Zahl der IoT-Lösungen explodiert

Die IoT-Plattform gibt es nicht

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Smartphone-Kamera als Digitalisierungs-Tool

Diese verwendet etwa ein Schmuckhersteller, um so 600 unterschiedliche Schmuckstücke zu erkennen und Fehler bei der Reklamation automatisch zu finden. Ein anderes breites Einsatzfeld sind Ersatzteillager und die Erfassung der einzelnen Stücke, die dort lagern. Doch selbst im Schuhgeschäft lässt sich mit Hilfe von Smartphone und Kamera eine digitale Prozesskette erstellen. Etwa wenn die Schuhgröße der Kundin per Smartphone-Kamera vermessen wird und dann digital im Warenwirtschaftssystem nach Highheels in der passenden Größe gesucht wird.

Eine andere Anwendung ist ein Prototyp beim Möbelhaus XXL Lutz. Dort dient die Digitaltechnik dazu, eine durchgängige Kette vom Laden bis ins Web ohne analoge Lücken zu realisieren. Ziel ist es dabei, Abverkäufe aus den Läden zu vereinfachen. Produkte die länger stehen, werden einfach per Smartphone fotografiert. Die App sucht dann in den Datenbanken nach den passenden Produktinformationen und unterbreitet Preisvorschläge für das Möbelstück. Diese Informationen lassen sich dann direkt inklusive Foto in den Webshop einpflegen.

Jasper, Cisco IoT, will mit seiner Lösung das Edge (Devices wie Wasseruhren etc.) mit dem Business-Middle-Layer verbinden.
Jasper, Cisco IoT, will mit seiner Lösung das Edge (Devices wie Wasseruhren etc.) mit dem Business-Middle-Layer verbinden.
Foto: Hill

Bei der Realisierung dieser Szenarien setzt SAP in Sachen Hardware auf Apples iPhone. Die Walldorfer begründen ihre Entscheidung unter anderem damit, dass die Geräte zum einen sehr stark in den Unternehmen verbreitet seien, zum anderen über verschiedene Modellreihen hinweg ein sehr einheitliche Device-Funktionalität hätten.

Des Weiteren spreche für das iPhone die User Experience sowie die Möglichkeit ein SDK anzubieten, das eine End-to-End-Entwicklung vom Fingerabdruck-Sensor bis ins Backend in der Cloud erlaube.

Management-Plattform für NB-IoT

Bei Jasper, respektive Cisco IoT, steht dagegen der Aspekt im Vordergrund, das Edge (also Devices wie Smart Meter, Wasserzähler etc.) mit dem Business-Middle-Layer zu verbinden. Um dies zu realisieren, propagiert das Unternehmen mit Kinetic seine IoT-Plattform, die folgenden Aufgaben lösen soll: Connect, Extract, Compute und Move der Daten.

Dabei verspricht der Hersteller durch das Edge Computing eine Reduzierung der Daten um 20 bis 30 Prozent - als Minimum. Zur weiteren Verarbeitung der IoT-Daten auf den höheren Applikations-Layern verweist der Konzern auf strategische Partner wie AWS, Google, Microsoft Azure, Watson IoT. OSIsoft oder Rockwell.

Zur Verwaltung der Connectivity der verschiedenen IoT-Devices hat das Unternehmen die Connectivity-Management-Plattform Cisco Jasper Control Center für NB-IoT entwickelt. Mit ihr können Unternehmen sowohl NB-IoT- als auch Mobilfunkgeräte verwalten. Mit China Unicom hat sich bereits ein großer Carrier zu der Plattform bekannt. Die Chinesen wollen damit bis 2020 über 100 Millionen NB-IoT-Verbindungen in ihrem Netz verwalten.

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