Die Top-12-Spam-Versender

01.08.2006
Sophos hat die zwölf Länder ermittelt, aus denen zwischen April und Juni 2006 die meisten Spam-Mails versendet wurden.

Sophos hat die zwölf Länder ermittelt, aus denen zwischen April und Juni 2006 die meisten Spam-Mails versendet wurden. An der Spitze der Rangliste stehen weiterhin die USA mit einem Anteil von 23,2 Prozent, gefolgt von China (20 Prozent) und Südkorea (7,5 Prozent).

Während der Anteil der Zweit- und Drittplatzierten am weltweiten Spam-Aufkommen im Vergleich zum ersten Quartal 2006 gesunken ist, verzeichnen die Vereinigten Staaten zum ersten Mal seit Einführung des Anti-Spam-Gesetzes vor zwei Jahren wieder eine leichte Zunahme der Spam-Aktivität.

Wie die Untersuchungen der SophosLabs zeigen, stammen mittlerweile die meisten Spam-Mails von Zombie-PCs. Dies sind Rechner, die von Virenschreibern gezielt mit Schadcodes infiziert und danach für den Versand unseriöser Werbe-Mails missbraucht werden.

Immer beliebter bei Spammern werden so genannte "pump-and-dump"-Kampagnen, bei denen Aktienkurse bestimmter Firmen durch falsche Informationen bewusst in die Höhe getrieben werden, um auf diese Weise schnell und leicht Geld zu "verdienen".

Hier die Top-Zwölf-Länder-Lister der Spamversender im zweiten Quartal 2006:

1. USA: 23,2 Prozent

2. China: 20,0 Prozent

3. Südkorea 7,5 Prozent

4. Frankreich 5,2 Prozent

5. Spanien 4,8 Prozent

6. Polen 3,6 Prozent

7. Brasilien 3,1 Prozent

8. Italien 3,0 Prozent

9. Deutschland 2,5 Prozent

10. Großbritannien 1,8 Prozent

11. Taiwan 1,7 Prozent

12. Japan 1,6 Prozent

Sonstige: 22,0 Prozent

In zunehmendem Maße beobachten Experten der SophosLabs die steigenden Anzahl unseriöser Werbe-Mails, bei denen die Versender anstelle von Textnachrichten Bilder verwenden, um auf diese Weise Spam-Filter zu umgehen, die auf die Analyse der Texten ausgerichtet sind. Lag der Anteil an Bild-Spams im Januar dieses Jahres noch bei 18,2 Prozent, so stieg dieser bis Juni 2006 deutlich auf 35,9 Prozent.

Europa auf der Überholspur

Im Vergleich der Kontinente belegte Europa zwischen April und Juni 2006 den zweiten Platz und überholte mit einem Anteil von insgesamt 27,1 Prozent am weltweiten Spam-Aufkommen erstmals Nordamerika (25,7 Prozent). Insgesamt finden sich sechs europäische Nationen unter den Top Zwölf der aktivsten Spamversendern: allen voran Frankreich, mit 5,2 Prozent auf Platz drei der weltweiten Rangliste.

Auch der einzige Neueinsteiger kommt aus Europa: So schaffte Italien mit 3,0 Prozentpunkten den Sprung auf Platz acht und verdrängte damit Deutschland (2,5 Prozent) auf den nachfolgenden Rang. Österreich und Schweiz zeigten sich weniger aktiv beim Versand unseriöser Werbe-Mails und waren nicht in der Hitliste vertreten. Wie schon in früheren Rankings belegte Asien erneut den Spitzenplatz im Vergleich der Kontinente und war zwischen April und Juni 2006 für mehr als 40 Prozent aller weltweit versendeten Spam-Mails verantwortlich.

Der Vergleich der Kontinente ergibt folgende Rangliste im ersten Quartal 2006:

1. Asien: 40,2 Prozent

2. Europa: 27,1 Prozent

3. Nordamerika: 25,7 Prozent

4. Südamerika: 5,5 Prozent

5. Australien und Südpazifik: 0,7 Prozent

5. Afrika: 0,7

Russische Spam-Preisliste entdeckt

Obwohl Russland nicht in der Rangliste der aktivsten Spam-Länder vertreten ist, entdeckten die Mitarbeiter der SophosLabs Beweise dafür, dass russische Spammer umfangreiche Zombie-Netzwerke betreiben. So fanden die Sicherheitsspezialisten kürzlich eine russische Spam-Preisliste, nach der der Versand einer Spam-Mail an elf Millionen russische E-Mail-Adressen für 500 US-Dollar angeboten wurde. Zudem konnten Unternehmen laut Preisliste den Versand einer Spam-Mail an eine Million Adressen in beliebigen Ländern für nur 50 US-Dollar in Auftrag geben.

Immer mehr kriminelle Kurstreibereien per E-Mail

Eine bedrohliche Zunahme ist ebenso bei so genannten 'pump-and-dump"-Mails festzustellen. Bei diesen Spam-Kampagnen bringen die Versender falsche Informationen über Firmenaktien in Umlauf, um auf diese Weise potenzielle Investoren zu ködern und den Kurswert gezielt in die Höhe zu treiben. Sobald die Betrüger ihre Anteile verkauft haben, hören sie auf, die Aktien zu bewerben. Dies führt meist dazu, dass die Kurse fallen und die Investoren letztendlich ihr Geld verlieren. Auch bei vielen dieser Kampagnen verwenden die Online-Betrüger Bild-Nachrichten anstelle von Texten. (rw)

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