Geheime Tools aufspüren

Die verborgenen Schätze in XP, Vista & Windows 7

23.06.2014
Von Andreas Kroschel und Thorsten Eggeling

7. Robocopy: das Synchronisierungswerkzeug

Mit einem Roboter hat das Tool nichts zu tun. Der Name "Robocopy" soll nur verdeutlichen, dass es sich um ein robustes Kopierwerkzeug handelt. Robocopy können Sie nicht nur als Kopier-, sondern auch als Replikationswerkzeug einsetzen. Der Unterschied ist wesentlich: Reine Kopierwerkzeuge löschen im Zielverzeichnis niemals etwas. Ein Replikator hingegen hat die Aufgabe, Verzeichnisse synchron zu halten; dazu kann durchaus auch gehören, im Zielverzeichnis Dateien zu entfernen, die es im Quellverzeichnis nicht gibt. Mit dem Parameter /e alleine kopiert Robocopy etwa den Inhalt des Verzeichnisses -Quelle- inklusive aller Unterverzeichnisse auf -Ziel-:

robocopy /e -Quelle- -Ziel-

Dabei wird der Ordner -Ziel- erstellt, falls er noch nicht existiert.

Der Parameter /mir (vom "mirror") hingegen macht das Gleiche, falls -Ziel- nicht existiert; war es allerdings schon da, ist sein vorheriger Inhalt verloren. Umgekehrt sorgen die Parameter /mov und /move dafür, dass die Dateien beziehungsweise Dateien und Verzeichnisse im Quellverzeichnis gelöscht werden.

Die Parameter können Sie auch kombinieren. Darum Vorsicht: Wenn Sie sich über die Wirkung eines Robocopy-Befehls nicht völlig im Klaren sind, prüfen Sie seine Wirkung erst einmal durch den zusätzlichen Parameter /L: - dann zeigt das Tool nur an, was es im Ernstfall täte, führt die Aktionen aber nicht aus.

Bevor Sie Robocopy verwenden, machen Sie sich am besten mit seinen Parametern vertraut. Öffnen Sie dazu eine zweite Eingabeaufforderung, und geben Sie "robocopy /?" ein. Es lohnt sich: Es gibt kein anderes Tool für diesen Zweck, das so schnell arbeitet und so wenig fehleranfällig ist. Grobe Faustregel: Wenn Sie keinen der Parameter /mir, /purge, /mov oder /move in Ihrem Befehl verwenden, löscht Robocopy nichts.

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