Forrester-Tipps zu Green-IT

Die besten Strategien für Green IT

Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Power-Management-Software

Nur scheinbar konventionell ist die Nutzung von PC-Energieverwaltungs-Software (Power Management) und von Wake-on-LAN-Funktionen. Scheinbar konventionell deshalb, weil diese Techniken bei weitem nicht so häufig genutzt werden, wie man annehmen könnte.

In den Betriebssystemen sind diese Funktionen zum Herunterfahren von Rechnern in den Schlafmodus heutzutage integriert - sie müssen nur genutzt werden. Wake-on-LAN wird heute mit dem BIOS eines Rechners mitgeliefert. Viele Power-Management-Tools sind zudem in der Lage, den Energiebedarf eines Rechners zu quantifizieren und Angaben darüber zu machen, wie sich der verminderte Energiebedarf in Euro auszahlt. Ergo fordert Washburn, dass solche Werkzeuge auch genutzt werden. Eine Experton-Studie zeigt allerdings, dass Anwender hier noch sehr zögerlich sind.

Server-Virtualisierung

Ebenfalls bekannt, allerdings mittlerweile vielfach im Einsatz ist die Technik der Server-Virtualisierung. In den vergangenen etwa zwei Jahren hat sie sich zum Erfolgsmodell für Green-IT-Strategien gemausert. Eine großen Zahl von IT-Verantwortlichen nutzt diese Technik unter anderem auch, um die Energiekosten zu senken. Zwar besitzen konsolidierte und stark ausgelastete Server und/oder Blade-Systeme einen hohen Energiebedarf. In der Summe aber verbrauchen virtualisierte Serverkomplexe bei einer höheren Rechenleistung mit weniger Maschinen weniger Energie. Dies wiederum hat auch Folgen für den Energieverbrauch von Kühlsystemen. Dieser ist nämlich ebenfalls niedriger, weil erheblich weniger Server gekühlt werden müssen. Wegen all dieser positiven Aspekte zählt Forrester Server-Virtualisierung zu den Techniken, die zu einem erfolgreichen, weil Kosten sparenden Geschäftsmodell wesentlich beitragen. Nicht umsonst würden bereits fast die Hälfte der Unternehmen (46 Prozent) Server-Virtualisierung nutzen.

Von Forrester nicht explizit erwähnt, trotzdem aber von ähnlicher Wirkung ist die Desktop-Virtualisierung. Data-Center-Betreiber in Deutschland berichten von großen Energie-Einsparpotenzialen, die sich mit dieser Technik erzielen lassen.

Speicherkapazitätsoptimierung

Schlummernde Optionen, die IT-Effizienz im Allgemeinen und die Öko-Bilanz im Besonderen zu verbessern, stecken auch in den Speicherkonzepten von Unternehmen. In Washburns Untersuchung ist die Rede davon, dass Unmengen von gespeicherten Daten in Unternehmen nur selten genutzt werden. 40 Prozent aller gelagerten Daten werden fast nie verwendet. Außerdem lägen Massen von Daten mehrfach vor. Das so genannte De-Duplizierungsverhältnis beträgt laut Forrester 20 zu eins - ein Datenstamm liegt also redundant 20 mal in einem Unternehmen vor. Wegen dieses Missmanagements der Massendatenhaltung geben Firmen große Summen für deren Speicherung aus. Außerdem müssen diese Speichermedien natürlich ebenfalls gekühlt werden. Das treibt nun wieder die Energiekosten und den Kohlendioxidausstoß unnötig in die Höhe.

Forrester schlägt deshalb vor, im Zuge einer Öko-IT-Strategie Speicherkonzepte wie Thin Provisioning und Daten-De-Duplizierung zu nutzen und so die Datenspeicherung ökologisch wie ökonomisch zu optimieren.

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