Die aktuellen Preisbewegungen im IT-Markt: Ruhig und fest

22.05.1998

MÜNCHEN: Trotz eines sonnigen Maianfangs sind keine Anzeichen eines vorzeitigen Sommerlochs der IT-Branche zu sichten.Gerade durch fallende Speicherpreise ist viel Bewegung zu erkennen, aber auch der Peripheriemarkt entwickelt sich weiter.

CD-Rom-Laufwerke: 24er oder 32er?

Um ein paar Mark ist auch diese Woche der Preis für CD-Rom-Laufwerke mit 24facher Geschwindigkeit gesunken. Mit dem Verkauf des Laufwerks läßt sich für den IT-Händler schon lange nicht mehr viel verdienen, höchstens noch mit dem Einbau. Die billigsten Laufwerke sind derzeit zu einem Händler-EK von 88 Mark zu haben, gerade mal sieben Mark weniger, als das billigste Laufwerk mit 32facher Geschwindigkeit. Aber gerade diese sieben Mark verhindern den wirklichen Umsatzdurch-bruch der neueren, schnelleren Laufwerke. Da ein wirklicher Mehrnutzen kaum geboten wird, versucht der Händler, wenigstens beim Einkauf ein ganz klein wenig mehr zu verdienen.

Sound-Karten: Viele Töne für wenig Geld

Der Preis für Sound-Karten hat sich zwischen 130 und 140 Mark stabilisiert, wobei naturgemäß die noch relativ selten angebotenen PCI-Ausführungen im oberen Preissegment angesiedelt sind. Aber auch bei den ISA-Karten ist die Preisspanne sehr weit. Für die Original-Soundblaster-Karten von Creative haben sich die Preise etwas beruhigt, nachdem seit Jahresanfang von etlichen kleineren Distributoren äußerst günstige Karten angeboten wurden, ohne daß die Hauptlieferanten mitziehen konnten. Nach einer deutlichen Anpassung der offiziellen Preise sind jedoch nun wieder alle Lieferanten auf einem so günstigen Niveau angelangt, daß der Griff zur kompatiblen Karte entfallen kann.

Netzwerk für mobile Computer

In der IT-Branche scheint es so zu sein, daß ein Produkt dann als Standardware gilt, wenn der Nachfolger vor der Tür steht. So ist es auch mit Netzwerkkarten für 10-Mbit-Ethernet im PC-Card-Format. Seit es auch 100-Mbit-Karten in dieser Größe gibt, wird über Zehnerkarten kaum noch etwas vermeldet - außer neuen Preisen. So sind einfache Ausführungen schon um die 50 Mark zu erhalten, der Durchschnitts-preis, hauptsächlich von hochpreisigen Markenartikeln bestimmt, liegt knapp unter 200 Mark. Im obersten Preissegment bewegen sich einige Karten mit Zusatz-Features wie zum Beispiel integrierter Modem- oder ISDN-Anschluß, die auch den mobilen Netzzugang ermöglichen.

Preisfrage: Kopierer oder Drucker?

Zwar als optimale Lösung für das kleine Büro oder den anspruchsvollen Privatanwender besungen, führen Kombinationsgeräte zum Drucken, Faxen, Kopieren und Scannen in den Produktkatalogen der meisten großen Hersteller noch ein Schattendasein. Doch es scheint ein leises Umdenken bei den Herstellern zu beginnen, so betritt auch Toshiba mit seinem DP 2460 die Kombi-Arena; ein Gerät, das eher aus der Kopiererwelt zu kommen scheint. Vielleicht auch ein Wink an den IT-Handel, daß die Märkte in naher Zukunft zusammenwachsen könnten, und daß eine einseitige Beschäftigung, entweder nur mit Druckern, oder nur mit Kopierern, eine Sackgasse für das Geschäft sein kann.

Verlockende Zukunftstechnik: TFT

Kaum eine Produktgruppe erfährt derzeit so viele Vorstellungen neuer Modelle wie jene der TFT-Displays für den Desktop. Zwar sind die Geräte preislich noch immer keine echte Alternative zu einem Röhrenbildschirm, aber dieser breite Vorstoß etlicher Hersteller auf den Markt macht deutlich, was in einigen Jahren als Standardausstattung auf den Büroschreibtischen stehen wird. Für die Geräte sprechen ganz klar die geringe Stellfläche und das attraktive Design, aber auch die Bildqualität ist mittlerweile als sehr gut zu bezeichnen - und das völlig flimmerfrei. Das wachsende Angebot läßt natürlich auch die Preise purzeln, im vergangenen Monat um über sieben Prozent.

Office-Pakete: Mehr Auswahl bei steigenden Preisen

Preislich nach wie vor im Aufwärtstrend sind Softwarepakete mit gebündelter Standardsoftware. Gegenüber dem Vormonat ist eine Steigerung von 3,5 Prozent aufgetreten, was zu einem Durchschnittspreis von 763 Mark führt. Die Preisdifferenz über dieses Marktsegment reicht allerdings von 220 Mark bis gut 3.000 Mark. Es ist fraglich, wie viel der Erhöhung des Durchschnittspreises beim Händler als Mehreinnahme hängen bleiben wird, ist doch die Konkurrenz durch OEM-Produkte beim Kauf neuer Rechner, oder auch durch nicht ganz offizielle Update-Versionen ohne Nachweis immens. Diese Produkte fließen, genau wie Update- oder Schulpakete, nicht in den CP-Index mit ein. (uw)

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