Die Speicherchip-Hersteller haben ihre Hausaufgaben noch nicht gemacht

14.06.1996
MERZIG: Trotz der Ankündigung zahlreicher asiatischer Produzenten von RAM-Bausteinen, sich um eine Preisstabilisierung zu bemühen und deshalb die Chip-Produktion etwa auf die Hälfte herun-terzufahren, sinken die Preise für Speichermodule munter weiter.So ist in der letzten Woche durchschnittlich ein Preisverfall von rund 20 Prozent zu verzeichnen. Standard-Simms werden sogar zu stärker reduzierten Werten verkauft, lediglich die Preise für die Originalmodule einiger PC-Hersteller wie Toshiba und Compaq haben verhindert, daß die Durchschnittswerte weiter fielen. Nach der langen Stabilität am Speicher-Markt war ein Preisrückgang zwar zu erwarten, oben genannte Ankündigung der Bausteine-Hersteller ließen jedoch den Eindruck entstehen, daß er erst in naher Zukunft einsetzt. Deshalb ist für einen Wiederverkäufer und Assemblierer derzeit ein äußerst spekulatives Geschäft, größere Mengen an Speichermodulen auf Lager zu halten, da die Marktlage keineswegs einen stabilen Eindruck macht. Eine Dataquest-Studie erwartet zwar für Ende 1996 wieder eine Stabilisierung, aber nach den bisherigen Erfahrungen dürfte auch diese nicht allzulange anhalten.

MERZIG: Trotz der Ankündigung zahlreicher asiatischer Produzenten von RAM-Bausteinen, sich um eine Preisstabilisierung zu bemühen und deshalb die Chip-Produktion etwa auf die Hälfte herun-terzufahren, sinken die Preise für Speichermodule munter weiter.So ist in der letzten Woche durchschnittlich ein Preisverfall von rund 20 Prozent zu verzeichnen. Standard-Simms werden sogar zu stärker reduzierten Werten verkauft, lediglich die Preise für die Originalmodule einiger PC-Hersteller wie Toshiba und Compaq haben verhindert, daß die Durchschnittswerte weiter fielen. Nach der langen Stabilität am Speicher-Markt war ein Preisrückgang zwar zu erwarten, oben genannte Ankündigung der Bausteine-Hersteller ließen jedoch den Eindruck entstehen, daß er erst in naher Zukunft einsetzt. Deshalb ist für einen Wiederverkäufer und Assemblierer derzeit ein äußerst spekulatives Geschäft, größere Mengen an Speichermodulen auf Lager zu halten, da die Marktlage keineswegs einen stabilen Eindruck macht. Eine Dataquest-Studie erwartet zwar für Ende 1996 wieder eine Stabilisierung, aber nach den bisherigen Erfahrungen dürfte auch diese nicht allzulange anhalten.

Die Preisentwicklung bei Pentium-PC zeigt in unserem Beobachtungszeitraum einen Zuwachs von 8,7 Prozent, eine überraschende Entwicklung, sind doch nahezu alle Komponenten, die zu einem PC gehören, preislich auf dem Weg nach unten. Nach Ankündigung von Intels P7-Prozessor und dem damit eingeläuteten Ende der "klassischen" Pentiums, ist dieses Marktsegment einer näheren Untersuchung würdig.

Es ergibt sich, daß der Standard-PC, wie er von vielen Händlern und Distributoren selbst assembliert wird, im Preis tatsächlich permanent fällt. Auf der anderen Seite kommen etliche Hersteller, wie DEC, Acer-Altos und Hewlett-Packard, mit Highend-Geräten auf den Markt, die sich durch verbesserte mechanische und elektrische Stabilität sowie einen reparaturfreundlichen Aufbau auszeichnen. Alle Modelle gehen in dieselbe Statistik ein wie die gängigeren Standard-PCs und treiben damit die Marktmittelwerte, wie sie aus dem CPI-System ermittelt werden, in die Höhe.

Der Händler muß seinen Kunden aus diesem sehr breiten Preisspektrum nun passend zur geforderten Anwendung eine Empfehlung aussprechen, sei es nun für eine ebenso hochpreisige wie hochqualitative Servermaschine oder sei es für einen preiswerten Standard-PC für Textverarbeitung und Kalkulation. Der Tip für die nächsten Monate dürfte Compaq sein. Das Unternehmen hat für die nahe Zukunft in den USA Preissenkungen von bis zu 28 Prozent angekündigt, bei Peripheriegeräten sogar bis zu 40 Prozent.

Im Gegensatz zu den Desktop-PCs fallen die Farb-Notebooks mit Pentium-Prozessor langsam, aber stetig im Preis, im letzten Monat um 3,2 Prozent von durchschnittlich 6.433 auf 6.229 Mark.

Komponentenmarkt: Business as usual

Die Preisgestaltung für PC-Komponenten zeigt sich derzeit reichlich unspannend, von den oben erwähnten RAM-Preisen einmal abgesehen. Gigabyte-Festplatten sanken um 2,3 Prozent von 547 auf 534 Mark, wobei angemerkt sein muß, daß diese Platten mittlerweile schon die unterste Ausrüstungsgrenze eines PC darstellen. CD-ROM-Laufwerke mit sechsfacher Lesegeschwindigkeit stabilisieren sich noch um die 200 Mark, wobei auch die 8-fach-Speed-Geräte sich dieser Preismarke nähern. Die Grafikkarten mit 4 MB Video-RAM sind ebenfalls relativ preisstabil geblieben, was sich übrigens mit der Preisentwicklung für die VRAM-Module deckt. Der größte Preiseinfall ist, wie schon so oft, bei den Soundkarten zu verzeichnen, deren Preise durchschnittlich um 8,1 Prozent gefallen sind. Unterm Strich macht das aber gerade mal 14 Mark aus. Nachdem die Soundkarte endgültig zur Standard-Komponente, selbst im Bürobereich geworden ist, lassen die enormen Stückzahlen natürlich die Preise purzeln.

Run auf ISDN-Produkte

Die ISDN-Förderung der Telekom läuft Ende Juni aus, was einen Run auf ISDN-Peripheriegeräte ausgelöst hat. Trotzdem bleiben die Preise für passive ISDN-Adapter relativ stabil, lediglich eine Steigerung um 0,1 Prozent ist zu vermerken - der hohe Mittelpreis von knapp 580 Mark ist natürlich für die große Masse der Anwender nicht ausschlaggebend, denn diese setzen Geräte der zwei- bis dreihundert-Mark-Klasse ein. Der hohe Durchschnittspreis wird durch Spezialkarten einiger weniger Anbieter verursacht.

Ethernet-Adapter in Form von PC-Cards werden immer beliebter, was die Anzahl der angebotenen Modelle nach oben, den Preis jedoch nach unten drückt. Auch hier ist eine Preisbewegung um 1,2 Prozentpunkte nach unten zu vermerken.

Bleibt ein Blick auf die "klassische" Peripherie, die jedoch wenig Aufsehenerregendes zu bieten hat: Die Tintenstrahldrucker zeigen sich nahezu preisstabil, auch bei den Laserdruckern sind nur 0,7 Prozent nach unten zu vermelden.

Die 17-Zoll-Monitoren sind durchschnittlich um 1,6 Prozent günstiger geworden, der mittlere Preis liegt bei 1.161 Mark.

Die Software schließlich bleibt preisstabil: Durchschnittliche 736 Mark kostet ein Office-Paket, das sind nur 0,3 Prozent weniger als im Vormonat, und nur 1,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Nicht berücksichtigt sind hierbei die OEM-Versionen.

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