Die unkomplizierten Ansichten eines Marktführers

16.08.2001
3Com lässt sich nicht beirren: Umsatzeinbrüche, Entlassungen und Strategiewechsel können das amerikanische Unternehmen nicht einschüchtern. Vielmehr glänzt das Unternehmen mit beeindruckenden Zukunftsaussichten sowie mit mehrfachen Marktführerschaften. Bei so viel Optimismus stellt sich die Frage nach einem gewissen Realitätsverlust.

Dass sich komplizierte Techniken schwierig verkaufen, haben die Netzwerker inzwischen gemerkt. "Radical Simplicity" ist deshalb für Peter Held, Technical Manager bei 3Com, eines der Ziele, um mehr Produkte zu verkaufen. "Unternehmen haben heute nicht mehr das Geld, ihre Administratoren zwei bis drei Tage auf Schulung zu schicken", meint Held. Daraus ergeben sich konkrete Anforderungen, die der 3Com-Manager anhand des 4400-Gigabit-Ethernet-Switches gegen-über ComputerPartner erläutert hat.

Das Gerät verfügt über einen DHCP-Client, der sich automatisch seine IP-Adresse sucht. Dadurch wird die Implementierung des Geräts im LAN noch einfacher. Zusätzlich lässt sich die Hardware Web-basierend managen, sie erkennt automatisch redundante Verbindungen und kann im Fehlerfall automatisch auf ein funktionierendes Kabel umswitchen. Der Vorteil für den Kunden: Er kann die Bandbreiten auf seinen existierenden Kupferkabeln auf Gigabit-Ethernet umstellen und gleichzeitig Layer-4-Funktionen wie Type-of-Service (ToS) nutzen, um den Quality-of-Service (QoS) im Netz sicherzustellen. Damit ist es möglich, Sprach- und Datenpakete zu priorisieren und beides auf einem Netz zu betreiben.

Vorsicht bei VoIP

Stanimira Koleva, Channel-Ma-nagerin bei 3Com, betont die Wichtigkeit dieser Strategie: "Derzeit sind wir mit 76 Prozent Marktführer im schnell wachsenden Voice-over-IP-Geschäft (VoIP)." Auf Nachfrage präzisiert Koleva die Marktnische auf VoIP-Anlagen mit bis zu 150 Nebenstellen. So weit, so gut. Was 3Com aber nicht so gerne hört: Die derzeit verwendeten Techniken, um die Antwort-özeiten zwischen den einzelnen Geräten sicherzustellen, sind prop-rietär, etwa die "Differentiated Services" (Diffserv) oder der Priorisierungsstandard 802.1p.

Andere Hersteller nutzen wiederum ihre eigenen Normen, so dass sich in heterogenen Netzen kein QoS von Ende zu Ende bereitstellen lässt. Dies ist auch der Grund dafür, warum Held derzeit zur Vorsicht bei Investitionen rät: "Bei VoIP sollten die Entscheider noch ein bis zwei Jahre warten."

Nicht zögern sollten die Kunden dagegen bei den Gigabit-Ethernet-Switches: Hier versucht 3Com mit niedrigen Preisen pro Port zu ködern: "Wir sind um 40 Prozent billiger als die Konkurrenz", weiß Held zu berichten. Das Produktportfolio soll dabei alle Bereiche abdecken: von Boxen über kleine modulare Geräte bis zum Highend-Switch 4007. Neu im Angebot ist ein Loadbalancer, der in der Basisausstattung 9.000 Dollar kostet. Damit lassen sich laut Hersteller bis zu 32.000 Verbindungen gleichzeitig auf die richtigen Server verteilen.

Großzügig agiert 3Com beim Support: kostenlose Telefon-Hotline, umfassende Garantieleistungen mit Austausch vor Ort, unentgeltliche Software-Upgrades. Die zu allen Geräten erhältliche kostenlose Management-Software "Network Supervisor" bekommen die Kunden obendrauf. VARs und Systemintegratoren werden über ein spezielles Partnerprogramm unterstützt.

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