Notebook-Kauf

Die beste CPU und GPU für jede Preisklasse

11.05.2017
Von Thomas Rau

Oberklasse: Prozessoren in Notebooks ab 600 Euro

Auch in größeren 15-Zoll-Notebooks kommen inzwischen fast ausschließlich Core-Prozessoren aus der U-Serie zum Einsatz: So lassen sich die Laptops flacher und leichter bauen.
Auch in größeren 15-Zoll-Notebooks kommen inzwischen fast ausschließlich Core-Prozessoren aus der U-Serie zum Einsatz: So lassen sich die Laptops flacher und leichter bauen.

Bei über 600 Euro beginnen derzeit die Angebote für Allround-Notebooks, die allen Rechenaufgaben gewachsen sind. Als Prozessor ist meist ein Core i5 aus der aktuellen Kaby-Lake-Generation von Intel an Bord, ebenso wie eine SSD oder sogar eine kleine SSD und eine große Festplatte. Als Faustregel gilt: Notebooks mit großem 17,3-Zoll-Display sind bei gleicher Ausstattung rund 50 bis 100 teurer als 15,6-Zoll-Laptops, flache 13-oder 14-Zoll-Notebooks für unterwegs kosten etwa 200 Euro mehr. Der Preisunterschied zwischen einem Modell mit Core i5 und Core i7 liegt bei rund 100 Euro.

Dieser Aufpreis lohnt sich aber nur, wenn Sie tatsächlich häufig auf höhere CPU-Leistung angewiesen sind: zum Beispiel, weil Sie häufig Video-und Audiodateien umwandeln oder im Office-Betrieb umfangreiche Texte und Tabellen bearbeiten. Dann arbeitet ein Core i7 rund zehn Prozent schneller. Meist liegt der Tempovorsprung aber deutlich darunter: Deshalb ist ein Notebook mit Core i5, aber mehr RAM oder einer SSD statt einer Festplatte insgesamt schneller als ein Laptop mit Core i7, aber ansonsten schwächeren Komponenten.

Die leistungsfähigsten Mobil-CPUs finden Sie in Notebooks ab rund 1000 Euro: Deren Modellnummer endet mit „HQ“, was für Vierkern-Prozessor steht. Die Core-i5-Varianten haben vier echte Kerne, die Core-i7-Modelle stellen dem Betriebssystem per Hyper-Threading acht Kerne zur Verfügung. Die zusätzlichen Kerne und ein größerer CPU-Cache sorgen für einen deutlichen Tempozuwachs gegenüber den Standard-Notebook-CPUs der U-Serie: In reinen CPU-Tests wie dem Cinebench R15 ist ein HQ-Prozessor mehr als doppelt so schnell wie ein U-Modell. In der Praxis liegt das Tempoplus bei Multimedia-Aufgaben oder aufwändigem Multitasking je nach Benchmark bei zehn bis 30 Prozent. Der deutliche Aufpreis der Vierkern-CPUs gegenüber den Zweikern-Prozessoren lohnt sich nur für Spiele-Notebooks: Aktuelle Games profitieren sehr stark von zusätzlichen Kernen, um Umgebungen und physikalische Kräfte zu simulieren, die im Spiel auf Personen und Gegenstände wirken. Damit eine starke GPU ihre Leistungsfähigkeit ausspielen kann, sollte ihr ein Vierkern-Prozessor zur Seite stehen.

Die Vierkern-CPUs haben mit 35 bis 45 Watt eine viel höhere maximale Leistungsaufnahme als die U-Prozessoren: Deshalb finden sie nur in großen und dicken Notebooks Platz, die Raum für passende Lüfter bieten. Mobil sind Sie mit diesen Laptops kaum, auch weil die Kombination aus starker CPU und leistungsfähiger GPU die Akkulaufzeit extrem verkürzt.

Vom Preis her in der Oberklasse liegen auch Notebooks mit Prozessoren aus der Core-M-und Core-Y-Serie: Allerdings nicht wegen ihrer besonders hohen Rechenleistung, sondern weil diese CPUs so sparsam sind, dass sie sich ohne Lüfter kühlen lassen. Deshalb sind sie beliebt bei Herstellern, die extrem flache und elegante Laptops bauen wollen, die aber dennoch alltagstaugliche Rechenkraft bieten.

In einigen sehr teuren Spiele-Notebooks ab rund 2000 Euro finden Sie auch sogenannte K-Prozessoren: Ihre Modellnummer endet mit einem K, was bedeutet, dass sich die CPUs über einen freien Multiplikator übertakten lassen. In einem Notebook macht das aber wenig Sinn, da Sie nicht wie beim PC durch andere oder zusätzliche Kühlkomponenten das Übertaktungspotenzial verbessern können.

Enträtselt: Die Bezeichnungen der Intel-CPUs

Seit dem Start der zweiten Core-Generation Sandy Bridge in 2011 nutzt Intel ein einheitliches Nummernsystem für diese Notebook-CPUs. Sie finden dort nach der Familienbezeichnung „Core“ die Modellserie, eine vierstellige Modellnummer, deren erste Ziffer die Core-Generation bezeichnet, sowie einen oder zwei angehängte Buchstaben für die Produktlinie. Wenn Sie wissen, was diese Ziffern bedeuten, können Sie die mögliche Rechenleistung der einzelnen Modelle recht gut vergleichen. Etwas umständlicher ist es bei den Prozessormodellen Pentium, Celeron und Atom. Auch hier steht jeweils eine höhere vierstellige Modellnummer für einen aktuelleren Prozessor; die Zuordnung zu einer bestimmten CPU-Generation oder Ausstattung ist aber nicht möglich. Seit die mobilen Pentiums und Celerons auf der gleichen Basis wie die Atom-Prozessoren gefertigt werden, steht am Anfang ihrer Modellnummer ein N. Die Ziffernfolge danach beginnt bei aktuellen Pentiums mit 42, bei aktuellen Celerons mit 34 (Vierkerner) beziehungsweise 33 (Zweikerner). Die Modelle der Vorgängergeneration erkennen Sie an den ersten beiden Ziffern 37 (Pentium), 31 (Celeron Vierkerner) sowie 30 (Celeron Zweikerner).

Enträtselt: Die Bezeichnungen der Intel-CPUs

Prozessorfamilie

Modellserie

Modellnummer

Produktlinie

Core Beispiel: i7 7600U

i7, i5, i3

je höher die vierstellige Zahl, desto leistungsfähiger die CPU (innerhalb einer Produktlinie); die erste Ziffer bezeichnet hier die Core-Generation

U = geringer Energieverbrauch (für flache und Standard-Notebooks) Y = sehr geringer Energieverbrauch für lüfterlosen Betrieb HQ = Vierkern-CPU HK = übertaktbare Vierkern-CPU

Pentium Beispiel: N4200

N42xx

je höher die vierstellige Zahl, desto leistungsfähiger die CPU

Celeron Beispiel: N3450

N34xx (4-Kerner) N33xx (2-Kerner)

je höher die vierstellige Zahl, desto leistungsfähiger die CPU

Atom Beispiel: x7-Z8700

x7-Z8xxx x5-Z8xxx

je höher die vierstellige Zahl, desto leistungsfähiger die CPU

Die Atom-Prozessoren folgen dem Nummernschema Z8xxx, mit der vorangestellten Modellbezeichnung x7 oder x5. Die Vorgänger wurden dagegen noch mit Z3xxx durchnummeriert.

Einsteigerklasse: Grafikkarten in Notebooks bis 600 Euro

Selbst die derzeit günstigsten Notebooks und Netbooks bringen Grafikhardware mit, die für Basisaufgaben wie die Wiedergabe von Full-HD-und 4K-Videos und den Anschluss hochauflösender externer Bildschirme ausreicht. Die Grafikeinheit ist dabei in den Prozessor integriert – das ist Standard bei allen aktuellen Notebook-CPUs. Intel bezeichnet die integrierte Prozessorgrafik als Intel HD Graphics. Bei AMD heißen die CPUs mit integrierter Grafik APUs (Accelerated Processing Unit).

Die Intel HD Graphics in der Atom-X-Serie, die sich in vielen günstigen Windows-Tablets findet, unterstützt beispielsweise 4K-Videos, die mit H.265 kodiert sind, sowie maximal zwei externe Bildschirme. Für die älteren Atom-Prozessoren aus der Z-Serie gilt dies nicht. Allerdings können Sie das aufgrund der Ausstattung der Tablets in der Praxis kaum ausnutzen, da die allermeisten Geräte – wenn überhaupt – nur einen externen Monitorausgang (HDMI 1.4) haben, der die flüssige Wiedergabe von 4K-Videos nicht erlaubt.

Für Spiele sind die integrierten Grafikeinheiten dagegen kaum geeignet. Die Atom-Grafik bewältigt höchstens ältere Spiele wie Starcraft 2, World of Warcraft oder Sims 4 in der Auflösung 1024 x 768 und sehr niedriger Detailstufe. Ähnliches gilt für die minimal schnellere Radeon-Grafik in den günstigsten AMD-APUs wie dem E1-7010.

Aktuelle Einsteiger-CPUs von Intel wie der Pentium N4200 oder der Celeron N3450 nutzen die Intel HD Graphics der 500er-Serie, die auch bei den Core-Prozessoren der Skylake-Generation zum Einsatz kommt – in den Einsteiger-CPUS allerdings mit geringerer Taktrate und weniger Ausführungseinheiten, was die 3D-Leistung begrenzt. Deshalb gilt auch hier, dass entsprechende Notebooks nur für ältere Spiele in geringer Auflösung geeignet sind.

Lohnenswerter sind die integrierten Grafikeinheiten der aktuellen Kaby-Lake-Generation: In der 500-Euro-Klasse finden Sie sie zum Beispiel im Core i3-7100U: Dessen HD Graphics 620 schafft aktuelle Spiele in einer Auflösung von 1280 x 720 und minimalen Details, bei einigen Games reicht es sogar für mittlere Detailstufe – die Grafikleistung liegt rund 15 Prozent über der Skylake-Generation. Außerdem unterstützt sie den Kopierschutz HDCP 2.2, der Voraussetzung für die Wiedergabe von 4K-Filmen von Ultra-HD-Blu-ray oder Streaming-Diensten wie Netflix auf einem externen Monitor ist.

In den AMD-CPUs dieser Preisklasse sitzt eine integrierte Radeon R5. Sie ist in den meisten Spielen etwas leistungsfähiger als die Intel HD Graphics 620 und erreicht das Leistungsniveau von Einsteiger-GPUs wie der Nvidia Geforce 920M. Der Video-Decoder unterstützt 4K-Videos mit H.265, aber noch nicht den Kopierschutz HDCP 2.2.

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