Die Nebenwirkungen der modernen Wirtschaft: Mitarbeiterkriminalität nimmt drastisch zu

24.06.2003
Immer mehr Mitarbeiter in deutschen Unternehmen stocken ihr Gehalt durch Diebstahl, Betrug, Veruntreuung oder Unterschlagung auf. Die Bandbreite der Mitarbeiterkriminalität reicht von Diebstahl über Computerm und Ins-Geschäften bis hin zu Korruption, Betriebsspionage und Erpressung. Im vergangenen Jahr entstanden deutschen Firmen auf diese Weise Schäden in Höhe von rund drei Milliarden Euro, berichtet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV). Tendenz: steigend. Ob in der Chefetage, im Büro oder in der Lagerhalle: Veruntreuungsschäden gibt es in allen Ebenen. Steigende Anonymität und die verbreitete Angst vor Jobverlust fördern offensichtlich die Gleichgültigkeit gegenüber dem Eigentum des Arbeitgebers. Unternehmen, die im Zeitalter des Shareholder Values Entsche allein im Sinne der Aktionäre fällen, stoßen ihre Mitarbeiter häufig vor den Kopf. Unübersichtliche Unternehmensstrukturen erleichtern es potenziellen Tätern ebenfalls, im Trüben zu fischen. Nach Angaben des Verbandes haben sich die wenigsten Unternehmen gegen dieses Risiko mit einer sogenannten Vertrauensschadenversicherung abgesichert. Nur rund 50 Millionen Euro Schadenleistungen im Jahr werden fällig. Demnach werden weniger als zwei Prozent des gesamten Schadens durch eine Versicherung ausgeglichen. Nicht nur zum Absichern, sondern auch zum Vorbeugen rät der GDV. So könnten einige "Goldene Regeln" helfen, das Risiko der Mitarbeiterkriminalität deutlich zu mindern. Die Vorschläge: Bei Stellenbewerbern Arbeitszeugn und Lebenslauf gründlich prüfen, grundsätzlich immer eine zweite Unterschrift als überprüfende Instanz einhalten, regelmäßige Inventuren und unregelmäßige Sonderprüfungen in allen Geschäftsbereichen durchführen. Und die wichtigste Regel des GDV: "Auch ein angenehmes Betriebsklima und angemessene Entlohnung beugen der Versuchung für Arbeitnehmer vor". (mf)

Immer mehr Mitarbeiter in deutschen Unternehmen stocken ihr Gehalt durch Diebstahl, Betrug, Veruntreuung oder Unterschlagung auf. Die Bandbreite der Mitarbeiterkriminalität reicht von Diebstahl über Computerm und Ins-Geschäften bis hin zu Korruption, Betriebsspionage und Erpressung. Im vergangenen Jahr entstanden deutschen Firmen auf diese Weise Schäden in Höhe von rund drei Milliarden Euro, berichtet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV). Tendenz: steigend. Ob in der Chefetage, im Büro oder in der Lagerhalle: Veruntreuungsschäden gibt es in allen Ebenen. Steigende Anonymität und die verbreitete Angst vor Jobverlust fördern offensichtlich die Gleichgültigkeit gegenüber dem Eigentum des Arbeitgebers. Unternehmen, die im Zeitalter des Shareholder Values Entsche allein im Sinne der Aktionäre fällen, stoßen ihre Mitarbeiter häufig vor den Kopf. Unübersichtliche Unternehmensstrukturen erleichtern es potenziellen Tätern ebenfalls, im Trüben zu fischen. Nach Angaben des Verbandes haben sich die wenigsten Unternehmen gegen dieses Risiko mit einer sogenannten Vertrauensschadenversicherung abgesichert. Nur rund 50 Millionen Euro Schadenleistungen im Jahr werden fällig. Demnach werden weniger als zwei Prozent des gesamten Schadens durch eine Versicherung ausgeglichen. Nicht nur zum Absichern, sondern auch zum Vorbeugen rät der GDV. So könnten einige "Goldene Regeln" helfen, das Risiko der Mitarbeiterkriminalität deutlich zu mindern. Die Vorschläge: Bei Stellenbewerbern Arbeitszeugn und Lebenslauf gründlich prüfen, grundsätzlich immer eine zweite Unterschrift als überprüfende Instanz einhalten, regelmäßige Inventuren und unregelmäßige Sonderprüfungen in allen Geschäftsbereichen durchführen. Und die wichtigste Regel des GDV: "Auch ein angenehmes Betriebsklima und angemessene Entlohnung beugen der Versuchung für Arbeitnehmer vor". (mf)

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