"Die Marktführerschaft bei Projektoren ist uns auch wichtig"

25.11.1999
ISMANING: NEC konnte die letzten drei Quartale als Marktführer im Bereich Projektoren in Deutschland abschließen. Damit das in Zukunft trotz heftiger Konkurrenz - vor allem aus dem Sony-Lager - so bleibt, setzt das Unternehmen weniger auf Preisagressivität als vielmehr auf die Zusammenarbeit mit den Partnern.

Nach Abschluß der ersten drei Quartale steht NEC im deutschen Projektormarkt sauber da. Nach Angaben der Marktanalysten von Decision Tree Consulting zufolge lagen die Ismaninger mit 13 Prozent Marktanteil klar auf Platz eins - vor Sony (9 Prozent) und Epson (8 Prozent). Dieses Ergebnis ist um so erstaunlicher, wenn man beobachtet hat, welche Anstrengungen Sony im dritten Quartal unternommen hat, um Anteile zu gewinnen (siehe ComputerPartner 35/99, Seite 14). "Wenn wir Aktionen wie Sony fahren würden, wären unsere etablierten Partner vor den Kopf gestoßen", sagt dazu Ulrich Vohrer, neuer Produktmanager für den Bereich Projektoren und Plasmadisplays bei der NEC Deutschland GmbH. "Wir wollen mit unseren Partnern vorsichtige Änderungen durchführen." Momentan arbeitet das Unternehmen im Projektor-Business mit 30 Händlern aktiv zusammen, von denen wiederum fünf auch als Kleindistributoren für andere Wiederverkäufer fungieren.

BROADLINER KOMMEN AUF DEN GESCHMACK

Für alle anderen PC-Händler ist der Bezug der Geräte über die Broadliner möglich (siehe Produktkasten). "Die großen Distributoren machen die reine Logistik, aber sie haben bisher noch keinen großen Ehrgeiz was den Support betrifft", so Vohrer weiter. "Allerdings werden die Produkte immer einfacher in puncto Handling und Betreuung, so daß immer mehr Geschmack am Thema Projektoren finden. Überraschenderweise verkauft NEC die Projektoren bisher zu 95 Prozent über den Audio-/Video-Fachhandel. Dazu die Begründung des NEC-Managers: "Kleine und damit für den PC-Handel interessante Geräte wie die neue ultra-portable LT-Serie sind nicht unser Butter- und Brot-Geschäft." Aber auch Vohrer stimmt zu, daß im PC-Handel ein riesiges Potential für die Geräte vorhanden ist, denn der Notebook-Kunde ist oft auch ein Präsentationskunde. Warum sollte er also nicht auch dort seinen Projektor erwerben, wo er sein Notebook kauft. Sony geht diesen Weg bereits aktiv und verkauft ein extrem preisagressives Bundle bestehend aus Projektor und "Vaio"-Notebook für rund 10.000 Mark. Bei NEC sind mangels Masse (keine eigenen Notebooks in Deutschland) solche Pakete nicht geplant. "Bundle-Aktionen wie auch den Verkauf von Zubehör überlassen wir unseren Händlern." Auf jeden Fall will man Hauptkonkurrent Sony den Projektorthron nicht kampflos überlassen, denn neben aller Partnertreue ist NEC "die Marktführerschaft auch wichtig". Was das genau bedeutet, will Vohrer noch nicht verraten. (akl)

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