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Die Katze ist eine Umweltsau!

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Hauskatzen fügen ihrer Umgebung großen Schaden zu. Das haben US-Forscher herausgefunden.
Sieht harmlos aus, ist aber eine Umweltsau: Katze
Sieht harmlos aus, ist aber eine Umweltsau: Katze
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Territorien von Hauskatzen können sehr groß sein, erst recht wenn sie von ihrem Besitzer Reißaus nehmen. Das berichten Forscher der University of Illinois im "Journal of Wildlife Management". Sie statteten 42 erwachsene Katzen - darunter sowohl in Haushalten lebende als auch verwilderte - mit Halsbändern aus, die GPS- und Vibrationssensoren besaßen. Zwei Jahre lang beobachteten sie, wohin die Tiere Streifzüge unternahmen, was laut Angaben von Studienleiter Jeff Horn die "bisher größte Katzenstudie dieser Art" darstellte.

Das Territorium von Hauskatzen umfasst in der Regel die Größe von drei Fußballfeldern und der Zufall lenkt meist ihre Wege, stellte sich dabei heraus. Nur drei Prozent der Zeit im Freilauf verbringen die Tiere in hochaktiver Weise für das Laufen oder den Beutefang. Verwilderte Katzen sind mit 14 Prozent ungleich aktiver und durchlaufen in Extremfällen sogar ein Gebiet der 200-fachen Fläche. Obwohl Katzen ohne Besitzer neben Wohngebieten auch Äcker und Wälder durchforsten, gehen sie höchstens auf 300 Meter Distanz zu Siedlungen und bleiben somit vom Mensch abhängig.

"Allein im Stadtgebiet Berlins schätzt man die Zahl verwilderter Katzen auf eine halbe Million", erklärt die Berliner Biologin Beate Kalz. Kalz hat in ihrer Dissertation herrenlose Katzen und ihr Reproduktionsverhalten untersucht. Die Trennlinie zwischen der verwilderten und häuslichen Form ist fließend, betont die Expertin. "Teils schließen sich verwilderte Katzen den Menschen an, teils laufen Hauskatzen weg. Sie bleiben jedoch meist in der Nähe von Menschen, die sie füttern."

Aus ökologischer Sicht sind Katzen Eindringlinge, betonen die US-Forscher. Besonders Hauskatzen fügen ihrer direkten Umgebung hohen Schaden zu. Kalz führt dies darauf zurück, dass Hauskatzen ohnehin von ihren Besitzern Futter erhalten, somit weit dichter leben können und mehr auf ihr kleines Territorium einwirken. "Sie bringen Vögel, Eidechsen oder Kleinsäuger in Gefahr. Was sie dazu antreibt, ist Langeweile und ihr natürliches Jagdbedürfnis, sofern sie dieses nicht an Ersatzobjekten ausleben."

Verwilderte Katzen jagen hingegen eher aus Überlebenstrieb. "Aufgrund ihrer schwierigeren Lebensverhältnisse bekommen sie nur einmal pro Jahr Junge, wovon höchstens zwei bis vier Tiere überleben. Eine Ausnahme bilden futter- und versteckreiche Zonen wie etwa Hafenanlagen", erklärt Kalz. Die Situation verwilderter Katzen sei jedoch hierzulande deutlich besser als in südlichen Ländern, wo viele auf der Straße verenden. "Sie leben oft recht luxuriös, da sich viele Menschen ihnen mit großem Aufwand widmen. Sie sind meistens auch kastriert, selten aber geimpft. Bei guter Gesundheit erreichen sie dennoch ein ähnlich hohes Alter wie Hauskatzen." (pte/haf)

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