Cyberkriminalität

Die Schattenwirtschaft blüht

24.11.2008
Von der Finanzkrise kaum betroffen ist die Schattenwirtschaft im Internet, das deckt der "Report on the Underground Economy" von Symantec auf: Innerhalb eines Jahres wurden Waren und Services im Gesamtwert von 276 Millionen Dollar angeboten. Cyberkriminelle sind erfolgreich.
Cyberkriminelle locken vor allem mit Kreditkarten-Informationen. Quelle: Symantec
Cyberkriminelle locken vor allem mit Kreditkarten-Informationen. Quelle: Symantec
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Von der Finanzkrise kaum betroffen ist die Schattenwirtschaft im Internet, das deckt der "Report on the Underground Economy" von Symantec auf: Innerhalb eines Jahres wurden Waren und Services im Gesamtwert von 276 Millionen Dollar angeboten. Cyberkriminelle sind also erfolgreich.

Die Studie untersucht die Schattenwirtschaft im Internet, die sich zu einem globalen Markt entwickelt hat. Hier werden gestohlene Güter und betrügerische "Dienstleistungen" nach herkömmlichen Marktmechanismen verkauft und gekauft, die Summe der umgeschlagenen Waren und Services beläuft sich schätzungsweise auf mehrere Hundert Millionen Dollar. Basis des Reports sind Daten, die Symantecs Security Technology and Response Organisation (STAR) zwischen dem 1. Juli 2007 und dem 30. Juni 2008 von Untergrund-Servern erhoben hat.

Der potenzielle Wert sämtlicher inserierten Güter und Dienstleistungen betrug in diesem Beobachtungszeitraum über 276 Millionen Dollar. Zugrunde liegt dabei ihr (hypothetischer) Ausverkauf - und zwar zu den jeweils vom Anbieter geforderten Preisen.

Mit 31 Prozent Anteil sind Kreditkarteninformationen die meistangebotene Produkt- und Servicekategorie. Dabei werden für gestohlene Kreditkarten Preise zwischen zehn Cents und 25 Dollar verlangt - bei einem durchschnittlichen Limit der Karte von etwa 4.000 Dollar. Nach Berechnungen von Symantec liegt der potenzielle Maximalwert sämtlicher auf Untergrund-Servern angebotenen Kreditkarten bei 5,3 Milliarden Dollar.

Die Popularität von Kreditkarteninformationen lässt sich darauf zurückführen, dass diese Daten sich auf vielfältige Weise für Betrugsversuche eignen - zum Beispiel beim Online Shopping, wo der Betrüger bereits einkaufen kann, bevor Händler und Kreditkarteninstitute die Legitimität der Karte verifizieren können. Darüber hinaus werden Kreditkarteninformationen oft im Paket an weiterverkauft, zum Teil - je nach Menge - sogar mit Rabatten oder Gratis-Geheimnummern.

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