Die Stimmung im Computerhandel ist schlechter als die Lage - oder umgekehrt

09.06.1996
München: Gar nicht so schlecht verlief das erste Halbjahr 1996 für Deutschlands Computerhändler und Systemhäuser. Wie eine aktuelle ComputerPartner-Umfrage unter 150 repräsentativ ausgewählten Wiederverkäufern zeigt, konnten mehr als die Hälfte der Teilnehmer in den ersten sechs Monaten dieses Jahres sowohl Umsatz als auch Ertrag steigern. Im zweiten Halbjahr soll es noch besser werden.

München: Gar nicht so schlecht verlief das erste Halbjahr 1996 für Deutschlands Computerhändler und Systemhäuser. Wie eine aktuelle ComputerPartner-Umfrage unter 150 repräsentativ ausgewählten Wiederverkäufern zeigt, konnten mehr als die Hälfte der Teilnehmer in den ersten sechs Monaten dieses Jahres sowohl Umsatz als auch Ertrag steigern. Im zweiten Halbjahr soll es noch besser werden.

Umsatzentwicklung

Trotz des von den Händlern gemeldeten schlechten Frühjahrsgeschäfts und der geringen Kaufresonanz nach der diesjährigen CeBIT äußern sich die Befragten weitgehend zufrieden hinsichtlich ihrer Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr diesen Jahres. Gegenüber dem ersten Halbjahr 1995 erzielten sogar 58 Prozent der befragten Händler und Systemhäuser einen Umsatzzuwachs, 37 Prozent sogar um mehr als zehn Prozent. Umsätze auf Vorjahresniveau meldeten 15 Prozent der Befragten.

Wie unsere monatlichen Befragungen in diesem Jahr bereits indizierten, mußte ein nicht unwesentlicher Anteil der Händlerschaft (27 Prozent) eine rückläufige Umsatzentwicklung ausweisen. Neun Prozent der Befragten gaben sogar an, mehr als zehn Prozent unter den Erlösen im Vorjahreshalbjahr zu liegen.

In Sachen Prognosen erweisen sich die Händler als ausgesprochen optimistisch. Vor dem Hintergrund des anstehenden Herbst- und Weihnachtsgeschäfts rechnen 68 Prozent der Händler mit Umsatzsteigerungen im zweiten Halbjahr 1996. Kann man nur hoffen, daß das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr nicht genauso ausfällt wie 1995.

Kostenentwicklung

Hinsichtlich der Kostenentwicklung im ersten Halbjahr 1996 verbuchten die Händler überwiegend Mehrbelastungen, wobei lediglich zwölf Prozent der Befragten Steigerungen um mehr als zehn Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum hinzunehmen hatten. 35 Prozent der Händler registrierten leichte Kostensteigerungen um bis zu zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 40 Prozent der Befragten konnten ihre Kosten auf dem Vorjahresniveau halten. Lediglich 13 Prozent der Händler gelang eine Kostensenkung.

Eines der wesentlichen Ziele der Händler für das zweite Halbjahr besteht darin, die Kosten im Griff zu halten. Insgesamt 63 Prozent der Umfrageteilnehmer wollen die Kosten auf Vorjahresniveau halten oder sogar weiter nach unten drücken. Zum Vergleich: Geschafft haben dies im ersten Halbjahr dieses Jahres 53 Prozent der befragten Händler.

Ertragsentwicklung

Vor dem Hintergrund erodierender Gewinnmargen, die in vergangenen Befragungen das größte Lamento aus Handelskreisen entfachten, deckt die gemeldete Ertragsentwicklung eine Tendenz des Handels zum Zweckoptimismus auf. Zwar realisierten die Befragten im Vergleich zu den Umsätzen insgesamt eine etwas schwächere Ertragssteigerung, und ein größerer Anteil sah seine Ertragsentwicklung auf dem Vorjahresniveau, dennoch geben immerhin 53 Prozent der Händler an, ihre Erträge im ersten Halbjahr 1996 gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesteigert zu haben. 30 Prozent realisierten sogar Ertragszuwächse um mehr als zehn Prozent.

Optimistisch sind die Händler für das zweite Halbjahr. Immerhin 64 Prozent der Befragten rechnen mit höheren Erträgen als im zweiten Halbjahr 1995. Gut 26 Prozent der Händler rechnen sogar mit Steigerungen um mehr als zehn Prozent. Lediglich 16 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung der Ertragslage.

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