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Die besten Bluetooth-Kopfhörer fürs iPhone

10.08.2017
Von Thomas Bergbold

JBL Everest Elite 700: Aktive Geräuschreduzierung der Oberklasse

Als letztes Modell der neuen Everest-Serie kommt jetzt das Spitzenmodell Elite 700 auf den Markt. Mit aktiver Geräuschreduzierung (Noise Canceling) und App-Steuerung bietet der Bluetooth-Kopfhörer alles, was derzeit vom Kunden als Maximum erwartet wird.

Neben Schwarz ist der Elite 700 auch in modernem Weiß zu haben: Die sehr gut geformten Ohrhörer sorgen für einen guten Tragekomfort und die klassischen Steuerungstasten sind nahezu selbsterklärend und blind zu bedienen.
Neben Schwarz ist der Elite 700 auch in modernem Weiß zu haben: Die sehr gut geformten Ohrhörer sorgen für einen guten Tragekomfort und die klassischen Steuerungstasten sind nahezu selbsterklärend und blind zu bedienen.
Foto: JBL

Auf eine berührungsempfindliche Oberfläche zur Touch-Steuerung hat JBL bewusst verzichtet und setzt auf eindeutig zu unterscheidende klassische Knöpfe. Auf dem rechten Ohrhörer sitzt die Taste für Ein/Aus und eine programmierbare Taste für zwei Funktionen: Aktive Geräuschunterdrückung Ein/Aus oder Steuerung der Umgebungsgeräusche.

Die Steuerung der Umgebungsgeräusche ist eine sehr praktische Option und sorgt dafür, dass man trotz Abschottung durch die aktive Geräuschunterdrückung noch einige Umgebungsgeräusche wahrnehmen kann. Mit dem Taster ist dies in zwei Stufen (hoch und niedrig) und über die Smartphone App in drei Stufen einzustellen. Eine englische Frauenstimme bestätigt die Eingabe, somit herrscht immer Klarheit. Eine sehr gute Idee, die die komplette Bedienung vereinfacht. Drei LEDs zeigen an, ob der Kopfhörer und die Umgebungsgeräuschaktivierung eingeschaltet sind sowie den Ladezustand des Akkus.

Auf dem linken Ohrhörer sind die Steuerungstasten angebracht. Lauter und Leiser sind am Rand und in der Kuhle findet sich die Wiedergabesteuerung. Das ist von vielen anderen Kopfhörern bekannt und bedarf keiner weiteren Erklärung.

Wobei man sich eine gute Bedienungsanleitung durchaus statt der beiliegenden Kurzanleitung wünschen würde. Zwar beschreibt sie kurz und knapp, wie man die Tasten bedient, was aber genau die Umgebungsgeräuschesteuerung und was TrueNote machen, wird nicht verraten. Selbst auf der Website des Herstellers ist das nur sehr kurz ausgeführt. Die TrueNote Auto Sound Calibration soll den Klang individuell auf den Hörer kalibrieren können, aber wie?

Leider etwas schwer geraten

Damit der Kopfhörer gut sitzt, sind die Ohrpolster an die Kopfform angepasst. Das macht sich nicht nur positiv beim Tragekomfort, sondern auch bei der passiven Geräuschreduzierung bemerkbar. Leider ist der Kopfhörer mit 305 Gramm etwas schwer geraten.

Mitgeliefert wird ein Audiokabel für den Fall, dass der Akku aufgegeben hat, ein Ladekabel mit Mini-USB und eine Transporttasche aus Stoff. Der Transporttasche fehlen leider Möglichkeiten zum Verstauen der Kabel. So können sie beim Öffnen herausfallen und verloren gehen. Dafür ist die Transportasche gepolstert und da die Ohrhörer sich für den Transport klappen lassen, ist das Ganze noch recht kompakt zu verstauen.

Die Smartphone App Headphones von JBL dient zum komfortablen Einstellen der Elite 700. Neben der schon erwähnten Einstellung der programmierbaren Taste für die aktive Geräuschunterdrückung oder Umgebungsgeräuschesteuerung lässt sich hierüber auch die aktive Geräuschunterdrückung ein- bzw. ausschalten, die TrueNote-Kalibrierung starten oder einen Equalizer aktivieren. Der Equalizer besitzt drei Presets für Jazz, Vocals und Bass, lässt sich aber auch über zehn Bänder individuell einstellen. Praktischerweise kann man eigene Presets erstellen.

Eine gute Bedienbarkeit ist natürlich bei einem so technisierten Produkt wie einem Bluetooth-Kopfhörer sehr wichtig, der Klang vervollständigt den Spaß beim Musikhören. Was beim Elite 700 sofort auffällt, ist die hohe Lautstärke, mit der der Kopfhörer aufwarten kann. Wie bei der Baugröße nicht anders zu erwarten, ist der Bass recht kräftig, für manche Musik, zum Beispiel Vocal Jazz, fast zu kräftig. Im ersten Hördurchgang mit aktiver Geräuschunterdrückung fällt auf, dass der Bass nicht sehr präzise ist. Zarte Frauenstimmen und feine Streicher gehen etwas unter. Bei Electronic liegt dieser Punkt nicht der Fokus, da muss der Bass einen nach vorne treiben. Und das macht der Elite 700 definitiv. Bei New Order oder Massive Attack kommt da so richtig Freude auf.

Der magische Schalter für den Klangturbo ist die Deaktivierung der aktiven Geräuschunterdrückung. Kaum gedrückt, wird die Bühne weiter und das Klangbild klarer. Das ist, wie wenn man einen Vorhang zur Seite zieht. Wesentlich leichter und beschwingter, so lassen sich auch zarte Frauenstimmen genießen. Das ist gutes Oberklasseniveau.

Fazit

Das neue Topmodell Everest Elite 700 von JBL bietet standesgemäße Oberklassefeatures wie aktive Geräuschreduzierung und einstellbare Klangoptimierung via Smartphone App. Bei dem recht hohen Gewicht hätte man mit einer längeren Akkulaufzeit als die rund 20 Stunden im Test rechnen können. Der Klang ist mit aktiver Geräuschreduzierung kräftig und eindeutig ein Fall für elektronische Musik. Zarte Klänge und feine Differenzierungen werden hier nieder gemacht, das ist aber ein allgemeines Problem von Kopfhörern mit aktiver Geräuschunterdrückung. Trotzdem gehört der Elite 700 eindeutig zu den besseren Klangkünstlern unter den Kopfhörern mit aktiver Geräuschreduzierung, auch wenn ein permanentes Rauschen gerade in leisen Musikpassagen deutlich auffällt. Eindeutig besser klingt er natürlich mit deaktivierter Schaltung. Viel freier kommt da wesentlich mehr Freude auf. Auch wenn hier zarte Frauenstimmen und akustische Instrumente besser zur Geltung kommen, bleibt der Elite 700 ein Kopfhörer für elektronische Musik. Lästig ist die Tatsache, dass bei jedem Einschalten automatisch die aktive Geräuschunterdrückung aktiviert wird. Den Zustand beim Ausschalten merkt sich der Elite 700 leider nicht.

JBL Everest Elite 700

Hersteller:

JBL

Preis:

€ 279

Note:

2,0

Vorzüge

Guter Klang, effektive Geräuschunterdrückung, übersichtliche App mit gutem Funktionionsumfang, gute Akkulaufzeit

Nachteile:

Akku nicht wechselbar, hohes Gewicht

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