Die Monster-Kühler

24.08.2006
Titan Computer macht sich bei seinen neuen High-End-CPU-Kühlern den "Peltier-Effekt" zunutze, um eine hohe Kühlleistung zu erzielen.

Von Boris Böhles

Die beiden Prozessorkühler "Amanda TEC TTC-NK02TZ" (für AMD-Sockel 754/939/940) und "Amanda TEC TTC-NK04TZ" (für Intel-Sockel 775) von Titan sind etwas Besonderes. Sie besitzen ein so genanntes "Peltier-Element" für eine effiziente Kühlleistung. Ein Peltier-Element besteht aus zwei oder mehr Halbleiterplatten, die durch Metallbrücken nacheinander beziehungsweise kaskadenförmig miteinander verbunden sind. Fließt nun ein Strom durch die Metallbrücken, wird eine Seite (je nach Stromrichtung) extrem heiß und die andere Seite extrem kalt (es können Minusgrade entstehen). Die kalte Seite liegt auf dem zu kühlenden Objekt auf und ermöglicht so eine effiziente Kühlung.

Nachteil eines Peltier-Elements ist, dass sich oft Kondenswasser oder Eis an der kalten Seite bildet und die große Hitze auf der anderen Seite abgeführt werden muss. Kondenswasser im PC ist äußerst unerwünscht. Daher wird bei der Titan-Lösung die Stromstärke über eine PCI-Karte geregelt. Ein Temperatursensor am Peltier-Element informiert die Steckkarte über die aktuelle Temperatur. Ist sie niedrig, fließt auch entsprechend weniger Strom, weil nicht mit Maximal- leistung gekühlt werden muss. Um die große Hitze ausreichend abzuleiten, verbaut Titan eine Kombination aus Heatpipes und großen Aluminiumkühlern.

Der Aufbau des am Prozessor befindlichen Kühlblocks ist bei den beiden Kühlern zweistufig realisiert. Zunächst liegt wie üblich ein Kupferblock direkt auf der CPU auf, aus dem zwei Heatpipes nach oben in einen von zwei Lamellenkühler aus Aluminium führen. Auf diesem Kühlblock wiederum liegt das 40 x 40 Millimeter große Peltier-Element, aus dem zwei weitere Heatpipes die Wärme in den zweiten Aluminium-Lamellenkühler leiten. Seitlich der beiden Alu-Kühlkörper verbaut Titan zwei 92-Millimeter-Lüfter, die mit je 1.500 Umdrehungen pro Minute drehen und dabei einen Geräuschpegel von unter 20 Dezibel erzeugen sollen - angenehm leise.

Durchdachte Konstruktion

Die Konstruktion hört sich sehr wuchtig an, und das ist sie auch: Der gesamte CPU-Kühler misst 14 x 9,5 x 17 Zentimeter (L x B x H) und wiegt knapp über ein Kilogramm. Das ist äußerst schwer, und der Kühler sollte deshalb auch mit den beigelegten Schnüren am PC-Gehäuse befestigt werden, um eine Beschädigung des CPU-Sockels auf dem Mainboard zu verhindern. Zu bedenken ist auch, dass man den Kühler durch seine ernormen Ausmaße nicht auf jedes Mainboard setzen und nicht in jedes Gehäuse einbauen kann.

Ein weiterer Wermutstropfen ist der hohe Strombedarf von Peltier-Elementen. Bei voller CPU-Auslastung verbraucht der Kühler 50 Watt, bei halber CPU-Last noch 28 Watt.

Beide Versionen des Amanda-Kühlers sind ab sofort für 79 Euro (UVP) verfügbar.

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