Wie in den Vorjahren sind rund 2.800 Aussteller in Barcelona vor Ort. Das macht den Mobile World Congress (MWC) zu einer der größten und bedeutsamsten Messen Europas. Auch in diesem Jahr rechnet der Veranstalter mit mehr als 100.000 Besuchern.
Viele namhafte Hersteller präsentieren ihre neuesten Smartphones, Tablets, Notebooks, Router und viele andere Produkte rund um das Thema Internet of Things (IoT). Und natürlich ist das Thema KI allgegenwärtig. Hier sind die Highlights der PC-Welt-Redaktion.
Nothing Phone: Nachhaltige Smartphones in neuer Auflage
Auch wenn der Hersteller bereits im Vorfeld des MWC einige Details zu seiner neuen Phone-(3a)-Serie veröffentlich hat, so waren die beiden neuen Smartphones erstmals auf dem Messestand von Nothing zu sehen. Sowohl das Phone (3a) und das Phone (3a) Pro kommen im markentypischen transparenten Design mit LED-Elementen.
Gegenüber den Vorgängern der 2er-Serie ist das Display aus Panda Glass minimal größer - 6,77 statt 6,7 Zoll mit einer Auflösung von 2.392 × 1.080 Pixeln und einer adaptiven Bildwiederholrate von 30 bis 120 Hertz.
Angetrieben wird die Phone-(3a)-Reihe vom Qualcomm-Prozessor Snapdragon 7S Gen 3. Das Nothing Phone (3a) ist wahlweise mit 8 oder 12 GB RAM sowie 128/256 GB internem Speicher verfügbar. Das Pro-Modell ist ausschließlich mit 12 GB RAM und 256 GB internem Speicher im Angebot.
Ebenfalls unterschiedlich sind die Kamerasysteme: Es gibt jeweils zwei 50-Megapixel-Sensoren für Weitwinkel- und Teleaufnahmen sowie einen 8-Megapixel-Ultraweitwinkel. Während das Phone (3a) eine zweifache optische Vergrößerung bietet, ermöglicht das Pro-Modell dank seiner Periskop-Telelinse einen dreifachen optischen Zoom. Mit der Frontkamera knipst das Phone (3a) mit 32 Megapixel, das Pro-Modell mit 50 Megapixel – und kann auch 4K-Videos aufzeichnen.
Die Smartphones unterstützen 5G, Wi-Fi 6, Bluetooth 5.4 und NFC. Die 5.000-mAh-Akkus lassen sich mit 50 Watt aufladen, aber nicht kabellos. Als Betriebssystem setzt Nothing auf Android 15 mit seinem Aufsatz Nothing OS 3.1. Und klar, KI ist auch mit an Bord. Die per Taste an der Gehäuseseite steuerbare Funktion soll KI-gestützt Bildschirminhalte erfassen und das Aufzeichnen von Sprache und Notizen ermöglichen.
Die Preise: Das Nothing Phone (3a) soll ab 329 Euro kosten, das Phone (3a) Pro wird für 459 Euro angeboten.
Telekom: KI-Smartphone wird Realität
Alle Jahre wieder will die Deutsche Telekom mit einem eigenen Smartphone den Markt aufmischen. Nach dem es im letzten Jahr mit dem Designkonzept bei der Ankündigung blieb, soll das auf einer Künstliche Intelligenz (KI) basierte Smartphone nun endlich kommen. Die KI-Technik liefert Perplexity aus San Francisco. Mit der Kombination aus Hard- und KI-Software sollen herkömmliche Apps in den Hintergrund rücken.
Ganz ohne Apps kommt das Smartphone der Deutschen Telekom allerdings nicht aus: Sie sind vorhanden, aber hinter der Oberfläche des KI-Assistenten verborgen und jederzeit aufrufbar.
Das neue KI-Phone der Telekom wird dank des Assistenten von Perplexity zum unentbehrlichen Begleiter: Taxi bestellen, Tisch reservieren, Übersetzungen in Echtzeit und Antworten auf alle Fragen. All das haben Nutzer künftig durch den virtuellen Butler des KI-Phones immer an ihrer Seite. Er schreibt auch Mails, startet Telefonanrufe, spielt Musik ab, fasst Texte zusammen oder übersetzt sie, macht Kalendereinträge und vieles mehr.
Ganz neu ist das Zusammenspiel nicht (mehr): Auch Google mit Gemini und Apple mit Apple Intelligence haben entsprechende Funktionen in Android und iOS integriert.
Das KI-Phone wird im Laufe des Jahres verfügbar sein. Zur genauen Verfügbarkeit und den Preisen gibt es noch keine Infos.
Samsung: Smartphone mit doppelten Faltmechanismus
Auf den Spuren vom Galaxy Z Flip bietet die von Samsung vorgestellte Designstudie eines neuen Klapp-Smartphones mit einem doppelten Klapp- und Schiebemechanismus. Auch wenn es von Samsung noch nicht bestätigt wurde, rechnen Branchenkenner mit einem Marktstart im dritten Quartal 2026. Und auch beim Namen gibt es Hinweise auf das Galaxy G Fold.
Das Smartphone hat einen 6,54-Zoll-Bildschirm, wenn es vollständig zusammengeklappt ist. Dieser vergrößert sich auf 9,96 Zoll in der Diagonale, wenn das Gerät vollständig geöffnet (ausgeklappt) ist. Der Clou am neuen Faltmechanismus: Es gibt zwei nach innen klappbare Scharniere, die in unterschiedlichen Abständen von der Ober- und Unterkante des Telefons angebracht sind. So bleibt ein schmaler Teil des Displays sichtbar, wenn das Gerät zusammengeklappt wird.
Lenovo ThinkBook Flip AI PC: Laptop mit faltbarem Bildschirm
Immer wieder für eine Überraschung gut ist Lenovo. Und auch auch dem diesjährigen MWC gibt es am Stand des Laptop-Riesen ein interessantes Konzeptgerät zu sehen. Im Grunde war es ja nur eine Frage der Zeit, bis der erste Hersteller ein Notebook mit einem faltbaren Display ausstattet. Das Rennen hat Lenovo gewonnen.
Im Wesentlichen basiert der Lenovo ThinkBook Flip AI PC auf der Art von Bildschirm, die etwa Huawei bei einigen nach außen faltbaren Handys einsetzt. Am Laptop ermöglicht der Bildschirm im XXL-Format das erste nach außen aufklappbare Notebook der Branche mit verschiedenen Anwendungen. Vielleicht übernehmen auch andere Hersteller das Konzept und läuten eine neue Ära der 2-in-1-Laptops ein.
Das ThinkBook Flip lässt sich vielfältig nutzen, wobei man den Bildschirm in verschiedenen Positionen aufstellen kann. Im traditionellen Laptop-Modus ist es ein 13-Zoll-Display, das sich auf 18,1 Zoll aufklappen lässt. Das berührungsempfindliche OLED-Display sieht ziemlich gut aus und bietet eine Bildwiederholfrequenz von 120 Hz und eine Leuchtdichte von 400 nit.
Es bleibt abzuwarten, ob das ThinkBook Flip jemals auf den Markt kommen wird.
Auch spannend: In zukünftige Notebooks könnte Lenovo im Gehäusedeckel Solarzellen für die Stromerzeugung integrieren. Bei einem vorgestellten Prototyp verspricht Lenovo einen Wirkungsgrad von 24 Prozent. 20 Minuten in direktem Sonnenlicht sollen beim Yoga Solar PC eine Stunde zusätzliche Videowiedergabe ermöglichen.
Tecno Spark Slim: Ultra-dünnes Smartphone
Der noch unbekannte Hersteller Tecno Mobile aus der chinesischen Technikmetropole Shenzhen will mit einem besonders dünnen 6,78 Zoll großen Android-Smartphone punkten. Das Tecno Spark Slim kommt mit einem Gehäusedicke von weniger als sechs Millimetern und soll damit alle anderen Hersteller ausstechen – zumindest auf dem MWC.
Und nein, die Produktentwickler haben nicht am Akku gespart – der soll eine Kapazität von 5.200 Milliamperestunden besitzen und das Schnellladen mit 45 Watt unterstützen.
Das AMOLED-Display liefert eine Bildwiederholfrequenz von 144 Hertz bei einer Leuchtdichte von 4.500 nit. Dazu gibt es zwei 50-MP-Kameras. Noch ist nicht bekannt, welcher Prozessor verbaut wird. Es es soll sich jedoch nicht um eine Octa-Core-CPU auf Flaggschiff-Niveau handeln, da das erforderliche Kühlsystem keinen Platz im Gehäuse finden würde.
Infos zum Preis und zur Verfügbarkeit liegen noch nicht vor.
TCL 60 SE Nxtpaper: Spiegelfreies Display, immun gegen Fingerabdrücke
Das rund 200 Euro teure Einsteiger-Smartphone TCL 60 SE Nxtpaper glänzt auf Seiten der Software mit einer fünfjährigen Update-Unterstützung und bei der Hardware mit einem mattgeschliffenes Displayglas. Der Vorteil: Es absorbiert nahezu alle Reflexionen sowie Blaulicht und ist äußerst unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken.
Das 6,7-Zoll-Display auf IPS-Basis stellt maximal 120 Hertz bei einer HD+-Auflösung (720p) dar. Interessantes Extra: Per Slider am Gehäuserahmen lässt sich zwischen farbiger und monochromer Darstellung wechseln, die einen E-Ink-Bildschirm imitieren soll.
Der Mediatek-Prozessor Dimensity 6300 ist kein Sprinter. Das Smartphone kommt mit 8 GB RAM und 256 GB internem Flash-Speicher, der sich per MicroSD-Karte um maximal 2 TB erweitern lässt. Der 50-Megapixel-Weitwinkel-Hauptkamera steht ein 5-MP-Ultraweitwinkel zur Seite. Für Kopfhörer ist noch einen 3,5-mm-Klinkenanschluss verfügbar. (PC-Welt/kk)