Die Pläne des neuen Drucker-Chefs

20.11.2006
Mit Dr. Thomas Schäfers hat Samsung einen erfahrenen Marketingspezialisten an die Spitze des Druckergeschäfts geholt. Der ehemalige Kyocera-Manager sprach mit ChannelPartner über seine neue Herausforderung.

Von Marzena Fiok

Die Druckersparte von Samsung hat seit 1. November einen neuen Chef. Thomas Schäfers (47) soll das Printergeschäft in den kommenden Jahren "massiv ausbauen" und dafür sorgen, dass der Elektronikkonzern eine "führende Rolle im deutschen Drucker- und MFD-Markt" einnimmt.

Die ersten zwei Wochen hat der Manager genutzt, um das Unternehmen besser kennen zu lernen: "Mein bisheriger Eindruck hat sich bestätigt: Samsung ist ein unglaublich schnell wachsendes und innovatives Unternehmen", so Schäfers.

Bisher kannte er Samsung nur aus der Perspektive des Konkurrenten: Die letzten 14 Jahre war Schäfers in verschiedenen Positionen bei Kyocera Mita tätig. Dort kümmerte er sich um die Softwareentwicklung und das Lösungsgeschäft für Drucker und PCs und wechselte dann ins Produktmarketing. Nach dem Merger von Kyocera und Mita baute er als Chef des Produktmarketings das Kopierergeschäft des Unternehmens auf. Zuletzt war er für den Aufbau des heutigen European-Sales- und -Marketing-Centers in Meerbusch verantwortlich.

Nun freut sich Schäfers darauf, sein umfangreiches B2B-Know-how für den Erfolg von Samsung in Deutschland einzusetzen: "In der Unterhaltungselektronik und in der Mobilfunksparte ist Samsung schon heute weltweit die führende Marke. Diesen großen Namen wollen wir auch im Druckergeschäft nutzen", so Schäfers. An Ideen mangelt es dem erfahrenen Sales- und Marketing-Mann nicht: "Es ist noch zu früh, um die konkreten Maßnahmen zu verraten, aber seien Sie gespannt darauf, was in den nächsten Monaten kommen wird."

Samsung bringt 2007 digitale Kopierer

Vor allem den professionellen Anwender nimmt Schäfers ins Visier: Für die "innovative und umfangreiche Printer-Palette" von Samsung sieht er ein hohes Potenzial im Business-to-Business-Segment. Auch für das koreanische Mutterhaus ist das Druckergeschäft strategisch wichtig, es wird entsprechend viel investiert. So wird Samsung im kommenden Jahr seine Produktpalette weiter ergänzen und digitale Kopiersysteme auf den Markt bringen. Damit will man die klassischen Kopiererkunden im B2B-Segment erobern. "Dass Samsung ein ernst zu nehmender Druckerhersteller ist, werden wir nicht nur durch Marketingmaßnahmen kommunizieren, sondern auch durch unsere Service- und Support-Angebote beweisen."

Diese Botschaft muss allerdings nicht nur den Kunden, sondern auch die Reseller noch erreichen. Denn viele Fachhandelspartner sehen in Samsung eher einen Retail-Freund, zeigen sich bezüglich der B2B-Strategie aber eher skeptisch. Das Problem sei ihm bekannt, sagt Samsung-Manager Schäfers. "Wir sind im Retail sehr präsent und werden das auch nicht runterfahren. Schließlich gibt es bei den Endkunden einen steigenden Bedarf an Laserdruckern und laser- basierten MFPs."

Statt sich aus dem Massenmarkt zurückzuziehen, will Schäfers lieber das Angebot für den Fachhandel verbessern: "Ich favorisiere die klare Trennung der Produktlinien."

Vorgänger Michael Schultze bleibt in der Branche

Schäfers erklärtes Ziel ist es, in Zusammenarbeit mit den Samsung-Fachhändlern das Projektgeschäft voranzutreiben: "Ich bin zuversichtlich, dass wir auch in diesem Segment bald sehr weit vorne sein werden", so Schäfers. "Für mich ist es eine großartige Chance, diesen Aufstieg an die Marktspitze in einer so verantwortungsvollen Position mitzugestalten."

Sein Vorgänger Michael Schultze prüft indessen schon neue Angebote: "Ich habe mehrere Optionen, habe mich aber noch nicht entschieden", so Schultze gegenüber ChannelPartner. Er dementiert Gerüchte, nach denen er sich im Streit von Samsung getrennt hat: "Ganz im Gegenteil. Ich bin im Guten gegangen." Der Wunsch nach Veränderung sei außerdem von ihm ausgegangen. Trotzdem will er die Zeit bei Samsung nicht missen: "Ich war drei Jahre im Unternehmen, in denen wir eine Menge erreicht haben. Diese Zeit war so intensiv, schnell und innovativ, dass es sich anfühlt, als wären es sieben Jahre gewesen."

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