Mythen, Vorurteile, Halbwahrheiten

Die größten Lügen um die Cloud

Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Cloud-Lügen III

Lüge 6: Die Cloud ist immer billiger

Lüge 6: Die Cloud ist immer billiger
Lüge 6: Die Cloud ist immer billiger
Foto: Shutterstock, benicce

IT-Managerin Malangone suchte ein Cloud-basierendes Tool für Single-Sign-on. Doch mit jeder zusätzlichen Applikation und jedem neuen Benutzer stieg die Rechnung des Cloud-Providers. "Das Tool war eine großartige Idee", resümiert die IT-Chefin. "Doch man muss vorab den richtigen Preis auf Basis der eigenen Wachstumserwartungen verhandeln."

Schon zu Beginn des Cloud-Hypes behauptete die Unternehmensberatung McKinsey in einer viel diskutierten Studie, Kunden könnten mit Cloud Computing nur dann Kosten sparen, wenn sie spezielle Plattformen wie Linux nutzten. Unternehmen mit einem größeren Data Center hätten finanzielle Vorteile, wenn sie die Systeme im Haus behielten.

Auch Forrester-Experte James Staten gab noch im vergangenen Jahr zu bedenken: Unter den derzeit geltenden Lizenz- und Support-Bedingungen kommerzieller Softwareanbieter zahlten Kunden im ungünstigen Fall sogar deutlich mehr, wenn sie Anwendungen in der Cloud statt inhouse installierten. Zugegeben: Seit dieser Aussage hat sich in Sachen Lizenzmodelle und Abrechnungsmodi für Cloud-Anwendungen einiges getan; man denke nur an Microsofts Preismodelle für Office 365. Doch die pauschale Aussage, die Cloud mache alles billiger, gehört auch heute noch ins Reich der Fabeln.

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Neun Mythen um Cloud Computing

Dieser Artikel basiert in Teilen auf Recherchen der US-amerikanischen CW-Schwesterpublikation CIO.om.
(Wolfgang Herrmann, Computerwoche / rb)

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