Engineered System oder Zukäufe

Die Big-Data-Strategien von SAP und Oracle

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Unterschiede zwischen SAP und Oracle

"Im Unterschied zu Oracle, das ein organisch gewachsenes und relativ stringentes Big-Data-Portfolio hat, setzt SAP bei seinem Big-Data-Angebot auf Zukäufe und Kooperationen", beurteilt Gartner-Analyst Linden die Portfolios. Er verweist dabei auf die Übernahmen des BI-Spezialisten BusinessObjects und des Datenbankherstellers Sybase durch SAP sowie die kürzlich angekündigte Akquise der US-Firma Kxen, die auf Tools für Data Mining und prädiktive Analysen in großen Datenmengen spezialisiert ist. Experton-Berater Landrock sieht SAP durch die Akquise von Sybase und der Kombination von HANA, Sybase-Produkten sowie Hadoop mitsamt den dahinter liegenden analytischen Verfahren bei Big Data durchaus auf dem richtigen Weg.

Um HANA besser mit dem Hadoop-Framework integrieren zu können, unterhält SAP Big-Data-Partnerschaften mit Cloudera, Intel oder Hortonworks, die jeweils eigene Hadoop-Distributionen anbieten. Zudem gab der Walldorfer IT-Konzern auf seiner Entwicklerkonferenz Teched 2013 in Las Vegas eine strategische Allianz mit SAS bekannt. Demnach sollen die HANA-Plattform und SAS-Analytics-Werkzeuge künftig miteinander kombiniert werden, dazu seien auch eine gemeinsame Technologie und ein Produktfahrplan geplant.

Big Data: Wie es mit Oracle und SAP weitergeht

"Es gibt an den Big-Data-Produkten von Oracle und SAP zwar einige Kritikpunkte, doch die Angebote sind insgesamt technisch ausgereift. Oracle überzeugt durch das Gesamtpaket aus Hardware und Software, während SAP seine Stärken im In-Memory-Bereich ausspielt", fasst Experton Analyst Landrock zusammen. Allerdings ist Oracle bei In-Memory SAP auf den Fersen. So hatte Oracle-Chef Larry Ellison auf der Hausmesse Openworld 2013 in San Francisco angekündigt, dass die Oracle-Datenbank in der aktuellen Version 12c künftig um eine In-Memory-Option ergänzt werden soll. Bei SAP soll in Zukunft dagegen die In-Memory-basierte Speicher- und Datenbanktechnik von HANA die Grundlage aller SAP-Applikationen bilden, wie SAP-Technikvorstand Vishal Sikka auf der Teched 2013 mitteilte.

Zur Startseite