Vodia-PBX für den Hausgebrauch

Die lokale TK-Anlage für den Mittelstand

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Viele mittelständische Kunden wollen keine TK-Anlage aus der Cloud. Für diese Klientel eignen sich die Lösungen von Vodia.
Dr. Christian Stredicke, Vodia: "Was mich so lange in der Telekommunikationsbranche gehalten hat, sind zum einen die vielen aufgeschlossenen Leute, die hier arbeiten. Zum anderen entwickelt sich die Technologie in der Telekommunikation nach wie vor in einem atemberaubenden Tempo, es herrscht eine permanente Pionier-Stimmung. Da will man dabei sein."
Dr. Christian Stredicke, Vodia: "Was mich so lange in der Telekommunikationsbranche gehalten hat, sind zum einen die vielen aufgeschlossenen Leute, die hier arbeiten. Zum anderen entwickelt sich die Technologie in der Telekommunikation nach wie vor in einem atemberaubenden Tempo, es herrscht eine permanente Pionier-Stimmung. Da will man dabei sein."
Foto: Vodia

Vodia Networks ist ein relativ junger Anbieter von PBX-Lösungen. Gegründet wurde das Unternehmen von Christian Stredicke, einem VoIP-Pionier der ersten Stunde. Nach seiner Promotion im Fach Elektrotechnik baute Stredicke ab 1997 in Berlin Snom als einen bedeutenden IP-Telefonie-Anbieter auf - zu einer Zeit also, als die Sprachpakete noch zum Teil zeitverzögert ankamen und der IP-Telefonie damals zu ihrem Ruf als "qualitativ schlecht" verholfen haben.

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Mittlerweile ist die Sprachqualität dem herkömmlichen Telefonie-Standard oft überlegen - und Snom war einer derjenigen, die dazu beigetragen haben. Knapp 20 Jahre nach der Firmengründung wurde Snom von VTech übernommen. Daraufhin zog sich Stredicke 2016 aus dem Unternehmen zurück und siedelte in die USA um. In Boston entwickelte er die Telefonanlagen-Software "Vodia".

An Anschlussmöglichkeiten mangelt es dem "Vodia IO"-Breitbandrouter nicht.
An Anschlussmöglichkeiten mangelt es dem "Vodia IO"-Breitbandrouter nicht.
Foto: Vodia

Um das gleichnamige Unternehmen auch in Europa bekannt und erfolgreich zu machen, gründete er 2018 die Vodia Networks GmbH. Die Wahl des Firmensitzes fiel - nicht wirklich überraschend - auf Berlin, wo Striedicke nach wie vor sehr gut vernetzt ist.

Mittlerweile gibt es neben der reinen Software-Lösung auch zwei Hardware-Varianten von Vodia: IO und IOP. Vodia IO ist ein auf der Intel-Netzwerk-Plattform mit VoIP-Features ausgestatteter Breitbandrouter. Er lässt sich via DSL oder Glasfaser ans Internet annbinden und bietet neben Gigabit Ethernet auch eine leistungsfähige WLAN-Anbindung an die Endgeräte im 2,4- und 5-GHz-Band. Vodia IO ist damit eine voll funktionsfähige Telefonanlage mit eingebauter DECT-Basisstation auch für analoge Telefonanschlüsse. Die Telefonanlage bewältigt bis zu 16 gleichzeitige Telefonate, über die analogen Anschlüsse lassen sich auch POS-Geräte, Türsprechanlagen und Faxgeräte ansprechen. Damit ist Vodia IO für Filialisten, Betreiber von Pensionen und Restaurants, Ärzte, Anwälte und andere Freiberufler, aber auch für kleinere Handwerksbetriebe und Startups geeignet.

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An Firmen, die bereits über einen Internet-Router verfügen und keine DECT-Basisstation benötigen, richtet sich Vodia IOP. Dieses Gerät beinhaltet die komplette PBX in einem Gehäuse in der Größe einer Kreditkarte. Damit kann Vodia IOP quasi "unsichtbar" im Büro installiert werden. Deren Stromverbrauch ist auch vernachlässigbar. Dabei lässt auch diese Vodia-Hardware bis zu 16 gleichzeitige Telefongespräche zu. Mit dem einmal zu entrichtenden Einrichtungspreis von 199 Euro netto ist eine Lizenz für vier gleichzeitige Gespräche bereits vorinstalliert.

Unternehmen, die mehr als 16 Telefongespräche gleichzeitig führen wollen, empfiehlt der Hersteller, die Vodia Telefonanlagen-Software auf einem PC-basierten Server zu installieren. Dann können Softwarelizenzen für bis zu 1.024 gleichzeitige Gespräche erworben werden.

Laut Vodia-Chef Stredicke werden schon in nächster Zukunft immer mehr Kunden die Vorteile einer gehosteten TK-Anlage erkennen. Und deswegen adressiert der Hersteller mit der Hosted PBX Fachhändler und Systemhäuser, die existierende Kundenbeziehungen mit neuen Dienstleistungen ausbauen und sich zusätzliche Einnahmequellen sichern möchten. "Durch die jahrelange Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Technologiepartnern in den USA sind wir in der Lage, auch anspruchsvolle Anforderungen zu erfüllen. Deshalb sind wir sicher, dass wir gemeinsam mit unseren Fachhandelspartnern Kunden in Deutschland für unsere Produkte begeistern werden."

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