Die Notebooks von Siemens kommen insgesamt gut an

09.09.1999

MÜNCHEN: Der Name Siemens ist eng verbunden mit dem Qualitätsprädikat "Made in Germany". Doch wie sieht es mit der Qualität der Produkte und den Serviceleistungen des größten deutschen Notebook-Herstellers wirklich aus? Um das zu ergründen, hat ComputerPartner das Kasseler Marktforschungsinstitut "Techconsult" mit einer bundesweiten Händlerumfrage betraut.Vorschußlorbeeren genießt Siemens als deutscher Computerhersteller im Fachhandel wie bei den Endkunden allemal. Verdientermaßen, sagt der eine: "Die Notebooks sind unter den Markenprodukten innerhalb Deutschlands mit die erste Wahl." Unverdientermaßen, meint ein anderer Fachhändler, der namentlich nicht genannt werden will: "Wir verkaufen die Geräte von Siemens sehr ungern." Tatsächlich kommt der deutsche Anbieter in der Händlerumfrage aber insgesamt gut weg. Um jedoch an Toshiba oder IBM heranreichen zu können, fehlt noch einiges.

Oberstes Qualitätskriterium ist für die meisten Fachhändler die Zuverlässigkeit und Ausfallsicherheit der Produkte, welches die Siemens-Notebooks auch einigermaßen gut erfüllen. Relativ hoch ist der Erfüllungsgrad der Geräte von Siemens auch in puncto Installationsfreundlichkeit, Aufrüstbarkeit, Qualität der Einzelkomponenten, Leistungsfähigkeit und Kompatibilität. Einzig beim Preis klafft eine große Lücke zwischen den Erwartungen der Fachhändler und dem, was sie vorfinden: "Sie sind zu teuer im Vergleich zu Notebooks anderer Hersteller", bemängelt ein Fachhändler. Das Produktdesign der Siemens-Geräte ist, wie die Umfrage zeigt, zwar nicht jedermanns Sache, liegt in der Bewertung aber knapp über den Anforderungen der Fachhändler. Bedienbarkeit und Handhabung der Portablen von Siemens kommen in der Befragung ebenfalls relativ gut weg. Pluspunkte sammeln können die Geräte aus Augsburg in Sachen Dokumentation und mit großem Abstand bei der Recylingfähigkeit.

Als Handelspartner macht Siemens in den Augen der Fachhändler eine weniger gute Figur. Vor allem häufig auftretende Lieferschwierig-keiten und die sparsame Gewährung von interessanten Rabatten oder großzügigen Zahlungszielen schlagen sich negativ in der Wertung nieder. Nur durch die Tatsache, daß Siemens kaum auf den Direktvertrieb setzt, kann das Münchner Unternehmen in der Händlerumfrage Pluspunkte sammeln. Sehr knapp an dem Zielband vorbei ist Siemens aus Sicht der Fachhändler, was das Angebot von Komplettlösungen und die Rücknahme von Altgeräten angeht. In Sachen Support und Service sehen viele der Befragten bei dem deutschen Anbieter jedoch noch einigen Raum für Verbesserungen.

Was den Merger mit Fujitsu angeht, sind die Meinungen geteilt. Während ein Fachhändler davor warnt, den Siemens-Notebooks in Zukunft das Fujitsu-Label aufzudrücken, sagt ein anderer: "Von der bevorstehenden Fusionierung mit Fujitsu erhoffen wir uns noch mehr Positives von Siemens." (kh)

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