Ratgeber Sicherheit

Die gefährlichsten Orte im Internet

15.01.2016
Von Nick Mediati

Torrents, Fälschungen und fatale Downloads

Torrent-Webseiten (so wie BitTorrent) werden oft benutzt, um illegal Musik, Videos oder Software mit anderen Nutzern zu teilen - und sie sind ein wahrer Brandherd für Schadprogramme. Denn hier prüft keine Kontrollinstanz die angebotenen Downloads - so kann sich Malware ganz einfach harmlos tarnen. Die große Gefahr an Torrent-Sites: Sie besitzen weder ein Business-Modell noch haben sie einen guten Ruf zu verteidigen. Im Gegensatz dazu berufen sich viele, gefährliche Pornografie-Webseiten zum Beispiel darauf, besonders vertrauenswürdig zu sein.

Was Sie tun können

Am besten und sichersten ist es, Torrent-Seiten grundsätzlich zu meiden. Wenn Sie trotzdem nicht herumkommen, eine zu besuchen, benutzen Sie dazu einen Zweit-PC, um Ihr Hauptsystem zu schützen. Benutzen Sie zudem Antiviren-Software und achten Sie darauf, dass diese auf dem neuesten Stand ist. Scannen Sie heruntergeladenen Dateien gründlich und warten Sie einige Tage, bevor Sie sie öffnen. Brandneue Malware ist selbst für aktuelle Virenprogramme schwer zu identifizieren. Wer einige Tage wartet, gibt seinem Programm die Chance, das passende, schützende Update zu ziehen.

Gefälschte Antivirus-Programme verhalten sich wie echte - und sehen auch so aus. Sie geben sogar Warnhinweise in Form eines Textfensters. Und wenn Sie dann feststellen, dass diese Systemnachrichten mit verheerenden Schreibfehlern durchzogen sind, ist es meist schon zu spät. Die meisten gefälschten Virenprogramme sind Erpresserware: die kostenlose Probe-Version wird Sie so lange nerven, bis Sie bei der kostenpflichtigen Vollversion der Fake-Software zuschlagen - und die wird Ihr System garantiert nicht beschützen. Sobald Sie den Kriminellen Ihre Kreditkarteninformationen zukommen lassen, können sie sie für andere Zwecke verwenden, zum Beispiel um hochpreisige Artikel unter Ihrem Namen zu kaufen.

Sie können sich mit einer gefälschten Virensoftware auf vielfältige Weise infizieren. Zum Beispiel über Downloads anderer Programme, bei deren Installation sich die Malware gleich mit einschleicht. Meistens realisiert man die Zusatzinstallation nicht oder erst, wenn es bereits zu spät ist.

Was Sie tun können

Wenn Sie eine Malware-Benachrichtigung von einem Antiviren-Programm bekommen, das Sie nicht wissentlich installiert haben, beenden Sie sofort alles, was Sie gerade tun. Versuchen Sie, den PC im abgesicherten Modus neu zu starten und lassen Sie einen Scan mit Ihrer legitimen Virensoftware laufen. Der wird jedoch nicht zwingend jede Malware auf Ihrem System entdecken und entfernen - sei es, weil ihm die passende Signatur fehlt, oder sich das Programm nicht wie klassische Malware verhält. Wenn alles andere fehlschlägt, sollten Sie auf die Hilfe eines Profis zurückgreifen.

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