Notebook-Kauf

Die beste CPU und GPU für jede Preisklasse

11.05.2017
Von Thomas Rau

Ausblick 2017: AMD greift Intel an

AMD hat wieder Erfolg: Die neuen PC-Prozessoren der Ryzen-Familie begeistern Tester und sind ein großer Verkaufsschlager. Nach langer Zeit sind AMD-CPUs mal wieder so leistungsfähig wie Intel-Prozessoren – und dabei deutlich günstiger. Die mobilen Varianten, die wie Ryzen auf der Zen-Architektur basieren, werden Sie aber erst gegen Ende des Jahres in Notebooks finden. Die APUs mit vier Zen-Kernen entwickelt AMD unter dem Codenamen „Raven Ridge“. Sie werden eine integrierte Grafik besitzen, die auf der neuen GPU-Architektur Vega basiert. Die ersten Desktop-Grafikkarten unter dem Namen Radeon RX Vega sollen Mitte 2017 erscheinen.

Mittelklasse: Grafikkarten in Notebooks von 600 bis 1000 Euro

Nur in großen Spiele-Notebooks wie dem HP Omen 17 lassen sich mobile Vierkern-Prozessoren ausreichend kühlen.
Nur in großen Spiele-Notebooks wie dem HP Omen 17 lassen sich mobile Vierkern-Prozessoren ausreichend kühlen.

Ab einem Preis von rund 600 Euro sind Standard-Notebooks fast immer mit einer zusätzlichen Grafikkarte ausgestattet – abgesehen von ultramobilen Notebooks, die es fast ausschließlich nur mit integrierter Grafik gibt und die deshalb in die Einsteigerklasse gehören, wenn es um 3D-Leistung geht. Doch Vorsicht: Nicht immer ist eine zusätzliche GPU schneller als die integrierte Grafikeinheit: Die Radeon R5 M430 finden Sie zum Beispiel oft zusammen mit einem Core i3 oder Core i5, obwohl die AMD-GPU kaum leistungsfähiger ist. Aber in der Ausstattungsliste macht eine zusätzliche GPU mehr her als die integrierte Prozessorgrafik. Zwar ist die Treiberunterstützung von AMD für seine Grafikeinheiten traditionell besser als die von Intel; aber für aktuelle Spiele, wo eine permanente Temponachbesserung per Treiber-Update sinnvoll wäre, ist die Radeon R5 ohnehin zu langsam.

Eine bessere Paarung in der Preisklasse zwischen 600 und 800 Euro ist eine Nvidia-GPU wie die Geforce 920MX oder 940MX mit einem aktuellen Core i3 oder Core i5. Mit dem 940MX lassen sich zahlreiche aktuelle Spiele in 1366 x 768 und mittleren Details spielen, bei drei Jahren oder älteren Spielen reicht es sogar für hohe Details oder eine bessere Auflösung wie Full-HD. Achten Sie besonders bei mobilen Grafikkarten in dieser Preisklasse auf den Grafikspeicher, den der Notebook-Hersteller in der Ausstattung angibt: Wie die beiden Nvidia-GPUs gibt es auch viele andere Modelle, die sowohl mit DDR3 wie auch dem deutlich schnelleren GDDR5 gepaart werden können, was einen Unterschied von bis zu 20 Prozent ausmachen kann. Schnellerer Speicher ist in dieser Leistungsklasse empfehlenswerter als größerer Speicher. Zusätzliche Ausgaben für die gleiche GPU mit 4 statt 2 GB können Sie sich ebenso sparen: Der größere Speicher wird vor allem für detailliertere Texturen und Effekte genutzt, für die eine Mittelklasse-Grafikkarte bei halbwegs aktuellen Spielen ohnehin zu leistungsschwach ist.

Die beste Empfehlung in der Mittelklasse ist derzeit ein Notebook mit einer Nvidia GTX 950M: Damit sind einige aktuelle Spiele in Full-HD-Auflösung und hohen Details flüssig spielbar. Ab etwa 800 Euro gibt es zahlreiche Angebote, meist mit einem Core i5 als Prozessor.

Oberklasse: Grafikkarten in Notebooks ab 1000 Euro

Etwas über 1000 Euro müssen Sie für ein Notebook wie das Asus Strix GL753 ausgeben, mit dem sich problemlos in Full-HD spielen lässt.
Etwas über 1000 Euro müssen Sie für ein Notebook wie das Asus Strix GL753 ausgeben, mit dem sich problemlos in Full-HD spielen lässt.

Erst in der Grafikkarten-Oberklasse, die sich in Notebooks ab rund 1000 Euro findet, müssen Sie kaum noch Kompromisse fürs Spielen machen. Ein Laptop mit einer Geforce GTX 1050 liefert in fast allen Spielen in Full-HD-Auflösung bei höchster Detailstufe flüssige Bildraten. Lediglich bei sehr effektintensiven Spielen müssen Sie auf rechenintensive Kantenglättung verzichten. Auf jeden Fall sollte der GPU ein entsprechend leistungsstarker Quadcore-Prozessor aus der HQ-Serie von Intel zur Seite stehen, damit physikalische Effekte und Umgebungen im Spiel ausreichend schnell berechnet werden. Etwas leistungsfähiger ist die höher getaktete Geforce GTX 1050Ti, die Sie in Notebooks für rund 1200 Euro finden.

Wenn Sie zukunftssicher investieren wollen oder keine Lust auf Kompromisse haben und auch am Laptop in 4K-Auflösung spielen wollen, dann greifen Sie zu einem Notebook mit Nvidia Geforce GTX 1060, 1070 oder 1080. Letztere ist die derzeit stärkste mobile Grafikkarte – für ein entsprechendes Notebook müssen Sie aber rund 3000 Euro anlegen.

Nvidia verzichtet bei den Oberklasse-GPUs übrigens auf den Zusatz „M“, der mobile Grafikkarten bezeichnet. Denn die neuen Notebook-GPUs sind technisch weitgehend identisch zu den Grafikchips für Desktop-Grafikkarten und arbeiten höchstens mit anderen Taktraten für Chip und Speicher.

Tools wie GPU-Z geben Auskunft über Speicherart und Größe der Notebook-Grafikkarte. Aus den technischen Daten gehen diese Infos nicht immer hervor.
Tools wie GPU-Z geben Auskunft über Speicherart und Größe der Notebook-Grafikkarte. Aus den technischen Daten gehen diese Infos nicht immer hervor.

AMD hat derzeit ähnlich wie bei Prozessoren ab der oberen Mittelklasse kaum konkurrenzfähige Angebote: Erst kommende GPUs mit Polaris-Architektur wie dem RX 470, RX 480 oder RX 570 wird man zu den aktuellen Nvidia-Chips aus der Oberklasse aufschließen können (siehe Kasten). Allerdings haben bisher nur wenige Notebook-Hersteller entsprechend ausgestattete Modelle angekündigt. Leistungsfähige Mittelklasse-Modelle aus der R9-oder Radeon-Pro-Serie gibt es nur vereinzelt in ausgewählten Notebook-Modellen, im iMac oder im Macbook Pro von Apple. (PC-Welt)

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