnere sich nur an den ASP-Hype (Application Service Providing) Ende der 1990er-Jahre. Systemhäuser wie Einsteinet setzten ihr gesamtes Geschäftsmodell auf ASP und mussten dafür viel Lehrgeld zahlen, Einsteinet gar Insolvenz anmelden.

Mittlerweile ist aber der ASP-Nachfolger SaaS auf einem guten Weg, fast schon Commodity zu werden. Sogar Broadliner wie Ingram Micro vermarkten bereits SaaS-Plattformen - etwa die von Visionapp - über Reseller.

So müssen sich also die größeren Systemhäuser wiederum differenzieren und ganz "spezielle" Managed Services anbieten, um sich von der Masse der SaaS offerierenden Reseller abzuheben. Eine Möglichkeit dazu wäre etwa, Telekommunikation als gemanagte Dienstleistung anzubieten; fast jeder Vierte (24,4 Prozent) der Managed Service Provider in Deutschland tut dies offenbar schon heute. Wenn man den Begriff "Kommunikation" etwa breiter fasst und auf "Unified Communication & Collaboration" ausdehnt, eröffnen sich ganz neue Betätigungsfelder für Managed Service Provider.

Manche der von ChannelPartner befragten Systemhäuser spielen auch schon mit dem Gedanken, die Desktops für einzelne Mitarbeiter ihrer Kunden als Service auszuliefern, und einige wenige tun dies schon heute. Öfter nachgefragt und angeboten werden Managed Print Services, bei denen Kunden Drucker nicht mehr käuflich erwerben sondern vom Reseller "leasen" und dafür eine verbrauchsabhängige Pauschale an ihn entrichten.

Überhaupt: In den Abrechnungsmodellen von Managed Services liegt für Reseller das größte Potenzial, sich von den Wettbewerbern (auch aufseiten der Hersteller) abzuheben. Ein Pay-per-use-Konzept ist für viele Kunden sicherlich sehr reizvoll, manche aber werden ein "Flatrate" bevorzugen. Wer am besten auf die Wünsche seiner Kunden eingeht, der wird auch als Managed Service Provider am erfolgreichsten sein. (rw)

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