Die T-Punkte sind der Telekom lieb und teuer

11.12.2003
Es gibt nicht viele Unternehmen, die sich in den besten Einkaufszonen eigene Geschäfte leisten können. Die Deutsche Telekom kann es offensichtlich. Die "T-Punkte" sind für die Telekom als "Schaufenster des Konzerns" von strategischer Bedeutung. Von ComputerPartner-Redakteur Damian Sicking

Rund 400 eigene Läden hat die Telekom in Deutschland, alle in 1A-Lagen mit entsprechend hohen Mietkosten. Doch die Telekom denkt nicht daran, die Anzahl der so genannten T-Punkte zu reduzieren. Achim Berg, Bereichsvorstand bei der Telekom-Tochter T-Com, stellt auf Anfrage von ComputerPartner fest: "Die T-Punkte sind das Schaufenster des Konzerns und wichtig für die Kundenbindung. Sie sind von strategischer Bedeutung für alle vier Säulen der Telekom." Die T-Punkte sind als Profitcenter aufgestellt. Konkrete Zahlen über Umsätze und Profitabilität nannte Berg aber nicht.

Auch über die Anzahl der in den T-Punkten verkauften PCs und Notebooks wollte sich der ehemalige Fujitsu-Siemens-Ge-schäftsführer nicht äußern. "Unser Ziel ist nicht, der größte PC-Händler in Deutschland zu werden. Wir verkaufen die PCs nicht zum Selbstzweck. Über 90 Prozent der von uns verkauften PCs sind mit einem DSL-Anschluss verbunden", sagt er. Experten schätzen, dass von den 1,2 Millionen DSL-Anschlüssen, die in Deutschland in diesem Jahr vermarktet werden, rund eine Million auf T-Com entfallen. Natürlich kauft davon nur die Minderheit auch einen PC im T-Punkt.

Nach Angaben von Uli Huener, Leiter Vertrieb Consumer bei T-Com, setzt der Consumer-Bereich der T-Com mit 25.000 Mitarbeitern rund 13 Milliarden Euro im Jahr um. Davon entfallen etwa 90 Prozent auf die Netz-kommunikation, also Verbindungsgebühren. Ab dem 1. Januar 2004 übernimmt T-Com von der Schwester T-Mo-bile den Partnervertrieb mit unabhängigen Vertriebspartnern. Der Anteil dieses Vertriebs soll im kommenden Jahr 10 bis 15 Prozent des T-Com-Consumer-Umsatzes betragen.

Meinung des Redakteurs

Die Telekom und der IT-Handel - das sind zwei Parteien, die sich erst noch finden müssen. Es gibt Berührungsängste auf beiden Seiten. Der IT-Handel tut sich mit der Vermarktung der Telekom-Produkte schwer. Außerdem wittert er natürlich den klassischen Kanalkonflikt zwischen direktem und indirektem Vertrieb.

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