Die CP-Querschläger - Kolumne

Die Narrenzeit ist noch lange nicht um!

Der CP Querschläger ist seit 26 Jahren ein fester Bestandteil von ChannelPartner. Regelmäßig berichtet unser Autor über das, was einem kleinen Reseller in der großen ITK-Landschaft widerfährt. Manchmal überspitzt, aber immer auf den Punkt gebracht. Der Querschläger lebt und arbeitet als Fachhändler in Rheinland-Pfalz.
Ein ganz spezielles Fazit seiner tollen Zeit (Weihnachten, Fasching, Karneval, Fasnacht) zieht der CP-Querschläger.

Von wegen über die Feiertage ist es ruhig in der ITK.

Kaum setzt man die Narrenkappe auf, geht es weiter hoch her in der Upperclass des ITK-Managements.
Kaum setzt man die Narrenkappe auf, geht es weiter hoch her in der Upperclass des ITK-Managements.
Foto: Liusa - shutterstock.com

Da werden komplette Führungsmannschaften, wie bei Fritz und Macziol, samt ihrer Gründer als Zuschauer auf die Tribüne geschickt und dürfen zusehen, was aus ihrem Lebenswerk wird.

An allen Orten wird umstrukturiert, gekündigt und in angeblich beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst. Wer es sich leisten kann, verdonnert erst mal seinem potenziell überflüssig gewordenen Spitzenmanager ein so genanntes Sabbatical, was die freundlichere Version einer vertraglich angeordneten Zwangspause ist, um der Konkurrenz nicht gleich die allerfrischesten Informationen liefern zu können.

Den Weihnachtsbraten noch nicht abgespeckt und kaum die Narrenkappe auf, geht es weiter hoch her in der Upperclass des ITK-Managements. Frisch ausgebildete Headhunter und die via Praktikum angelernten HR-Software-Bediener in den großen Unternehmen, wissen schon gar nicht mehr was tun, ob des ganzen Fachkräftemangels U25 in unserer übervollen Branchenkartei.

Da werden Leute in den Medien vorgestellt, die in ihrem neuen Job tausende Existenzen verantworten sollen, die haben nicht einmal ein Lichtbild. Und wieder andere, die ein in Resten deutsches Unternehmen der Kommunikationsbranche in der Geschäftsleitung mitführen sollen, beginnen ihre offizielle Vita scheinbar erst mit 36 Jahren. Wen interessiert schon was davor war?

Und außerdem, ob man nach dem nächsten Update der Personaler-Software noch in das vordefinierte Raster seines zukünftig ehemaligen Unternehmens passt, das gehört zum außertariflichen Risiko.

Vielleicht gibt es bald auch eine App Management 4.0, welche die komplette humanoide Führungsriege ins Sabbatical schickt oder noch besser in den Managementpool eingesparter Kohlenstoffeinheiten. Dort können sie Strategien entwickeln, wie man aus virtueller Gewinnsteigerung wieder Lebensenergie zurückholen kann, zusammen mit dem ebenfalls überbewerteten HR-Personal 4.0.

Mein Fazit: 2016 fängt ja gut an - ob mit Kappe oder ohne. Und dann noch der Spruch: "Die CeBIT will keine Computermesse mehr sein!" - Helau nach Hannover, aber dazu beim nächsten Mal mehr!

Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz. Seine Kolumne finden Sie hier. (rw)

Zur Startseite