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Die sieben Todsünden beim Surfen

10.06.2015
Von Tobias Weidemann

4. Todsünde: Sites vertrauen, die gegen geltendes Recht verstoßen

Es lohnt sich nicht, für Programme von dubiosen Download-Sites Geld auszugeben.
Es lohnt sich nicht, für Programme von dubiosen Download-Sites Geld auszugeben.

"Was tun bei einer Hausdurchsuchung?" ist der Titel eines populären E-Books, das seit Jahren im Internet zirkuliert. Ratsamer ist es jedoch, es gar nicht so weit kommen zu lassen. Und dazu gehört, sich von Websites fernzuhalten, deren Geschäftsmodell darauf basiert, gegen geltendes Recht zu verstoßen - sei es in punkto Urheberrecht oder durch Anleitungen zu illegalen Handlungen.

Die Gerichte lassen bei offensichtlich rechtswidrigen Sachverhalten keinen rechtlichen Spielraum zu: Wird beispielsweise auf einer Website mit Kreditkartendaten oder Zugangscodes zu Bezahl-Websites gehandelt, dann ist das definitiv illegal, selbst wenn hierbei kein Geld fließt. Anders als bei weniger gravierenden Vergehen, bei denen manchmal keine Daten herausgegeben werden, ist es den Behörden hier möglich, auf die Internet-Provider zuzugehen und über die IP-Adressen die Daten von Anwendern anzufordern. Die Vorratsdatenspeicherung wurde für solche Ermittlungsverfahren geschaffen.

Übrigens: Auch wenn Ihre Kunden Mail-Mahnschreiben von Firmen erhalten: Bei kleineren Vergehen wie einer Anmeldung mit falscher Identität müssen sie nicht damit rechnen, dass Ermittlungsbehörden ihre Daten beim Provider anfordern. Denn erstens bedarf es einer richterlichen Anordnung, um die Identität zu ermitteln, die zu einer IP-Adresse gehört, zum anderen muss hierfür ein "schwerwiegender Schaden" entstanden sein. Eine einfache Anmeldung (etwa in einem Forum) reicht hierfür nicht aus.

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