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Die 35 besten CMD-Tricks für Windows

Arne Arnold arbeitet seit über 15 Jahren bei der PC-WELT als Redakteur in den Bereichen Software und Internet. Sein Schwerpunkt liegt auf dem Thema Sicherheit für Endanwender bei PC und Mobil-Geräten.
Die Eingabeaufforderung unter Windows gibt es bereits seit Jahrzehnten. Doch obwohl das Tool schon so viele Jahre auf dem Buckel hat, ist es auch heute unter Windows 10 immer noch extrem nützlich. Hier finden Sie die 35 besten Tricks für die Eingabeaufforderung CMD.
35 Tipps und Tricks für die Eingabeaufforderung, oder PowerShell.
35 Tipps und Tricks für die Eingabeaufforderung, oder PowerShell.
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Die Eingabeaufforderung, kurz CMD genannt, erledigt viele wichtige Datei- und Systemaufgaben mithilfe von Textbefehlen. Das hat viele Vorteile vor allem gegenüber vergleichbaren Funktionen in der grafischen Bedienerführung von Windows. Denn dort wechseln die Funktionen mit jeder neuen Windows-Version ihren angestammten Platz und tauchen an anderen, unerwarteten Orten wieder auf. Die CMD-Befehle dagegen bleiben über Jahrzehnte gleich. Einige Aufgaben lassen sich sogar nur über die Eingabeaufforderung einfach und bequem erledigen. Dazu zählt beispielsweise das Aktivieren des eingebauten Administratorkontos in Windows 10 Home (siehe Punkt 7). Auch wenn Sie eine Aufgabe per Tastenkombination starten möchten, ist die Eingabeaufforderung oft das Mittel der Wahl. So starten Sie etwa den "Energie-Sparen"-Modus am schnellsten per CMD-Befehl (siehe Punkt 4). Falls Sie noch keinen Kontakt zur Eingabeaufforderung hatten, bietet dieser Beitrag eine gute Einstiegshilfe.

1. Eingabeaufforderung starten

Um die CMD-Befehle einzugeben, gehen Sie so vor: Drücken Sie die Tastenkombination Windows-R und geben Sie in das Ausführen-Fenster den Befehl CMD ein und drücken die Eingabe-Taste. Dieses Vorgehen klappt auch bei älteren Windows-Versionen. Unter Windows 10 können Sie den Befehl CMD auch in das Suchfeld neben dem Windowssymbol eingeben. Das ist auch der passende Weg, wenn Sie die Eingabeaufforderung mit Administratorrechten starten müssen, denn dann zeigt Windows 10 die Option "Als Administrator ausführen" an.

Power Shell: Microsoft rückt in Windows 10 die Power Shell, eine sehr stark verbesserte Form der Eingabeaufforderung, stärker in den Vordergrund. Das merkt man etwa am Kontextmenü des Windows-Explorer. Möchte man die Eingabeaufforderung so starten, dass sich ihre Pfadangabe gleich im aktuellen Ordner des Windows-Explorer befindet, so konnte man früher im Windows-Explorer die Taste Shift gedrückt halten und mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle klicken - also nicht auf eine Datei. Im sich öffnenden Kontextmenü stand dann der Befehl "Eingabeaufforderung hier öffnen". In Windows 10 findet sich hier aber der Befehl "Powershell-Fenster hier öffnen". Benötigen Sie die CMD, können Sie trotzdem den Befehl "Powershell-Fenster hier öffnen" wählen. Geben Sie dort dann einfach CMD ein. Danach können Sie alle CMD-Befehle wie gewohnt ausführen. Weitere Infos zu CMD und Power Shell finden Sie im Kasten.

Unterschiede zwischen Eingebeaufforderung und Power Shell

Die Eingabeaufforderung CMD bietet viele nützliche Befehle, die sich auch in einer Batchdatei zusammenfassen lassen. So können Sie aus mehreren Befehlen kleine Mini-Programme bauen. Allerdings hat die Eingabeaufforderung enge Grenzen, vor allem, wenn es um die Konfiguration von Windows geht. Es fehlen schlichtweg viele Befehle, und zudem sind selbst Batchdateien wenig interaktiv. Darum hat Microsoft die Power Shell entwickelt, die seit 2006 zur Verfügung steht und 2009 fester Bestandteil von Windows 7 wurde. Die Power Shell bietet deutlich mehr Befehle und Möglichkeiten, Windows zu konfigurieren. Dazu zählt auch die Skriptfähigkeit der Power Shell sowie ihre objektorientierte Verarbeitung. Ein Befehl liefert als Ergebnis keinen Text, sondern ein Objekt aus, das sich mit einem weiteren Befehl bearbeiten lässt. So bewältigen Profis mit der Power Shell auch komplexe Systemaufgaben.

Die Power Shell ist abwärtskompatibel. Alles was Sie in der Eingabeaufforderung CMD erledigen können, funktioniert auch in der Power Shell. Allerdings unterscheidet sich die Syntax. Darum müssen Sie für die meisten CMD-Befehle die Power Shell erst in eine Art CMD-Modus umschalten. Geben Sie dafür in der Power Shell den Befehl

CMD

gefolgt von Enter ein. In der Folge verschwindet das „PS“ vor dem Pfad. Die Power Shell verarbeitet nun jeden CMD-Befehl. Um diesen Modus zu verlassen, geben Sie exit ein. Nun erscheint das „PS“ vor dem Pfad wieder.

Möchten Sie nur einen einzigen CMD-Befehl in der Powershell ausführen, dann stellen Sie CMD /c voran. Also etwa:

CMD /c dir /s

Geübte Power-Shell-Nutzer werden allerdings nicht auf die Idee kommen, CMD-Befehle in der Power Shell zu verwenden. Denn für alles, was in der Eingabeaufforderung funktioniert, gibt es flexible Entsprechungen in der Powershell. So lässt sich das Ergebnis des CMD-Befehls „dir /s“ in der Powershell etwa so darstellen:

gci -File -Recurse oder gci -r |% FullName oder gci -r | Out-Host -Paging

Sie sehen, in der Power Shell gibt es viele Möglichkeiten, Informationen auszulesen. Eine Einführung in die wichtigsten Power- Shell-Befehle und ihre Syntax finden Sie hier .

Windows

Mit den folgenden CMD-Befehlen holen Sie mehr aus Windows heraus oder erledigen viele Aufgaben schneller als über die Bedienerführung.

2. Windows-Version ermitteln

Möchten Sie wissen, welche Windows-Version auf Ihrem Rechner installiert ist, geben Sie

winver

in die Eingabeaufforderung ein. Es öffnet sich ein Infofenster mit der aktuellen Versionsnummer.

3. Aufräumen für Profis

Die Windows-Dateibereinigung enthält versteckte Löschoptionen, die sich nur mit einem CMD-Befehl nutzen lassen. Starten Sie die Eingabeaufforderung mit Administratorrechten und geben Sie diesen Befehl ein:

cleanmgr /sageset:65535 /sagerun:65535

Es erscheint das bekannte Fenster der Datenträgerbereinigung, es bietet aber nun einige zusätzliche Optionen.

4. Schlafen per Doppelklick

Windows lässt sich auch per Doppelklick in den "Energie-sparen"-Modus versetzen. Testen Sie das zunächst in der Eingabeaufforderung mit dem Befehl:

rundll32.exe powrprof.dll,SetSuspendState Sleep

Hat das geklappt, erstellen Sie eine Desktop-Verknüpfung mit diesem Befehl. Dafür klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Desktop und wählen "Neu -› Verknüpfung". Geben Sie den kompletten obigen Befehl ein und wählen Sie "Weiter". Vergeben Sie einen beliebigen Namen, etwa "Schlaf", und wählen Sie "Fertig stellen". Ein Doppelklick auf die neue Verknüpfung schickt Windows schlafen.

Um der Aktion eine Tastenkombination zuzuweisen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die neue Verknüpfung, wählen Eigenschaften und geben im Feld "Tastenkombination" etwa Strg-Alt-L ein.

5. Benutzername anzeigen

Wenn Sie den Befehl whoami (englisch für "Wer bin ich") eingeben, zeigt Windows den Namen des aktuellen Benutzerkontos an. Vorsicht: Funktioniert nur mit dem lokalen Nutzerkonto korrekt.

6. Systemdateien reparieren

Wenn Ihr PC von Systemabstürzen gequält wird, kann das an einer defekten Systemdatei liegen. Mit dem Befehl sfc prüfen Sie alle Windows-Systemdateien und ersetzen defekte Dateien oder falsche Versionen durch die richtigen:

sfc /scannow

7. Verstecktes Konto aktivieren

In Windows 10 gibt es ein verstecktes Administratorkonto. Um es zu aktivieren, benötigen Sie eine Eingabeaufforderung mit Administratorrechten. Darin geben Sie diesen Befehl ein:

net user administrator /active:yes

Nun können Sie sich in Windows neu anmelden und dabei das Konto "Administrator" auswählen und ohne Passwort nutzen. Wenn Sie das Administratorkonto nicht mehr benötigen, dann können Sie es so wieder deaktivieren:

net user administrator /active:no

Mit diesem Trick konnte man über den abgesicherten Modus in älteren Windows-Versionen an Adminrechte gelangen. Mit Windows 10 klappt das nicht mehr.

8. Farbige Eingabeaufforderung

Möchten Sie den schwarzen Hintergrund der Eingabeaufforderung durch eine selbst gewählte Farbe ersetzen, klicken Sie im CMD-Fenster oben links auf das Symbol und wählen "Eigenschaften".

Auf der Registerkarte "Farben" haben Sie die Auswahl aus vordefinierten Farben, können aber auch selber eine Farbe mischen. Die Änderung wird erst beim nächsten Aufruf von CMD wirksam.

Punkte 9 bis 26: Weitere CMD-Befehle

9

/?

Zeigt zu einem Befehl die verfügbare Hilfe an, etwa so: chkdsk /?

10

cd

Wechselt ins angegebene Verzeichnis, etwa so: cd Fotos. Der Befehl cd.. wechselt ein Verzeichnis zurück.

11

chkdsk

Der Befehl behebt Festplattenfehler. Er benötigt Administratorrechte, den Parameter /f und die Angabe des Laufwerks, etwa so: chkdsk d: /f

12

clip

Kopiert die Ausgabe eines vorangegangenen Befehls in die Zwischenablage. Zwischen den Befehlen steht das Zeichen "|", etwa so: dir | clip

13

cls

Löscht die Anzeige der Eingabeaufforderung.

14

date

Zeigt und ändert den PC-Tag. Benötigt Administratorrechte.

15

dir

Listet alle Dateien im aktuellen Ordner auf.

16

getmac

Zeigt die MAC-Adresse einer IP-Adresse an, etwa so: getmac /s 192.168.0.150. Funktioniert problemlos für die eigene IP-Adresse des PCs. Bei der IP-Adresse eines anderen PCs blockiert meist die Firewall eine Auskunft.

17

hostname

Zeigt den Computernamen an.

18

md

Erstellt einen Ordner, etwa so: md "Fotos 2021". Ohne die Anführungszeichen würden die beiden Ordner "Fotos" und "2021" erstellt werden.

19

pathping

Testet die Netzwerkverbindung zu einer IP-Adresse, etwa so: pathping 192.168.0.150

20

rd

Löscht einen Ordner, wenn dieser leer ist.

21

schtasks

Zeigt alle Aufgaben aus der Aufgabenplanung von Windows an.

22

shutdown

Fährt den PC herunter, wenn der Parameter /s angegeben ist. Der Parameter /r sorgt für einen Neustart, etwa so: shutdown /r

23

systeminfo

Zeigt die wichtigsten Systeminfos an.

24

taskkill /im

Beendet einen Prozess, etwa so: taskkill /im firefox.exe

25

tasklist

Zeigt alle laufenden Prozesse an.

26

time

Zeigt und ändert die PC-Uhrzeit. Benötigt Administratorrechte.

Dateien?

Die folgenden CMD-Befehle helfen beim Dateimanagement

27. Dateien verschlüsseln

Die Pro-Versionen von Windows bieten die Datei- und Ordnerverschlüsselung EFS (Encrypted File System). Sie ist im Windows-Explorer über "Eigenschaften -› Allgemein -› Erweitert" für Dateien und Ordner zu erreichen. Per CMD geht's aber auch. Der folgende Befehl verschlüsselt alle JPG-Dateien im aktuellen Ordner:

cipher /e *.jpg

Zum Entschlüsseln ersetzen Sie den Parameter /e durch /d. Windows Home ist auf das Entschlüsseln mit /d eingeschränkt.

28. Große Datei erzeugen

Falls Sie eine große Datei benötigen, etwa um die Geschwindigkeit eines USB-Sticks zu testen, können Sie diese per CMD-Befehl erzeugen. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung und tippen Sie dort diesen Befehl ein

fsutil file createnew D:\test\test.dat 1000000000

Er erzeugt im Ordner D:\Test eine leere DAT-Datei mit einer Dateigröße von rund 950 MB. Dateigröße, Pfad und Dateinamen können Sie natürlich anpassen.

29. Unlöschbare Dateien entfernen

Manchmal lässt sich eine Datei im Windows-Explorer nicht löschen. Ein Grund, weshalb das Löschen fehlschlägt, könnten ein zu langer Dateipfad sein. Microsoft gibt auf dieser Website sechs Ursachen an, weshalb das Löschen von Dateien manchmal nicht klappt. Abhilfe schafft oft der Befehl del mit dem Zusatz \\?\ im Pfad.

Möchten Sie etwa die Datei lpt1.txt im Verzeichnis "D:\Test Ordner" löschen, geben Sie das ein:

del "\\?\D:\Test Ordnerpt1.txt"

Die hier genannte Datei lässt sich übrigens deshalb nicht mit dem Windows-Explorer löschen, weil sie den fürs System reservierten Namen lpt1 enthält.

30. Sicheres Löschen

Gelöschte und aus dem Papierkorb entfernte Dateien sind nicht wirklich verschwunden. Sie lagern noch unsichtbar im freien Bereich der Festplatte. Von dort lassen sie sich mit Rettungstools wiederherstellen.

Möchten Sie das verhindern, müssen Sie den freien Bereich der Festplatte sicher löschen. Das erledigt der Verschlüsselungsbefehl cipher. Öffnen Sie die Eingabeaufforderung mit Administratorrechten und geben Sie diesen Befehl ein:

cipher /w:C:

Dadurch wird der freie Platz auf dem Laufwerk C: bereinigt und alle Daten vernichtet, die Sie bereits aus dem Papierkorb gelöscht haben. Es werden keine Daten angefasst, die noch in Gebrauch sind. Der Vorgang kann sehr lange dauern.

Netzwerk

Auch für Aufgaben im Netzwerk sind CMD-Befehle oft sehr hilfreich. Sie sind zwar oft etwas länger, lassen sich aber in einer BAT-Dateien speichern.

31. IP-Adresse herausfinden

Mit dem Befehl

ipconfig

lassen Sie sich die IP-Adresse Ihres PCs anzeigen. Wenn Sie mehrere Netzwerkkarten eingebaut haben oder eine Virtualisierungssoftware nutzen, werden auch diese IP-Adressen angezeigt.

32. PC im Netzwerk überprüfen

Sie haben einen zweiten PC in Ihr Netzwerk eingebunden, doch dieser taucht in der Netzwerkumgebung des Windows-Explorers nicht auf? Dann sollten Sie mit dem Befehl ping prüfen, ob der andere PC zumindest über diesen Weg ansprechbar ist. Ermitteln Sie die IP-Adresse des zweiten PCs und geben am ersten PC das ein:

ping <IP-Adresse des zweiten PCs>

33. Netzwerkverbindungen anzeigen

Der Befehl

netstat

zeigt alle geöffneten TCP- und UDP-Verbindungen des PCs an. Die Anzeige liefert Ihnen einen Überblick über die laufenden Netzwerkverbindungen.

34. Netzwerkservices verwalten

Mit der Befehlseingabe

net

verwalten Sie eine ganze Reihe von Funktionen im Windows-Netzwerk. Dazu dienen rund 20 Parameter, die jeweils wieder zusätzliche Parameter nutzen. Mit net /? erhalten Sie einen Überblick. Häufig wird der Parameter use genutzt. Damit können Sie einen freigegebenen Ordner mit einem Laufwerksbuchstaben verbinden.

Auskunft über use können Sie über den Aufruf

net use /?

einholen.

35. Backup auf ein Netzlaufwerk

Sie können mit einer Batchdatei Ihre Dateien auf ein Netzlaufwerk sichern und dabei die Verbindung zu diesem Netzlaufwerk nur für die Dauer des Backups aufbauen. So haben Verschlüsselungstrojaner kaum eine Chance, die Daten auf dem Netzlaufwerk zu vernichten. Eine Batchdatei lässt sich beispielsweise per Windows-Editor erstellen. Drücken Sie hierzu Windows-R und geben Sie notepad ein. In den Editor geben Sie die folgenden Zeilen ein:

net use S: \.168.0.2\Backup /user:Hans Ai7ehiz^xj#e

robocopy N:\Daten S:\Daten /e

net use S: /delete

Die erste Zeile verbindet das Netzlaufwerk unter der IP-Adresse „192.168.0.2“ mit dem Laufwerksbuchstaben „S:“ auf dem Windows-Rechner. Ziel ist der Ordner „Daten“ im Zielordner „Backup“. Der Log-in mit dem Benutzernamen „Hans“ und dem Passwort „Ai7^xj#e“ funktioniert über den Parameter „/user“.

Der Befehl „robocopy“ kopiert Ihre Daten, und der Parameter /e nimmt sämtliche Unterordner mit.

Die Zeile „net use S: /delete“ trennt das Netzlaufwerk nach erfüllter Aufgabe wieder von Windows.

Speichern Sie die Notepad-Datei unter einem beliebigen Namen und geben Sie dabei die Dateiendung „.bat“ an, also etwa Netzsic.bat.

(PC-Welt)

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