Big Data, Virtualisierung, Storage

Die Storage-Strategie von Red Hat

05.12.2011
Von Hartmut  Wiehr

EMC hat sich zum Beispiel in der letzten Zeit Isilon für geclusterte Storage-Hardware auf File-Basis und Greenplum für die Datenanalyse eingekauft. Hewlett-Packard ist mit LeftHand und mit Autonomy den gleichen Weg gegangen. IBM und Dell waren ebenfalls nicht untätig auf diesem Sektor und haben ihr Portfolio ergänzt. Red Hat beansprucht nun ebenfalls, eine Basis für das Management großer Datenmengen liefern zu können, egal ob sie unternehmensintern oder in einer Public Cloud abgelegt werden. Gedacht ist an ein Subskriptionsmodell je nach tatsächlichem Gebrauch der Infrastruktur-Dienstleistungen.

Quelloffenes File-System für unstrukturierte Daten

Gunnar Hellekson, Chief Technology Strategist von Red Hat, hat darauf hingewiesen, dass der besondere Wert des Gluster-Ansatzes in der Quelloffenheit des File-Systems für unstrukturierte Daten und in der Wahlfreiheit bei der Hardware-Basis besteht. Anders als die proprietären File-Systeme, die zum Beispiel Oracle in der Sun-Nachfolge und IBM mit GPFS (General Parallel File System) verwenden, will Red Hat mit Gluster ein offenes File-System anbieten, das von einer eigenen Community weiterentwickelt wird. "Gluster" ist eine Wortbildung, die sich aus "GNU" (General Public License) und "Cluster" zusammen setzt.

Foto: Red Hat

Auf der Speicherseite könnten sich die Kunden mit dem Red-Hat-Ansatz wie schon bei Server-Virtualisierung diejenige Standard-Hardware selbst aussuchen oder weiter verwenden, die ihren eigenen Bedürfnissen am besten entspricht. Oracle und auch IBM würden dagegen, so argumentieren Red Hat und Gluster, die Anwender an ihre speziellen Hardware-Angebote fesseln wollen. Mit der Sun-Übernahme hatte Oracle auch das ehemals quelloffene File-System Lustre für unstrukturierte Daten im eigenen Hause, scheint aber jetzt mehr an einer proprietären Nutzung für die eigenen Produkte interessiert zu sein.

Red Hat hat keine schlechten Karten in dem von Gartner prognostizierten wachsenden Markt für Servervirtualisierungs-Infrastruktur: Diese gebe die Basis „für zwei besonders wichtige Markttrends" ab, für Infrastruktur-Modernisierung und für Cloud Computing. Denn Server-Virtualisierung sorgt nach Ansicht der Gartner-Analysten für eine genauere Ausnutzung der vorhandenen Ressourcen und für Automatisierung. Und damit bereitet sie das Terrain für Service-Modelle à la Private, Public oder Hybride Cloud Computing vor.

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