Microsoft Lync Server 2010 im Test

Die Cisco-Konkurrenz reift heran



Gary Silver ist Solution Consultant bei der Damovo Deutschland GmbH & Co. KG. Gerade im Bereich des Kundenservice ist er immer auf der Suche nach geeigneten Lösungen um diese in Kundenprojekten zum Einsatz zu bringen und Mehrwerte zu schaffen.

Schlagwortsuche

Headset nutzen und doch klassische Telefon-Feeling - der neue Lync-Client.
Headset nutzen und doch klassische Telefon-Feeling - der neue Lync-Client.
Foto: Microsoft

Neu ist auch die Integration einer Schlagwortsuche. Damit können LS-2010-Nutzer nicht nur nach Namen von Kontakten suchen, sondern auch nach Themen oder Fähigkeiten. Wird beispielsweise für ein Projekt ein Spezialist zum Thema Vertragsrecht gebraucht, zeigt das System alle Kollegen an, die dieses Thema in ihrem Profil hinterlegt haben.

Die Schlagwortsuche setzt allerdings einen SharePoint Server voraus. Auf dem Server findet jeder Mitarbeiter unter "mysite" sein eigenes Profil, das er beliebig editieren kann. Sucht eine Person im Communicator nun nach einer bestimmten Funktion oder Befähigung, wird neben dem Active Directory auch der SharePoint Server abgefragt.

Praktisch am neuen Communicator ist die klassische Telefontastatur, mit der sich Rufnummern schnell wählen lassen. Sprachnachrichten werden über dieses Fenster ebenfalls wiedergegeben. Darüber hinaus können die Nachrichten auch am PC abgehört oder von Outlook in lesbaren Text verwandelt werden. Das System soll bei Markteinführung sechs verschiedene Sprachen unterstützen, weitere werden folgen.

Erfahrungen

Deutlich verbessert ist jetzt auch der Wechsel zwischen Headset-Betrieb und Lauthören beziehungsweise Freisprechen. Als nützlich hat sich auch ein anderes Feature erwiesen: Ein Anruf kann mittels der Funktion "Parken" gehalten werden. Dem Initiator des geparkten Gesprächs wird vom System eine Park-Nummer mitgeteilt. Diese Nummer kann jeder Mitarbeiter wählen, um den Anrufer zu übernehmen. Zum Beispiel in Kaufhäusern ist das praktisch: Per Lautsprecher werden der gewünschte Gesprächspartner und die Nummer ausgerufen. Wählt der Mitarbeiter diese Nummer von einem beliebigen Telefon, ist er direkt mit dem Anrufer verbunden.

Administratoren aufgepasst: Neues vom Server

Der Lync Server 2010 versteht sich jetzt auch mit mehreren Endgeräten. Für den Einsatz mit dem Vorgänger OCS R2 war ausschließlich das Endgerät CX700 (Tanjay-Polycom) zertifiziert und freigegeben. VoIP-Telefone anderer Hersteller funktionierten zwar, wurden jedoch von Microsoft nicht unterstützt. CS 2010 arbeitet nun auch offiziell mit anderen Endgeräten zusammen: zum Beispiel mit Aastra 6721 und 6725 oder Polycom 100, 200, 300, 500, 600, 3000 und 5000.

Per Kontaktliste lassen sich die Gesprächspartner auf unterschiedlichen Kommunikationswegen erreichen
Per Kontaktliste lassen sich die Gesprächspartner auf unterschiedlichen Kommunikationswegen erreichen
Foto: Damovo

In Sachen Administration hat Microsoft noch mehr getan: Über die zur Konfiguration des Servers verwendete Web-Oberfläche lässt sich das System rollenbezogen administrieren. Das heißt, dass sich der Communication-Server-Spezialist nicht länger direkt am Server mit einem Systemadministratoren-Konto anmelden muss. Dieser abgestufte Zugriff sorgt für mehr Sicherheit und sollte inzwischen bei jeglicher Server-Anwendung selbstverständlich sein.

Änderungen gibt es auch bei den Response Groups (ACD-Gruppen). In der Version OCS R2 wurde beim Anruf einer Response Group der jeweilige Agent (Name) angezeigt. Mit dem LS kann nun gewählt werden, ob der Name des Agenten oder nur die Response Group selbst angezeigt wird. Für die abgehende Wahl ist es ebenfalls möglich, die Nummer der Response Group zu übertragen und nicht die des jeweiligen Agenten.

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