Die aktuellen Renner und Penner an der Verkaufsfront

19.01.1996
MÜNCHEN: ComputerPartner wollte wissen, welche Produkte Deutschlands Wiederverkäufer derzeit am besten verkaufen und mit welchen sie die besten Margen erwirtschaften. Heute dreht sich alles um Grafikkarten, Grafikprogramme und Multimedia-PCs.Grafikkarten

MÜNCHEN: ComputerPartner wollte wissen, welche Produkte Deutschlands Wiederverkäufer derzeit am besten verkaufen und mit welchen sie die besten Margen erwirtschaften. Heute dreht sich alles um Grafikkarten, Grafikprogramme und Multimedia-PCs.Grafikkarten

Die sinkenden Hardwarepreise fordern ihr nächstes Opfer. Angesichts der im Händler-Monitor starken Vertretung von Systemhäusern mit überwiegend professioneller Kundschaft, die großen Wert auf Funktionalität legen und somit höhere Preise in Kauf nehmen, schicken die mittlerweile erschwinglichen VRAM-Karten den dennoch preisgünstigeren Altstandard DRAM allmählich in Rente. Der Privatmarkt bevorzugt dagegen noch die DRAM-Karte, die meist im Bundle mit einem Rechner vertrieben wird.

Spea dominiert den hart umworbenen Grafikkartenmarkt und setzt gleich zwei seiner Modelle an die Spitze der Verkaufs-Rankings. Absoluter Spitzenreiter ist die V7 Mirage P64 Video mit ihrem 64-Bit-Grafikbeschleuniger-Chip von S3 und stellt dabei zugleich den Handel mit der höchsten Plazierung in den Gewinnmargen-Charts zufrieden. An zweiter Stelle der Verkaufshitliste steht die Spea V7 Mercury P64, verwöhnt allerdings die Händler hinsichtlich des zu realisierenden Gewinns nicht so sehr wie die Crystal 22 SD von Miro, die im Verkaufswettbewerb den dritten Platz erzielte.

Trotz der mittelmäßigen Verkaufs-Plazierung und der niedrigen Gewinnmarge des Diamond-Kandidaten - Stealth 64 Video - weht inzwischen ein frischer Wind durch Diamonds Übernahme von Spea, die zukünftig für einige Schlagzeilen im Grafikkartenmarkt sorgen soll. Schlußlicht der Verkaufshitliste bildet die ATI Mach64, die in den Gewinnmargencharts bestenfalls mittelmäßig abschneidet.

Grafikprogramme

In den Grafikmarkt kommt endlich Bewegung. Zwar genießt Corel Draw als grafisches Multitalent immer noch in den Verkaufs- und Gewinnmargen-Rankings die Vormachtstellung, doch die Micrografx ABC Graphics Suite nähert sich dem ehemals konkurrenzlosen Grafikgiganten. Durch seine Zusammenarbeit mit Micrografx versucht der Software-Multi Microsoft, sich als ernsthafter Corel-Konkurrent durchzusetzen. Zwar erscheint die Zweitplazierung von Micrografx lediglich mittelmäßig, sie stellt allerdings eine erfolgsversprechende Aufholjagd dar, die längst überfällige Frühlingsluft wittert. Den dritten Platz sowohl in der Verkaufshitliste als auch in den Gewinnmargen-Rankings teilen sich Microsoft Powerpoint 4.0/7.0 und Stardraw von Star Division.

Multimedia-PCs

Immer noch bezeichnen die meisten Hersteller einen Multimedia-PC als Rechner mit Soundkarte, CD-ROM-Laufwerk und Lautsprechern. Verständlich also die absolute Nummer eins aus Sicht des Fachhandels, der bevorzugt Multimedia-PCs aus Komponenten verschiedener Hersteller zusammenstellt, die ihnen die höchsten Gewinnmargen bescheren. Optisch sind diese Rechner Marke Eigenbau indes nicht gerade designpreisverdächtig. Daß beim Kauf eines Multimedia-PCs auch das Auge mitentscheidet, zeigt die gute Plazierung des "Coup" von Peacock mit seinem peppigen Design. An dritter und vierter Stelle stehen Compaq und Apple, die letztendlich den Handel mit niedrigen Gewinnmargen kaum zufriedenstellen. Trotz umfangreicher Werbung für den Scenic-Multimedia-PC von Siemens-Nixdorf, bildet dieser noch das Schlußlicht.

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