Wie Personalberatungen auf die Anforderungen reagieren

Die Qual ohne Wahl

29.10.2007
Die Personalnachfrage für IT-Projekte steigt deutlich, doch die Zahl der verfügbaren Fachkräfte ist begrenzt. Qualifizierte Experten zu finden ist eine Herausforderung.

Von Marzena Fiok

Der IT-Markt boomt. Laut einer Studie des Branchenverbands Bitkom wollen fast zwei Drittel von über 270 befragten Geschäftsführern und Personalleitern aus der IT-Branche in diesem Jahr neue Arbeitsplätze schaffen. Mehr als die Hälfte von ihnen stellt aber fest, dass freie Stellen gar nicht oder nur mit erheblichem Verzug besetzt werden können.

IT-Experten als Personalberater

Ein erfolgskritischer Faktor, denn das Rennen gewinnt, wer die begehrten Fachkräfte in sein Unternehmen holt. Aufgrund dieser Entwicklung sind auch die Personalberatungen gefordert: Mit ihrer Unterstützung wollen Unternehmen Experten finden, die oftmals sehr speziellen Anforderungsprofilen entsprechen. Den Weg zur Spezialisierung erkannte die Personal- und Unternehmensberatung Oprandi & Partner frühzeitig und setzt bereits seit über einem Jahr auf ein eigenes SAP Competence Center.

Dringend gesucht: SAP-Spezialisten haben derzeit gute Chancen im Markt.
Dringend gesucht: SAP-Spezialisten haben derzeit gute Chancen im Markt.
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Gerade bei der Personalnachfrage für SAP-Projekte sind deutliche Steigerungsraten zu verzeichnen. Aber die Zahl der verfügbaren Fachkräfte, die die neuen SAP-Technologien beherrschen und hier kompetent beraten können, ist begrenzt. Das erklärt die zunehmende Tendenz, bei der Besetzung erfolgskritischer Funktionen im Unternehmen Personalberatungen einzuschalten.

Aber auch bei Beratungsunternehmen sind immer deutlicher Expertenwissen und operatives IT-Know-how gefragt und damit kann bei weitem nicht jeder dienen: Personalberatungen geraten oft an ihre Grenzen, etwa wenn es um Beratungsleistungen im SAP-Umfeld geht. Ausschließlich Partner und Consultants, die in diesem spezifischen Bereich ausgewiesen sind und ein entsprechendes Netzwerk haben, können den Recruiting-Prozess effizient steuern.

Immer begehrter sind folglich Personalberatungen, die sich in den vergangenen Jahren ein umfassendes Verständnis von IT-Markt und Fachanforderungen erarbeitet haben. Nur sie sind in der Lage, qualifizierte, aussagefähige Interviews zu führen und interessierten Unternehmen passende Kandidaten zu vermitteln.

Dass Personalberater heute über umfassendes IT-Fachwissen verfügen müssen, machen schon die Anforderungsprofile in den Stellenanzeigen deutlich: Gesucht werden typischerweise Spezialisten, die ein umfangreiches Spektrum an IT-relevanten Kompetenzen abdecken. Ein Beispiel: In einer Stellenanzeige wird ein SAP-Spezialist gesucht, der neben der Beratung seines künftigen Arbeitgebers in einem Großprojekt mit internationaler Ausrichtung auch die Überarbeitung und Neukonzeption einer globalen E-Business-Plattform sowie Architektur und Design im SAP WAS und / oder XI verantwortet.

"Wir können Kandidaten nur beurteilen, wenn wir etwas von ihrem Fach verstehen. Dabei reicht es längst nicht mehr aus, den Markt nur oberflächlich zu beobachten. Unsere Berater müssen sich so qualifiziert mit dem Markt und Marktbewegungen auseinandersetzen, dass sie Entwicklungen antizipieren können denn nur so können wir uns auf Trends im Personalbedarf einstellen und uns entsprechend aufstellen", so Roland Knorr, geschäftsführender Partner bei Oprandi & Partner. "Da außerdem über Zeitungen und Online-Stellenmärkte heute keine hoch qualifizierten Mitarbeiter mehr zu generieren sind, setzen wir gezielt auf die umfassenden Netzwerke und gegebenenfalls auf die Direktansprache. Branchen- und Fach-Know-how sind unverzichtbar, um mit Spezialisten überhaupt ins Gespräch zu kommen."

Direktansprache mit Branchen-Know-how

Roland Knorr ist seit 1999 geschäftsführender Partner bei Oprandi & Partner in Nürnberg.
Roland Knorr ist seit 1999 geschäftsführender Partner bei Oprandi & Partner in Nürnberg.

Oprandi & Partner hat sein Know-how im Bereich SAP gebündelt und bereits seit einiger Zeit ein SAP Competence Center etabliert. Damit profiliert sich das unter anderem im Bereich IT und TK ausgewiesene Unternehmen als qualifizierter SAP-Personalberater und ist einer der ersten Ansprechpartner für Unternehmen, die SAP-Spezialisten und -Manager mit mehrjähriger Berufserfahrung und guten Branchenkenntnissen suchen. "Spezialwissen wird immer mehr zu einer Schlüsselfunktion für erfolgreiche Projektarbeit, über die Unternehmen sich wiederum einen Wettbewerbsvorteil sichern", erklärt Knorr. Und er ergänzt: "Wir haben unsere SAP-Kompetenz gezielt regions- und branchenübergreifend organisiert und können so Suchaufträge flexibler und effizienter abwickeln."

"Gehaltsmöglichkeiten steigen weiter"

Über die aktuelle Situation auf dem SAP-Markt und die sich daraus ergebenden Chancen für Spezialisten sprach ChannelPartner-Redakteurin Marzena Fiok mit Roland Knorr, geschäftsführender Partner bei Oprandi & Partner (www.oprandi.de). Herr Knorr, wie beurteilen Sie die aktuelle Situation auf dem SAP-Beratermarkt?

Roland Knorr: SAP-Spezialisten werden seit Sommer 2005 händeringend gesucht. Gerade bei der Personalnachfrage für SAP-Projekte sind merkliche Steigerungsraten zu verzeichnen. Das Problem ist aber, dass die Zahl der verfügbaren Fachkräfte begrenzt ist und damit SAP-Experten nur schwer zu finden sind.

Welche SAP-Bereiche werden verstärkt gesucht, und was bedeutet das für Beratungsunternehmen wie Oprandi & Partner?

Knorr: Gesucht werden zunehmend Spezialisten, die ein umfangreiches Spektrum an IT-relevanten Kompetenzen abdecken. Und darauf müssen sich die Personalberatungen einstellen. Denn eine professionelle Kandidatenbeurteilung ist nur möglich, wenn der Berater etwas von seinem Fach versteht und sich mit dem Markt auseinandersetzt. Hierzu bedarf es langjähriger und operativer Erfahrungen im Management von großen SAP-Projekten.

In welche Richtung entwickelt sich der SAP-Personalmarkt?

Knorr: Die Tendenzen zeigen einen steigenden Bedarf an SAP-Mitarbeitern auf. Das heißt auch, dass Unternehmen wieder gezielt ausbilden. Allerdings wird aber nur nachweislich qualifizierten SAP-Mitarbeitern ein Job angeboten. Zudem steigen für Quereinsteiger mit einem hohen Ausbildungsniveau die Chancen, im SAP-Umfeld Fuß zu fassen.

Wie stufen Sie die Gehaltsmöglichkeiten im SAP-Umfeld ein?

Knorr: Diese werden im SAP-Umfeld auch weiterhin auf einem hohen Niveau bleiben und sogar ansteigen. Gerade im Bereich mit ein bis drei Jahren Berufserfahrung sind in der Gehaltsentwicklung überproportionale Steigerungen möglich. Dies setzt aber zumeist eine entsprechende Qualifizierung sowie Reise- und Umzugsbereitschaft voraus.

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